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HÜNFELD Familie Bleuel rettet zwei Waschbärleben

Mit Ruhe und Gemütlichkeit: das Panzerknacker-Duo Rosi und Eddi

10.01.21 - Manchmal könnte man meinen, das Schicksal klopft an die Tür. Nachdem Familie Bleuel bei Hünfeld (Landkreis Fulda) im vergangenen Mai Waschbär Rosi in einem kritischen Zustand im Wald vorfand, das Jungtier bei sich aufnahm und aufpäppelte (O|N berichtete), folgte im Oktober die nächste Überraschung. "Ein Waschbär ist meiner Frau vors Auto gelaufen - und das direkt bei uns auf der Straße. Sie dachte erst, es sei Rosi. Doch ich habe schnell gesehen, dass es sich um ein anderes Tier handelt", sagt Josef.

Der Waschbär wirkte hilflos und geschwächt. "Er war total unterernährt und dehydriert", erklärt der Ziehvater gegenüber O|N. "Normal ergreifen die Tiere sofort die Flucht, aber Eddi kam auf mich zu." Ein Tierarzt bestätigte wenig später seine schlechte Verfassung. "Anfangs hat er ziemlich gebissen. Mit Handschuhen habe ich ihn anschließend in einem extra Käfig untergebracht." Dann folgte die Zeit der Regenerierung: Die nächsten zwei Wochen habe er nur gefressen und geschlafen - und Kräfte gesammelt. "Wo er hergekommen ist und was passiert ist, weiß keiner." 

Josef Bleuel mit Waschbär Rosi. Fotos: Henrik Schmitt

Der Teich im Garten wird von Rosi gerne in Anspruch genommen.

Im Mai fand Josef Bleuel die Waschbärdame in einem schlechten Zustand im Wald. ...

Jetzt ist sie aber wieder fit!


Rosi und Eddi: "Ein Herz und eine Seele"

Der neue Mitbewohner ist ungefähr im gleichen Alter wie Rosi. Und auch die Waschbärdame hat sich seit unserem letzten Besuch positiv entwickelt. "Als ich sie gefunden habe, hat sie gerade einmal 400 Gramm gewogen, inzwischen sind es 8,5 Kilogramm. Eddi wiegt 7,5 Kilogramm." Das Zusammenleben der zwei Artgenossen funktioniere ohne Probleme. "Waschbären sollten nicht alleine gehalten werden, dadurch ist Rosi jetzt nicht mehr so sehr an mich gebunden." Das Gehege soll in Zukunft noch erweitert werden. Sich von den Kleinbären zu trennen, kann sich der 46-Jährige nicht mehr vorstellen.

Auch Eddi ging es nicht gut. Er wurde im Oktober gefunden.

Neugierige Blicke.

Waschbär Eddi mag Privatsphäre und schließt immer wieder die Tür. Er bleibt an ...

Beide sind geimpft und kastriert. "Die Waschbären vertragen sich gut. Anfangs haben sie sich ein bisschen gekabbelt - das hat sich dann gelegt", so der Tierhalter. Dieses Verhalten lasse sich auf die Art des Aufwachsens zurückführen. "Rosi wurde quasi als Menschenkind aufgezogen, Eddi ist dagegen ein wildes Tier." Doch das Männchen hat sich an die Gegebenheiten angepasst und benutzt jetzt auch brav das Katzenklo. "Es ist erstaunlich wie ein Wildtier so zahm und stubenrein werden kann", staunt Josef Bleuel.

Im Winter geht es ruhiger zu

Äußerlich lassen sich die zwei Waschbären auf den ersten Blick schwer unterscheiden - aber charakterlich sind sie verschieden. "Rosi ist draufgängerisch, Eddi dagegen eher der zurückhaltende Typ", so der 46-Jährige. Aktuell ist jedoch nicht viel los: "Im Sommer sind die Waschbären aktiver - jetzt stehen Schlafen und Fressen auf der Tagesordnung. Natürlich werden sie auch älter, das trägt nochmal dazu bei." Lediglich Rosi zeigt sich etwas motivierter, nach draußen in die Natur zu gehen." Neben Katzen, Hasen & Co. ist Familie Bleuel über das Panzerknacker-Duo mehr als froh. "Andere hätten sich vermutlich nicht um die Tiere gekümmert - aber sowas gibt es bei mir nicht. Das ist keine Option", konstatiert der Tierfreund abschließend.

Sehen Sie mehr von den beiden Waschbären in unserem O|N-Video. (Maria Franco) +++


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