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Die Beamten fanden den Rollstuhlfarer auf der Straße. - Foto: Instagram "polizeihessenkarriere"

REGION "Seine Tränen waren kaum zu übersehen"

Bewegender Einsatz: Polizisten helfen Rollstuhlfahrer zum Grabe seiner Frau

10.11.20 - Dieser Post vor wenigen Tagen auf dem Instagram-Karriere-Account der Hessischen Polizei rührt zu Tränen: Dort schildert ein Polizist einen Einsatz, der für die Beamten alles andere als alltäglich war - und der ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

"Auf diesem Bild seht ihr einen 90-jährigen älteren Herrn, der im Rollstuhl sitzt und kaum mehr sehen, nicht hören und nicht mehr sprechen kann. Passanten alarmierten die Polizei, weil er mitten auf der Straße stand und man sich Sorgen machte", beginnt Beamter Dawid zu erzählen. Die Polizei machte sich sofort auf den Weg. "Als wir dort ankamen, fiel uns die Kommunikation mit ihm sehr schwer. Wir wussten nicht, wo er hingehört, er zeigte jedoch mit seinem Finger mehrfach in Richtung des naheliegenden Friedhofs."

Da die Ermittlungen der Beamten bezüglich seines Wohnortes erst einmal ins Leere verliefen, entschieden sie sich dazu, den älteren Herren dort hinzuschieben, wo er mit seinem Finger hinzeigte. "Wir hatten keinen Namen, keine Verständigung und keine weiteren Hinweise auf seine Herkunft.⁣"

"Er zog den Hut ab und fing an zu beten"

⁣Der Rollstuhlfahrer führte die Beamten schlussendlich zum nahe gelegenen Friedhof. "Auch dort gab er uns die Richtung an, bis wir an einem bestimmten Grab standen", erinnert sich der Polizist. "Dort zog er seinen Hut ab und fing an zu beten. Die Tränen in seinen Augen waren kaum zu übersehen." Die Beamten warteten respektvoll und schweigend hinter dem älteren Herrn, bis er sein Gebet zu Ende gesprochen hatte. "Es stellte sich heraus, dass es das Grab seiner Ehefrau war." Doch der Mann war wegen seiner körperlichen Verfassung nicht mehr in der Lage, das Grab der Verstorbenen zu pflegen - also übernahmen die Polizisten diesen Part für ihn. "Wir machten das Grab zurecht." 

Durch die Aufschrift auf dem Grab konnten die Beamten den Namen des Rollstuhlfahrers herausfinden - und auch dessen Wohnort ermitteln. "Dort schoben wir ihn dann quer durch die Stadt hin und bekamen als Dankeschön jeder ein Pfefferminz-Bonbon. Wir waren von dieser Geste sehr gerührt", endet Dawid seine Erzählung. 

Für die Polizisten gibt es eben neben den negativen Einsätzen auch die, die lange nachwirken, einzigartig sind, oder einfach nur besonders berühren. (Luisa Diegel) +++


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