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Die Bickhardt Bau-Vorstände sind stolz auf die Entwicklung des Unternehmens (v.li.): Marco Auth (46), Horst Müller (62), Frank Finster (56) und Ralf Schär (61, Vorsitzender). - Fotos: Hendrik Urbin

KIRCHHEIM BB-Vorstand im O|N-Gespräch (2)

Die Erfolgsgeschichte wird 50 - "Hinter Bickhardt Bau steht ein starkes Team!"

16.11.20 - Fünf Jahrzehnte Bickhardt Bau sind eine Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) feiert im nächsten Jahr sein 50-jähriges Bestehen. "Wir stehen gut da und blicken mit Optimismus und Stärke in die Zukunft", sagt Ralf Schär (61), Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe und lobt seine Mannschaft, die maßgeblich für den Erfolg des Mittelständlers verantwortlich sei.

OSTHESSEN|NEWS hat in einem 76 Minuten-Interview mit der BB-Chefetage, den vier Vorständen Ralf Schär (Vorsitzender), Marco Auth (46), Frank Finster (56) und Horst Müller (62), über Expansion, Strategie und Wachstum sowie das Jubiläum im Jahr 2021 gesprochen.

Mit 2.500 Mitarbeitern und einer Gesamtleistung von über 500 Mio. Euro Umsatz (2019) zählt die Bickhardt Bau Unternehmensgruppe zu den größten und bedeutendsten Arbeitgebern in der Region Osthessen. Bickhardt Bau steht nach eigenen Angaben für Tradition und Innovation.

Lesen Sie hier den zweiten Teil des O|N-Interviews.


O|N: Mit der Übernahme der Naumburger Bauunion, einem Traditionsunternehmen in Sachsen-Anhalt, hat Bickhardt Bau seine Marktposition, gerade in Mitteldeutschland, nochmals gestärkt – ein strategisch guter Schachzug, oder?

Ralf Schär: "Strategisches Wachstum und Expansion gehören zu unserer Philosophie, auch um die stetig steigende Nachfrage nach Bauleistungen im Verkehrswege- und Infrastrukturbau bedienen zu können. Wir wollen die Gesamtbauleistung ausweiten, die Rendite verbessern und die Anzahl dauerhaft sicherer Arbeitsplätze deutlich erhöhen. Die Gründungen unserer Niederlassungen in Schwarzenbruck bei Nürnberg und Budenheim bei Mainz in Rheinland-Pfalz waren ebenso wie die neuen Tätigkeitsbereiche Verkehrssicherung und Gussasphaltbau Schritte dieser Weiterentwicklung.

Bickhardt Bau hat seinen Hauptsitz in Kirchheim und gehört zu den größten Arbeitgebern ...

Die BB-Chefetage stellte sich den Fragen von OSTHESSEN|NEWS-Chefredakteur Christian ...

Ralf Schär ist Vorstandsvorsitzender des mittelständischen Bauunternehmens. ...

Ein weiterer Schritt dieser strategischen Ausrichtung war dann die Übernahme der Naumburger Bauunion GmbH & Bauunternehmung KG. Das in der Saalestadt ansässige Unternehmen erwirtschaftet mit seinen ca. 300 Mitarbeitern eine Jahresbauleistung von rund 50 Millionen Euro. Für den Betrieb war es die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln: Denn die Naumburger Bauunion gehörte schon einmal bis Oktober 2003 zur Bickhardt Bau Unternehmensgruppe. Das regional tätige Bauunternehmen wurde 1990 gemeinsam von Bickhardt Bau-Gründer Peter Bickhardt und dem Naumburger Rüdiger Kürbs gegründet. Es entwickelte sich in den frühen Jahren des wiedervereinigten Deutschlands zu einem führenden Bauunternehmen für den Straßen- und Tiefbau im Burgenlandkreis sowie in Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In der Folgezeit erweiterte die Bauunion ihre Tätigkeitsschwerpunkte als Generalunternehmer für die Erschließung von großflächigen Wohnanlagen inklusive des Schlüsselfertigbaus.

Eine vorausschauende, von Unternehmerverantwortung geprägte Nachfolgeregelung hat dann schlussendlich den Mehrheitsgesellschafter Rüdiger Kürbs dazu veranlasst, sein Unternehmen wieder in die zukunftssichernden Hände der Bickhardt Bau AG zu geben." 

