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Geben dem Wald Be-8-ung: Bürgermeister Manfred Koch, Dipl.-Umweltwissenschaftler Jan v. Baumbach, Forsassessor Axel v. Baumbach, Bürgermeister Klaus Wagner, SPD-MdL Torsten Warnecke, Forstdirektor a.D. Friedrich-Wilhelm v. Baumbach, Bürgermeister Walter Glänzer, CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Curth und Revieroberjäger Marc Scheller - Foto: privat

KIRCHHEIM Infoveranstaltung am Eisenberg

Wald ist wichtigster Klimaschützer – Wald verdient "Be-8-ung"

03.11.20 - Zu einer Informationsveranstaltung mit der von Baumbachschen Forstverwaltung zum Thema "Wald ist Klimaschützer" kamen die Bürgermeister der Gemeinden Kirchheim (Manfred Koch), Neuenstein (Walter Glänzer) und Oberaula (Klaus Wagner), der SPD-Landtagsabgeordnete Torsten Warnecke sowie die Fraktionsvorsitzenden in der Gemeindevertretung Kirchheim Carl Gerold Mende (SPD) und Wolfgang Curth (CDU) am Jagdhaus Eisenberg zusammen. Forstassessor Axel von Baumbach hatte eingeladen, um den Mandatsträgern neben der aktuellen Situation der Forstbetriebe, die  Kampagne der Familienbetriebe Land und Forst und der Waldbesitzerverbände "Wald ist Klimaschützer" vorzustellen. Mit dieser Kampagne werben die Waldbauern um eine gerechte Honorierung der Klimaschutzleistungen des Waldes.

Ab dem 1. Januar 2021 wird nach Bundesgesetz jede im Verkehr und der Gebäudewirtschaft ausgestoßene Tonne CO2 mit 25 Euro bepreist. Axel von Baumbach stellte die Vorschläge seines Verbandes vor, die langfristige Walderhaltung sowie den (Wieder-)Aufbau klimastabiler, vielfältiger, biologisch und ökologisch hochwertiger Mischwälder nicht durch Einsatz von Steuermitteln, sondern aus dem Aufkommen des nationalen Klimafonds nachhaltig zu unterstützen. "Laut Erklärung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft kompensiert der Sektor Wald und Holz in Deutschland alljährlich 127 Millionen Tonnen CO2", so von Baumbach. Jeder Hektar Wald speichere im Schnitt acht Tonnen CO2 pro Jahr. Die Zahl "8" sei daher Symbol der Kampagne, und Inspiration ihres Slogans "Wald verdient Be-8-ung". Ein schlüssiges Honorierungssystem soll sich an dem CO2-Preis sowie an dem stofflichen Anteil des nachwachsenden Holzes, der nicht energetisch genutzt wird, orientieren. Demnach schlagen die Waldverbände vor, den Klimasenker Wald je Hektar mit dem Faktor 4,5 des jährlichen CO2-Preises zu honorieren, und damit eine langfristige Ertragsperspektive der Forstbetriebe zu sichern, die nach drei Jahren Großkalamitäten mit Stürmen, Trockenheit, Borkenkäfermassenvermehrung, Preisverfall und Marktzusammenbruch weitestgehend ihre ökonomische Grundlage verloren haben.

Selbstverständlich, so der 52-Jährige, sei es Aufgabe eines jeden Betriebes, sich selbst zu hinterfragen, und alle gebotenen Möglichkeiten zur Sanierung und Erweiterung seiner ökonomischen Grundlagen zu erschließen, ehe man nach Unterstützung aus Drittmitteln rufe. Auch solle und müsse unbedingt das Prinzip "Leistung nur für Gegenleistung" gelten, und daher sollten Unterstützungsleistungen aus dem Klimafonds nur denen zugutekommen, die tatsächlich ihre Wälder nachhaltig und klimastabil umbauen.

Für seinen eigenen Betrieb kündigte Axel von Baumbach eine Reihe von Maßnahmen und Prinzipien an, die in Zukunft gelten sollten: Umstellung der Waldbewirtschaftung weg von der Konzentration auf Erwerbsforstwirtschaft hin zu einer breiten multifunktionalen Waldpflege, Ökosystemsteuerung, Biodiversität, Wasser- und Bodenschutz, aber auch Freizeit- und Erholungsnutzung und Umweltbildung im Rahmen z.B. des künftigen Naturparks Knüll. Bürgermeister Manfred Koch nahm den ihm zugeworfenen Ball auf, und beschrieb seinerseits die Genugtuung der Gemeinde Kirchheim, die gemeinsamen Ziele  in enger Zusammenarbeit mit der Baumbachschen Forstverwaltung und den Jagd-Ausübungsberechtigten zum Nutzen und Vorteil von Mensch und Tier zu verwirklichen. Bürgermeister Walter Glänzer betonte die große Bedeutung gerade der Waldformationen am Eisenberg und seiner Naturschätze für die Erholungsnutzung, und insistierte auf einen standortangepassten und vielfältigen Umbau der zerstörten Fichtenwälder im Bereich der Liesburg. Hierzu mit in die Pflicht genommen seien die Jägerinnen und Jäger, die durch entschlossene Regulierung der Schalenwildbestände entscheidenden Einfluss am Gelingen des klimastabilen Waldumbaus hätten.

Revieroberjäger Marc Scheller, seit 2018 als Berufsjäger für den Jagdbetrieb in den Baumbachschen Waldungen zuständig, gab hierfür Garantie, soweit seine Mittel und Möglichkeiten reichten. Notwendig seien allerdings Wildruhezonen durch zielgerichtete Besucherlenkung. Beim anschließenden Vesper auf der Terrasse des Jagdhauses wurde in intensiven Gesprächen der Inhalt der Vorträge vertieft und der Wunsch nach Zusammenarbeit allseits bekräftigt. (www.Wald-ist-klimaschuetzer.de) (pm)+++


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