Neuro Spine Center: "Sind vom Corona-Kollaps weit entfernt"

02.12.20 - Die Corona-Infektionen steigen täglich weiter an. Viele Kliniken sind am Limit, haben kaum noch freie Intensivbetten. Die Situation in den Krankenhäusern ist dramatisch: Keiner weiß, wie sich die Corona-Lage in Zukunft entwickelt. Wir haben in den Kliniken in Osthessen nachgefragt. So ist die Lage aus Sicht von Dr. Natalia Al-Hami, der stellvertretenden Klinik-Leitung vom Neuro Spine Center in Fulda.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreicht stetig neue Tageshöchststände in Hessen: Droht den Krankenhäusern der Corona-Kollaps?

"Die Neuinfektion zwar steigen Kontinuierlich aber von Corona-Kollaps sind wir weit entfernt und wir rechen nicht damit, daß sowas in Deutschland auftritt. Stand Heute sind 13 Prozent der vorhanden Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt. 23 Prozent der Intensivbetten sind frei."

Immer mehr Kliniken melden Personalengpässe, weil Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen oder sich gar selbst mit Corona infiziert haben: Muss notfalls - wie beispielsweise in Bayern oder Bremen - auch infiziertes Personal zum Einsatz kommen?

"Wir haben im Neuro Spine Center während der ganzen Pandemie (9 Monate) weder bei Patienten noch bei Personal Covid-19-Infektionen gehabt. Wir hoffen, dass es so bleibt und unternehmen hierzu viele Maßnahmen."

Die zweite Corona-Welle trifft Hessen hart: Befürchten Sie, möglicherweise die sogenannte Triage anwenden und damit über Leben und Tod entscheiden zu müssen?

"Nein, wer sowas sagt, schürt Panik bei den Menschen in Deutschland."

Die Kliniken stehen auch vor großen finanziellen Herausforderungen: Welche Botschaften und Erwartungen haben Sie an die Politik?

"1.) Kliniken, die in Pandemie die Hauptlast und Verantwortung übernehmen wie das Klinikum Fulda muss die Politik zumindest finanziell den Rücken frei halten und alles finanzielle Verlust ausgleichen.
2.) Differenziertes Vorgehen bei der Schließung von Betten in den Kliniken. Wir als quasi NON-COVID-KLINIK müssen unsere Arbeit ohne Einschränkung weitermachen. Wir möchten und erwarten dann keine finanzielle Ausgleiche."

Hinweis: Die Stellungnahme von Natalia Al-Hami basiert auf Grundlage vom 23.11.2020. (nb) +++