O|N: Und die Wachstumsstrategie wird auf in Zukunft so fortgesetzt?

Ralf Schär: "Ja. Wir gehen den eingeschlagenen Kurs genau so weiter und interessieren uns auch zukünftig für interessante Unternehmen aus der Branche. In Nordrhein-Westfalen und in Richtung Heilbronn forcieren wir unsere Expansion."

O|N: In den letzten Jahren ist Bickhardt Bau stark gewachsen. Ist es auch gut gelungen, die zugekauften Unternehmen in die Gesamtunternehmensgruppe zu integrieren?

Ralf Schär: "Ja. Das ist sehr gut gelungen. Das ist nicht einfach und deswegen müssen wir uns da große Mühe geben. Die Kunst dabei ist es, dass die Unternehmen ihre Identität behalten, wir sie aber trotzdem in unserer Struktur mitnehmen. Das soll auch weiterhin gelingen: Mit Sinn und Verstand wollen wir uns in der Mitte Deutschlands weiterentwickeln."

O|N: Das Terminal 3 am Frankfurter Flughafen gehört zu den aktuellen Großprojekten. Daneben auch die Baustelle am 'Hattenbacher Dreieck' und das Biathlon-WM-Stadion in Oberhof. Wie ist denn der Stand bei den einzelnen Projekten?

Bickhardt Bau realisiert zahlreiche Großprojekte, auch in der Region wie hier beim ...

Die Baugrube für das neue Terminal 3 am Frankfurter Flughafen wurde von Bickhardt ...

Bickhardt Bau ist auch am Umbau der Biathlon WM-Arena in Oberhof im Thüringer Wald ...

Marco Auth: "Am Terminal 3 haben wir mittlerweile insgesamt acht Einzelaufträge mit einem Netto-Umsatzvolumen von ca. 70 Mio. Euro netto einwerben können. Abgeschlossen haben wir bereits die bautechnisch sehr anspruchsvollen Baugruben des Terminal-Hauptgebäudes und des Pier G mit einem Bauvolumen von knappen 55 Mio. Euro.  Aktuell arbeiten unsere Mitarbeiter noch an drei der acht Aufträge. Im Einzelnen sind dies die Tiefbauarbeiten für das Parkhaus T 3, sowie den Busbahnhof und die Außenanlagen Pier G. Erwähnenswert im Zusammenhang mit dem Fraport ist die Sanierung der Rollbahn TWY L. Hier haben unsere Kollegen im Zuge einer Arbeitsgemeinschaft über 285 Nachtschichten absolviert. Für diese Baumaßnahme lieferte die eigene Asphaltmischanlage der Bickhardt Bau Rohstofftochter MKW in Kelsterbach Nacht für Nacht den Asphalt, in Summe über 65.000 Tonnen.

Das von Ihnen angesprochene 'Hattenbacher Dreieck' läuft planmäßig, hier haben wir quasi ein Heimspiel, was uns sehr stolz macht. Diese Baumaßnahme ist gerade fertiggestellt und an den Bauherren übergeben worden. Der Bau des Biathlon-WM-Stadions ist für uns ein Prestigeprojekt, denn es kommt nicht allzu häufig vor, dass man für eine Weltmeisterschaft tätig sein darf. Ganz Oberhof ist aktuell eine riesige Baustelle und wir sind ein Teil davon, zumal es ein anspruchsvolles Bauvorhaben und ein ganz anderes Betätigungsfeld ist – mit klassischem Straßenbau hat es wenig zu tun. Anfang 2021 werden wir dort die wichtigsten Bauabschnitte abgeschlossen haben. Das neue Logistikzentrum von Tegut, an der A7-Abfahrt Hünfeld/Schlitz, möchte ich ebenfalls als regional großes Projekt erwähnen. Aufträge in dieser Größenordnung haben sich zu einem wichtigen Standbein entwickelt, auch weil der öffentliche Bau möglicherweise etwas zurückgehen wird. Hier leisten wir gute Arbeit und erleben einen Vorwärtstrend. Logistikhallen boomen nach wie vor."

O|N: Das Jubiläum "50 Jahre Bickhardt Bau" rückt mit großen Schritten immer näher. Man kann und darf von einem bedeutenden Meilenstein in der Geschichte sprechen, die sicherlich mit einem Festakt gefeiert werden soll. Was haben Sie geplant?

Der vierköpfige Vorstand der Bickhardt Bau AG (v.li.n.re.): Horst Müller, Ralf ...

