Defizit im Stadtwald - Hünfeld rechnet weiter mit sinkenden Erlösen

19.11.20 - Angesichts des großen Schadholzanfalls und der sinkenden Holzpreise rechnet die Stadt Hünfeld für das Wirtschaftsjahr 2021 mit einem Defizit im Stadtforst. Nach Angaben von Bürgermeister Benjamin Tschesnok ist dieses Defizit mit rund 30.000 Euro veranschlagt.

Der Magistrat hat darüber hinaus Hessenforst ermächtigt, ein höheres Defizit in Kauf zu nehmen, sollte sich mittelfristig abzeichnen, dass durch einen späteren Einschlag höhere Erlöse erzielt werden könnten. Das Defizit soll allerdings bei maximal 50.000 Euro für das kommende Jahr gedeckelt werden. Mit über 700 Hektar Waldbesitz gehört die Stadt Hünfeld zu den größten kommunalen Waldbesitzern der Region. Während die Bewirtschaftung des Waldes in der Vergangenheit stets positive Betriebsergebnisse erzielen konnte und damit auch für Erlöse im Haushalt gesorgt hatte, wird mittelfristig nicht mit einer Besserung der wirtschaftlichen Situation gerechnet. Die Gründe sieht Bürgermeister Benjamin Tschesnok nicht nur in den Folgen des Klimawandels und der extremen Trockenheit in den zurückliegenden Sommern, sondern auch in der Zunahme des Schädlingsbefalls wie Borkenkäfer und Pilzerkrankungen.

Letztlich sind dies aber auch langfristige Folgen klimatischer Veränderungen. Den geringeren Erlösen stehen höhere Aufwendungen bei der Bewirtschaftung des Stadtwaldes gegenüber. So wird die Stadt in den kommenden Jahren große finanzielle Aufwendungen zu schultern haben, um den Stadtwald mittelfristig klimaresistenter umzubauen. Auch bei der Vermarktung muss die Stadt Hünfeld neue Wege gehen. War bislang Hessenforst als Dienstleister für den Kommunalwald tätig, so ist dies aus kartellrechtlichen Gründen in Zukunft nicht mehr möglich.

Deshalb will sich die Stadt Hünfeld nach Angaben des Bürgermeisters der Holzvermarktungsgesellschaft Osthessen anschließen, die gegenwärtig von den Forstbetriebsgemeinschaften in der Region aus der Taufe gehoben werden soll. (pm) +++