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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Der Schwarze und der Weiße Wolf

13.01.21 - Eines Abends saß ein alter Indianer mit seinem Sohn am Lagerfeuer. Es war dunkel geworden. Die Bäume um sie herum warfen schaurige Schatten und das Feuer knackte und knisterte, während die Flammen in den Himmel züngelten. Der Indianer schaute nachdenklich in die Flammen. "Das Flammenlicht und die Dunkelheit, sind wie die zwei Wölfe, die in unseren Herzen wohnen." Fragend schaute ihn sein Sohn an. Nach einer Zeit des Schweigens begann der Indianer seinem Sohn eine Geschichte zu erzählen.

Der Stadtpfarrer bei O|N. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

"Der eine, – der Schwarze Wolf ist böse. Er arbeitet mit Angst, Ärger, Sorgen, Schuld, Lügen, Unterdrückung, Vorurteile, Eifersucht, Neid, Gier, Überheblichkeit, Arroganz, Feindschaft und Hass. Er ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere, – der Weiße Wolf ist gut. Er nutzt Zuneigung, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Mitgefühl, Freundschaft, Frieden, Rücksicht, Gelassenheit, Hoffnung, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Wahrheit und Freude. Dieser Wolf ist liebevoll, sanft und mitfühlend. In jedem von uns lebt ein Weißer und ein Schwarzer Wolf. Zwischen beiden Wölfen findet ein immerwährender Kampf statt."

Der Sohn schaute nachdenklich in die Flammen des lodernden Feuers. Er dachte über die Worte seines Vaters nach. Nach einer Weile frage er: "Sag Vater, welcher der Wölfe gewinnt, den Kampf?" Der Indianer sah ihn eindringlich an und antwortete: "Es gewinnt der Wolf, den du am häufigsten fütterst!" Diese Metapher der zwei Wölfe, dem Schwarzen – bösen Wolf und dem Weißen – guten Wolf, macht deutlich: Wir spüren alle negative und positive Gefühle. Welchen Wolf fütterst du regelmäßig? Freude, Gelassenheit, Mitgefühl, Dankbarkeit? Oder Selbstzweifel, Perfektionismus, Neid, Grübeleien, Selbstkritik und Neid? Die Erkenntnis dieser Geschichte ist: All diese Gefühle existieren in uns. Sie sind alle vorhanden. Sie tauchen nicht unberechenbar, plötzlich aus dem Nichts auf. Das Gefühl ist nicht von einer Sekunde zur anderen, wie aus heiterem Himmel da. Gefühle entstehen nicht unerwartet. Das Gegenteil ist der Fall: Jeder von uns hat Einfluss auf seine Gefühle.

Meine Gefühle entstehen, weil ich eine Situation bewerte und deute! Diese Wahrnehmung der Situation läuft mehr oder weniger bewusst ab. Gefühle entstehen durch meine Gedanken. Ich "füttere" meine Gefühle, ob es Wut und Angst oder Freude und Hoffnung sind, durch meine Selbstgespräche. Welchen Wolf fütterst du heute? (Stefan Buß) +++


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