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Vor einem Jahr normal, heute undenkbar: Ein Konzert vor tausenden Menschen. Ein Projekt soll Möglichkeiten aufzeigen, das Bild wieder etwas normaler wirken zu lassen. - Archivfoto: Henrik Schmitt

HALLE / FULDA Forschung der Universitätsklinik Halle

Projekt Restart-19: Der Durchbruch für Konzerte zu Corona-Zeiten?

19.11.20 - Unter Laborbedingungen spielte Tim Bendzko im August ein Konzert in Leipzig. Die Ergebnisse dieses Projekts, das die Forscher als "Restart-19" betitelten, wurde Ende Oktober von der Universitätsklinik in Halle (Saale) vorgestellt. Es soll die Möglichkeiten zur Nutzung von Event- und Sporthallen aufzeigen. OSTHESSEN|NEWS hat den Hoteldirektor der Esperantohalle auf dieses Projekt angesprochen.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Konzerte oder Sportveranstaltungen in Hallen mit Publikum stattfinden können. Unter bestimmten Voraussetzungen. Bei den Konzerten von Tim Bendzko wurden drei Szenarien durchgespielt: Zweimal mit verschiedenen Hygienekonzepten und einmal ohne, die Teilnehmer wurden zuvor alle getestet. Dabei wurde nach Anzahl der Zuschauer und den Mindestabständen unterschieden.

Langzeitkontakte können um 96 Prozent abnehmen

Das Ergebnis: Bei einem Mindestabstand von 1,5 Metern der Teilnehmer zueinander würden die engen Langzeitkontakte über 15 Minuten im Vergleich zu einem "normalen" Konzert um 96 Prozent abnehmen. Maßgeblich entscheidend ist die Lüftung. Mit einer Strömungssimulation konnten die Wissenschaftler Erkenntnisse erlangen, wie sich verschiedene Lüftungsvarianten auf die Aerosolversteilung ausgewirkt haben und wie groß die Auswirkung einer guten Belüftungstechnik ist.

Die Forscher sprachen die Empfehlung aus, dass die Zuschauerzahl an die örtliche Inzidenz angepasst werden soll, mehrere Eingänge den Zugang ermöglichen und die Besucher während der gesamten Veranstaltung einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollen. "Rund 90 Prozent der Studienteilnehmenden finden es nicht schlimm, eine Maske zu tragen und sind bereit, dies weiterhin zu tun, um wieder Veranstaltungen erleben zu können", habe eine Umfrage leut der Klinik nach dem Konzert ergeben.

"Sie haben die Daten generiert, mit denen wir politische Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis fällen können. Sie haben die Daten generiert, die auch anderen Menschen in ganz Deutschland und sogar weltweit zugutekommen, die gern wieder zu Konzerten oder Spielen gehen möchten, die nicht im Freien stattfinden", sagt Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle. 

Was sagt die Esperantohalle Fulda?

Hoteldirektor Dieter Hörtdörfer ist die Studie bekannt, einen Unterschied macht das aber zunächst nicht, wie er auf O|N-Nachfrage sagt: "Bei uns ist alles abgesagt und eigene Veranstaltungen haben wir auch nicht, da das die Konzertveranstalter planen." Und denen sind so lange die Hände gebunden, bis die Politik Veranstaltungen vor größerem Publikum kategorisch genehmigt. Doch eine erste Grundlage zur Diskussion ist mit der Vorstellung der Forschungsergebnisse geschaffen. (Tino Weingarten) +++


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