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Was bewegt junge Familien zu bauen – Timo Wagner zu Besuch bei Familie Seim. - Foto: Bürgerliste Feldatal

FELDATAL Neubau oder Haussanierung?

"Bauplatz-Trauma" in Feldatal: "Es wird Zeit, wach zu werden"

22.01.21 - Junge Familien, die in kleinen Orten ein Haus bauen, Familie gründen und sich ganz bewusst für den Vogelsberg entscheiden sind Wunsch und Ziel etlicher politischer Diskussionen im gesamten Kreisgebiet. Vor Ort in Groß-Felda hat sich kürzlich Timo Wagner von der Bürgerliste mit Familie Seim unterhalten. Die Beweggründe für Carolin und Tim Seim ein Haus in Feldatal zu bauen liegen klar auf der Hand. Die Beiden wohnen in der Nähe der Eltern, Geschwister und Freunde. Sie lieben die Ruhe, Natur und dennoch gut erhaltene Infrastruktur vor Ort. Die junge Familie baute vor zwei Jahren und konnte glücklicherweise auf einen Bauplatz der Familie zurückgreifen.

Aus Sicht Timo Wagners werden die gemeindlichen Bauplätze langsam aber sicher rar. "Gerade in Groß-Felda haben wir aktuell keine Bauplätze mehr für junge Familien", fasst er die Lage zusammen. Das Thema ist für den Vorsitzenden der Feldataler Gemeindevertretung nicht neu, bereits im Juni 2019 hatte er einen Antrag dazu eingebracht. Wagner nimmt darin auch Bezug auf die MORO-Studie (Modellvorhaben Regionalstrategie Daseinsvorsorge), welche 2014 im Vogelsberg durchgeführt wurde. Darin wurde Feldatal in einer Typisierung von Ortsteilen im Vergleich als Typ B eingestuft, einem Ort der weiterhin gestärkt werden solle. Weiter hatte Wagner in Zusammenarbeit mit der Verwaltung eine Aufstellung der aktuellen Bauplätze aufgeführt. Danach standen fünfzehn Bauplätze im gesamten Gemeindegebiet zur Verfügung und schon zu dieser Zeit lediglich einer im Hauptort Groß-Felda. Der wurde im letzten Jahr bebaut, genauso wie ein weiterer Bauplatz in direkter Nachbarschaft am "Alten Weg", welcher aus privater Hand verkauft wurde.

In der Diskussion des Feldataler Bauausschusses vom November 2019 schreckte man wegen Kosten einer doppelten Kanalführung und zu hohen Investitionen eines Neubaugebiets Sommerberg zurück. Zumal es laut Einschätzung des Ortsbeirats wichtiger sei, Baulücken im Ort zur schließen und "Gammelbauten" zu beseitigen. So kam der Ausschuss zur Empfehlung die Fläche "südlicher Sommerberg" nicht als Baugebiet vorzusehen. Der Bedeutung der Ortskerne ist sich Wagner jedoch durchaus bewusst. "Aus meiner Sicht müssen wir zweigleisig fahren, in Richtung Bauplätze und Sanierung von alten Gebäuden." So beschloss auch die Gemeindevertretung, den Tagesordnungspunkt mit den Zielsetzungen Neubaugebiete / Alternativ-Flächen sowie Ortskern-Erhaltung zurück in den Bauausschuss zu verweisen.

Dort ist seither nichts mehr zu diesem Thema beraten worden und aus Sicht Wagners sollte dies ein Thema des neuen Parlaments werden. Der Vorsitzende stellt nochmals klar, es gäbe keine Eile oder einen massiven Bau-Boom. Jedoch dauere die Umsetzung eines Baugebiets mit allen behördlichen und planungsrechtlichen Schritten durchaus zwei Jahre und länger. "Die Feldataler haben eine Bauplatz-Trauma erlitten, aus dem es Zeit wird, wach zu werden", fasst Wagner seine Auffassung zusammen. Er spielt damit auf die zehn ausgewiesenen Bauplätze im Ortsteil Zeilbach an, welche immer wieder Thema in der Kommunalpolitik waren. Dort tat sich fast zwanzig Jahre nichts, jedoch wurden in jüngerer Vergangenheit einige Grundstücke verkauft, sodass aktuell noch vier verfügbar sind.

Abschließend tauschten sich Wagner mit Carolin und Tim Seim übers Bauen in all seinen Facetten aus. Wagner selbst saniert seit einem Jahr ein Wohnhaus im Ortskern Groß-Feldas und kann daher gut mitreden. Es gibt eben junge Familien, die wollen ein altes Haus renovieren und auf der anderen Seite, junge Familien, die wollen neu bauen. Im Programm der Bürgerliste sind die Baugebiete explizit aufgeführt. Die neue politische Formation ist sich sicher, dass Feldatal mit seinen infrastrukturellen Gegebenheiten und einem günstigeren Quadratmeterpreis punkten und gegenüber den Nachbarkommunen mithalten kann. (pm) +++


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