Der Hauptsitz am Autobahndreieck Kirchheim.

Vorstandschef Ralf Schär trägt die Gesamtverantwortung.

Ralf Schär: "Das Jubiläum stellt uns vor eine besondere Herausforderung. Ursprünglich hatten wir zwei größere Feiern geplant, darunter eine offizielle Veranstaltung mit über 2.000 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und allen Mitarbeitern – und dann ein großes Sommerfest mit allen Familien unserer Mitarbeiter. Das hat mittlerweile schon eine gewisse Tradition. Beides wird so, aufgrund der aktuellen Pandemie-Entwicklung, nicht stattfinden können. Wir befinden uns aktuell in einem Prozess, bei der wir Alternativen prüfen. Fakt ist: Wir werden etwas machen, möglicherweise auch nur dezentral oder digital."

O|N: Wie fassen Sie die "Erfolgsgeschichte Bickhardt Bau" kurz und knapp zusammen?

Ralf Schär: "Wir leben im Unternehmen den gepflegten Umgang miteinander. Auch unsere Führungsmannschaft harmoniert hervorragend. Das sind sicherlich auch Teile unseres Erfolgsgeheimnisses. Mit dem Menschen im Mittelpunkt wollen wir Spaß an der Arbeit haben. Mit allen Menschen in unseren Reihen, die alle an einem Strang ziehen, wollen wir weiterhin daran arbeiten, noch stabiler zu werden: Gemeinsam nach vorne im Verkehrswegebau, heißt das Motto. Das ist auch unser Credo: Spaß haben, hart arbeiten und hinterher auch feiern.

Eine langjährige, teilweise generationsübergreifende Beschäftigung ist für uns auch bezeichnend. Der Opa hat noch unter Peter Bickhardt gearbeitet und heute beschäftigen wir seinen Enkel. Das zeigt uns natürlich, dass wir eine hohe Zufriedenheit innerhalb der Belegschaft haben. Wir haben immer pünktlich bezahlt und unsere Mitarbeiter noch nie in Kurzarbeit geschickt. Der großen Verantwortung unserer Vielzahl an Beschäftigten gegenüber werden wir gerecht.

Wir wollen die Wertschöpfungstiefe unseres Unternehmens stetig optimieren. Heißt: Wir wollen möglichst viel selbst machen können. In puncto Verkehrssicherung ist das zum Beispiel ein Thema. Vor drei Jahren haben wir beschlossen, die Verkehrssicherungssparte aufzubauen. Da sind wir jetzt gesattelt und wissen, wie es funktioniert. Momentan begleiten wir da eher kleinere Projekte. Diesen Bereich werden wir aber künftig sukzessive erweitern. Die Frankfurter Straße in Fulda ist da erwähnenswert. Da funktioniert das gut, sodass wir nächstes Jahr dann auch mal an größere Projekte herangehen."

O|N: Eine persönliche Frage zum Schluss an Sie, Herr Schär. Sie sind ehrenamtlich Vorsitzender der Bundesfachabteilung Straßenbau und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender hier im Unternehmen. Wie gelingt es Ihnen, so ein großes Dampfschiff als Kapitän zu steuern?

Vorstand Frank Finster ist für die Finanzen und das Personal verantwortlich. ...

Vorstand Horst Müller treibt die Digitalisierung und IT-Themen bei Bickhardt Bau ...

Vorstand Marco Auth ist der Mann für das operative Geschäft, quasi der Außenminister ...

Ralf Schär: "Indem man ein tolles Team hinter sich hat. Die Geschäftsbereichsleiter führen und verantworten mehrheitlich das operative Geschäft. Natürlich braucht es eine Menge Vertrauen für das Funktionieren eines so großen Teams. Die Verbundenheit in der Führungsriege ist super: Dadurch steht das Geschäft auf vielen stabilen Schultern. Nochmal: Im Alleingang kann man ein so großes Unternehmen als Chef nicht leiten. Hinter Bickhardt Bau steht ein starkes Team, und darauf bin ich stolz. Glückauf!"

Im ersten Teil des OSTHESSEN|NEWS-Interviews hat sich die Bickhardt Bau-Führungsriege über die aktuelle Lage im Bau, der Herausforderungen der Branche sowie die Themen Digitalisierung und Nachwuchs geäußert. (Christian P. Stadtfeld) +++


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