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Großen Widerstand der Autobahngegner gab es auch am Donnerstag. - Fotos: Carina Jirsch

HOMBERG (OHM) Lage spitzt sich zu

Tag 48 im Dannenröder Forst: Polizei mit Raketen beschossen

13.11.20 - Tag 48 ist für die Polizei im Dannenröder Forst beendet. Am Donnerstag zeigte sich das gleiche Bild, wie die beiden vergangenen Tage auch: Polizisten räumten Barrikaden aus dem Weg, holten Personen von Bäumen und Hängematten herunter, erste Bäume im nördlichen Teil des Forstes wurden gefällt. Und all das wieder unter großem Widerstand der A49-Gegner. 

Im südlichen Teil des Dannenröder Forstes nimmt der Bau eines Logistikbereichs der Polizei weiter Form an. Hier sollen in Zukunft die Fahrzeuge deponiert werden, WCs und Duschen für die Beamten errichtet werden, "sodass das nicht immer alles in der Kaserne von Stadtallendorf gemacht werden muss", wie Kriminaldirektor Jochen Wegmann auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage erklärte. 

Schlagstöcke, Rauchbomben, Raketen

Im nördlichen Teil waren die Beamten am Donnerstag mit Räumarbeiten beschäftigt, "etliche Personen haben wir von den Bäumen aus dem Wald herausgebracht", blickt Pressesprecherin Sylvia Frech in einem Statement an die Presse zurück. Frech beschreibt in diesem Zusammenhang einen "unschönen Vorfall": "Gegen Mittag versuchten etwa 50 Personen die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Dabei mussten die Kollegen Schlagstöcke einsetzen, um das zu verhindern." Außerdem wurden nicht nur Rauchbomben gezündet, sondern die Beamten wurden auch mit Raketen beschossen. "Ein Vorfall, der gar nicht geht." An dieser Stelle wurden fünf Personen festgenommen, "gegen sie wird jetzt wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch ermittelt". 

Außerdem fanden die Beamten Bretter mit Nägeln und eine ausgehobene, mit Laub abgedeckte Grube, welche vermutlich als "Fahrzeugfalle" ausgehoben wurde.

Am Donnerstag holten die Beamten unter anderem Klimaaktivistin Carola Rackete von ihrem Baumhaus - in einem Pinguin-Kostüm. Danach wurde sie von der Polizei in einem Polizei-Buggy aus dem Wald abgeführt. Die Personalien wurden aufgenommen, darauf folgte ein 24-stündiger-Platzverweis.



"Sind Ansprechpartner für alle"

Frech stellt am Abend noch einmal klar, dass die Polizei für alle der Ansprechpartner im Wald sei - auch für die Aktivisten. Das zeigte sich im Laufe des Tages, als sich eine völlig entkräftete Person an die Beamten wandte, nachdem sie stundenlang auf einem Baum ausharrte. "Wir konnten sie retten und sie wurde medizinisch betreut", schließt Frech ab.

Die Bilanz von Donnerstag: Es wurden heute 38 Personen in Gewahrsam genommen. Weiterhin wurden 14 Ermittlungs- und 25 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. (Luisa Diegel) +++


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