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Die IT-Branche hat durch die Corona-Pandemie einen wahren Aufschwung erlebt. - Symbolbild: Pixabay

FULDA Experte Simon Weber im O|N-Gespräch

IT als Gewinner der Krise: "Pandemie ist Brandbeschleuniger der Digitalisierung"

15.01.21 - Homeoffice, Videokonferenzen und ein gänzlich neuer und digitaler Arbeitsalltag - das ist für viele von uns in den letzten Monaten zur Realität geworden. Doch wer setzt das technisch eigentlich alles um? OSTHESSEN|NEWS hat mit IT-Experten Simon Weber aus Fulda genau darüber gesprochen. Seine Branche hat durch die Corona-Pandemie einen wahren Aufschwung erlebt: "Die Corona-Krise ist ein echter Brandbeschleuniger der Digitalisierung. Vorher wurde häufig über Maßnahmen gesprochen, jetzt werden sie umgesetzt."

Simon Weber Geschäftsführer der Firma Bytewerk in Fulda. Foto: Robert Gross Photography

Weber leitet die Firma Bytewerk in Fulda. Er und seine 22 Mitarbeiter sind vor allem für viele mittelständische Unternehmen der Region Ansprechpartner - im letzten Jahr insbesondere in Bezug auf Homeoffice und Co. "Arbeitsplätze für das Homeoffice und Videokonferenzen haben wir für unsere Kunden bereits vor Corona hin und wieder eingerichtet - jetzt sieht das natürlich ganz anders aus. Beides ist im vergangenen Jahr zum absoluten Standard im Arbeitsalltag geworden", so der Unternehmer. Videokonferenztechnik werde bei fast allen Kunden eingesetzt. Rund 80 Prozent greifen seit Ausbruch der Pandemie zusätzlich auf Homeoffice-Technologien zurück, berichtet der Experte.

"Wir sind dankbar, der Krise zu trotzen"

Mit diesen Veränderungen geht zusätzlich zum alltäglichen Geschäft auch ein hohes Maß an Aufwand einher. "Unsere Arbeit hat sich dahingehend verändert, dass wir ein viel höheres Stresslevel haben. Es ist wirklich viel zu tun, um allen Kunden bestmöglich helfen zu können. Wir sind sehr dankbar dafür, der Krise zu trotzen. Ich sehe unsere Branche definitiv als einen der Gewinner der Corona-Krise." Dennoch birgt der Aufschwung auch Herausforderungen, am schwierigsten sei die Ressourcenknappheit. Einige von Webers Mitarbeitern seien zeitweise sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch gegangen, erzählt er im Gespräch mit O|N: "Die Technologien an sich sind nicht neu für uns, nur die Masse an Aufträgen."

Anerkennung steigt

Aber nicht nur über die gute wirtschaftliche Lage, sondern vor allem auch über das steigende Ansehen für seine Berufsgruppe freut sich Simon Weber. "Die Anerkennung für unsere Branche ist definitiv gestiegen. Seit Jahren kämpfen wir darum, als Kostenstelle keine Ausgabe, sondern eine Investition zu sein. Durch die Pandemie hat diesbezüglich auf jeden Fall ein Umdenken stattgefunden. Zumal die Firmen im letzten Jahr einmal mehr gemerkt haben, ob sie bereits vorher investiert hatten" so der Fachmann. Ohne die richtige Technik geht dieser Zeit eben nichts. (Michelle Kedmenec) +++