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BERLIN Persönlicher Erfahrungsbericht

Als Test-Passagier am Berliner Chaos-Flughafen

01.11.20 - Am Samstag öffnete der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) nach 14 Jahren Bauzeit mit 9 Jahren Verspätung. In den letzten Jahren kam es insgesamt zu über 14.700 Mängeln in den Terminals im Bereich des Brandschutzes. Ein Erfahrungsbericht von O|N-Fotograf Henrik Schmitt:

Ich konnte mir bereits Ende Juli ein Bild von dem bis dato unfertigen Flughafen BER machen. 9.000 freiwillige Komparsen durften sich vor der offiziellen Eröffnung an 28 Tagen bereits umschauen und jeden Ablauf vom Check-In bis zur Gepäckausgabe proben.

Fotos: Henrik Schmitt

Jeder Flughafentester bekam an diesem Tag neben einer neuen Identität auch ein Aufgabenblatt mit einem imaginären Flugziel, Gepäck für den Probe-Check-In und einen Beutel mit Verpflegung für den Tag. Nach der Begrüßung wurden alle direkt in die große Haupthalle geschickt, um das jeweilige Gepäck aufzugeben. Nach der Sicherheitskontrolle ging es durch eine sich noch im Bau befindende Duty Free Shop Passage in eine weitere Halle. Da für mich ein Flug die Reise nach Tel-Aviv gehen sollte, musste ich vorher noch eine Passkontrolle durchlaufen.

Geschlagene 30 Minuten standen wir mit einer großen Gruppe von Freiwilligen vor den Passkontrollen-Kabinen, wo wir auf die Beamten der Bundespolizei warteten. Warum hier erst nach mehrfacher Nachfrage die Beamten eintrafen, war uns nicht ersichtlich. Vermutlich wurden sie nicht darüber informiert, dass an diesem Tag der erste Probebetrieb stattfand. Beim Weitergehen traf man hinter den Kabinen wieder auf einen nicht fertiggestellten Duty Free Shop und anschließend auf eine weitere Sicherheitskontrolle.

Eingestiegen wurde daraufhin nicht in eine Flugzeug, sondern in einen Bus, der uns einmal über die noch geschlossene Landebahn fuhr. Zurück am Terminal schickte uns das Flughafenpersonal zur falschen Passkontrolle, woraufhin ein Mitarbeiter des Probebetrieb-Teams sich mehrfach für die bisher passierten Pannen entschuldigte und uns in die entgegengesetzte Richtung lotste. Nach rund vier Stunden überwiegendem Warten war ich froh, wieder an die frische Luft zu können.

Im Großen und Ganzen gab es Ende Juli noch einiges zu erledigen. Umso mehr überraschte es mich, dass der Flughafen jetzt tatsächlich nach dieser langen Bauzeit öffnet und die Inbetriebnahme nicht wieder verschoben wurde. Der Flughafenbetreiber Engelbert Lütke zog nach den Probetagen positive Bilanz. Wie sich der Flughafen BER bei voller Auslastung macht, bleibt abzuwarten. Der geringe Flugverkehr während Corona wird hier sicherlich eine gute Hilfe sein. (Henrik Schmitt) +++


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