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FREIENSTEINAU Ehepaar Amend bangt um "Kinder"

Geflügelpestverdacht: Vögel stehen mit einem Bein im Grab - ohne Testungen!

08.01.21 - Es ist ein Albtraumszenario für Vogelbesitzer: der Ausbruch der Geflügelpest. Mit dieser Problematik werden momentan die Züchter und Tierbesitzer Susanne und Sven Amend konfrontiert. Das Ehepaar lebt in Freiensteinau (Vogelsbergkreis). Gemeinsam besitzen sie mehrere Volieren mit artgeschützten Vögeln - darunter Greifvögel, Pfauen, Fasane und allein 50 Eulen. Laut RP Gießen und Sozialministerium besteht der Verdacht auf Geflügelpest. Die Folge: Ausgewählte Vögel sollen gekeult werden - und das ohne Tests. "Es handelt sich um eine Vielzahl an Tieren, die vielleicht unschuldig sterben müssen. Wir greifen nach jedem Strohhalm", erklärt die 44-Jährige gegenüber O|N. 

Hintergrund: H5N8-Virus bei toten Pfauen festgestellt 

Susanne und Sven Amend sind am Boden zerstört. Fotomontage: O|N

In der Voliere befanden sich die Pfauen. Fotos: Maria Franco

Hier in dem Käfig sind Nymphensittiche untergebracht.

Das Ehepaar stellt nun Quarantäneboxen zusammen.

Nach Silvester starben nach und nach einige Pfauen. Diese seien positiv auf das H5N8-Virus getestet worden. "Die Behörde will nun weitere Vögel im Bestand töten. Am Dienstag wurden die Tiere gesichtet, jedoch erfolgten keine weiteren Testungen", so Susanne Amend. Würden die Tiere wenigstens positiv getestet werden, könnten die Tierbesitzer das drastische Vorgehen nachvollziehen. "Aber so können wir das Ganze nicht auf bloßen Verdacht zulassen und akzeptieren." 

Alle Register werden gezogen 

Wüstenbussard Fotos (6): privat

Schnee-Eulen

Ein Problem stellen die Böden der Voliere dar - diese sind naturbelassen. "Es sind keine Betonböden, die wir einfach desinfizieren können. Deshalb erarbeiten wir uns gerade ein Hygienekonzept. Es ist unsere einzige Chance." Ein Hilfsangebot aus Maintal habe den Amends etwas Zeit verschafft. "Uns wurde angeboten, die Tiere dort in Quarantäne unterzubringen." Doch das gestaltet sich schwierig: Die Vögel dürfen das Gelände nicht verlassen. Aus diesem Grund fertigen die Amends als Notlösung Quarantäneboxen für vor Ort an.

"Jedes Tier liegt uns am Herzen"

Susanne und Sven Amend sind am Boden zerstört, geben aber nicht auf.

Das Ehepaar ist emotional mit den Nerven am Ende. "Jedes Tier gehört zur Familie - wir haben keine Kinder, deshalb tut es besonders weh." Jeder Tag zählt nun. "Wir werden nicht kampflos aufgeben. Tiere sind genauso viel wert wie Menschen", konstatieren die beiden. Zudem gebe es keine finanzielle Entschädigung. "Das ist für uns nur Nebensache, muss aber auch bedacht werden." Welchen Ausgang die Geschichte nimmt, weiß zum jetzigen Zeitpunkt niemand. "Natürlich ist es für die Behörden der einfachere und schnellste Weg, die Tiere zu töten und aus der Welt zu schaffen, aber unter diesen Umständen lassen wir das nicht zu", fügen die Amends abschließend hinzu.

Das Statement vom Hessischen Ministerium steht noch aus. Sobald dieses vorliegt, wird es veröffentlicht.

Sehen Sie mehr zur Situation des Ehepaares Amend in unserem O|N-Video. (Maria Franco) +++


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