Stoffbahn verkehrt zusammengerollt: Der Hinterturm bleibt erstmal nackig

17.11.20 - Irgendwie hat man momentan das doofe Gefühl, dass alles schief läuft. So auch in der Burgenstadt Schlitz im Vogelsbergkreis. Dort hätte sich der Hinterturm im Zentrum eigentlich nach alter Adventstradition am vergangenen Samstag wieder in die größte Kerze der Welt verwandeln sollen. Doch es kam anders.

Doch noch sieht er so aus.

Auch in Schlitz fällt der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr Corona-bedingt aus. ...

"Uns ist sozusagen ein technischer Fehler unterlaufen", erklärt Heike Weber, im Schlitzer Rathaus für Tourismus und Kultur zuständig, auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. Normalerweise hilft ein befreundeter Verein dabei, die riesige rote Stoffbahn in der Dreifelderhalle zusammenzurollen, bevor die Feuerwehr das Textil dann mit einem Kran um den 36 Meter hohen Hinterturm wickelt. "Da müssen beim Zusammenrollen immer 15 Leute ran, so groß ist der Stoff. Wegen Corona hat der Verein uns aber in diesem Jahr abgesagt."

Also mussten diesmal städtische Mitarbeiter mit Mund-Nasen-Schutz diese Aufgabe übernehmen, die das noch nie gemacht haben, und es kam – Abstand haltend –, wie es kommen musste: Der Stoff wurde aus Versehen verkehrt herum zusammengerollt. Leider fiel der Fauxpas erst an Ort und Stelle auf, als die Feuerwehr schon mit zahlreichen Kräften zum Hinterturm angerückt war. Also Kommando zurück.

Nun wird das rote Tuch in dieser Woche ein zweites Mal zusammengerollt – diesmal richtig herum –, und am Samstag gibt’s dann den zweiten Anlauf. "Auf jeden Fall wird die Kerze einen Tag vor dem ersten Adventssonntag, also am 28. November, entzündet", verspricht Heike Weber. Das ist immer wieder ein Erlebnis. Kleiner Wermutstropfen: Normalerweise thront die Kerze über dem wildromantischen Weihnachtsmarkt. Doch der fällt in diesem Jahr ins Wasser. "Ich find’s ja selbst traurig", sagt Heike Weber. "Aber bei all den Auflagen macht das momentan einfach keinen Sinn – und auch keinen Spaß." (mw) +++