Keine Sperrung der Wasserkuppe, aber: "Bleiben Sie zuhause"

06.01.21 - Eine generelle Sperrung der Wasserkuppe sind laut Landrat Bernd Woide und Gersfelds Bürgermeister Dr. Steffen Korell (beide CDU) kein Thema. Dies würde die Problematik nicht lösen, sagten beide in einem gemeinsam veröffentlichten Statement. Dennoch appellieren Woide und Korell an alle Natur- und Schneefreunde: "Bleiben Sie zuhause".

"Die Wasserkuppe kurzerhand zu schließen, würde ganz sicher nicht dazu führen, dass kein Tagestourist mehr in die Rhön kommt. Wir würden damit nur eine Verdrängung erreichen und andernorts in der Rhön für überlaufene Hotspots sorgen. Aber auf der Wasserkuppe ist der Andrang besser in Bahnen zu halten", sagt Landrat Woide.

Gersfelds Bürgermeister Dr. Steffen Korell appelliert dennoch gemeinsam mit... ...Foto: Yannik Overberg

Gersfelds Bürgermeister Korell kann Woide aus den Erfahrungen des Wochenendes und des Montags zustimmen: "Gerade weil wir zumachen, wenn die Parkplätze zu 90 Prozent besetzt sind und nur dann für weitere Autos öffnen, wenn sich die Lage entspannt, ist der Trubel lenkbar." Allerdings ist auch da der Druck auf die Orte rund um die Wasserkuppe deutlich.

Größtes Problem: Wildes Parken

Die Problematik der Tagestouristen in den Mittelgebirgen sei keine rhönspezifische, sagt Woide. Alle Höhenlägen hätten damit zu kämpfen: "Und man kann auch nachvollziehen, dass viele Lust auf die Natur haben. Aber wenn die eigenen individuellen Interessen über das Wohl der Allgemeinheit gestellt werden, dann wird diese Uneinsichtigkeit zum großen Problem." Dies sei vor allem wildes Parken auf Wirtschaftswegen, Einfahrten oder Straßenrändern.

Landrat Bernd Woide, zuhause zu bleiben. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Deshalb mahnt auch Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt an die Vernunft der Besucher: "Bitte parken Sie nur auf dafür vorgesehenen Parkplätzen und achten Sie unbedingt darauf, die Rettungswege freizuhalten. Gerade bei der derzeitigen Schneelage ist es unverantwortlich, die Durchfahrten durch wildes Parken zu verengen. Angesichts der aktuellen Lage bleibe als Konsequenz jedoch weiterhin der Appell: Meiden Sie die Rhön. Bleiben Sie zu Hause. (pm) +++