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Weltweit einmalig - die Weiße Wüste - Fotos: Gerhard Zinn

BAHARIYA Zweite Heimat Ägypten

Margot Knüpfer und Gerhard Zinn sind "wüstensüchtig" - überwintern in der Oase

28.01.21 - Überwintern in Ägypten. Das ist für die Osthessen Margot Knüpfer aus Bad Hersfeld und Gerhard Zinn aus Kirchheim so viel mehr, als den dunklen, kalten und nassen Monaten zu entfliehen. Sie wohnen abgelegen am Rande der Oase Bahariya. Ein paar Meter zu Fuß – und sie sind in der Wüste. "Wenn wir zuhause erzählen, dass wir jeweils vier Monate im Jahr in Ägypten verbringen, kommt in den meisten Fällen als erste Frage: "Ist das nicht zu gefährlich?" "Nein, ist es nicht!" betont die Künstlerin Margot Knüpfer, die ebenso wie ihr Lebenspartner Gerhard Zinn "wüstensüchtig" ist.

Bei jeder ausgiebigen Geländetour finden sich selbst nach zwanzig Jahren noch immer ...

Alles begann für Gerhard Zinn Ende der 90er-Jahre mit einem TV-Bericht über die Weiße Wüste in Ägypten, einem absoluten Muss für Fotografen und weltweit einmalig. Der leidenschaftliche Fotograf blickt zurück: "Es sollte noch bis 2001 dauern, bis ich endlich dort war. Für mich fühlte es sich an, als käme ich nachhause. Auf langen Wanderungen durch die fantastischen, abwechslungsreichen Landschaften zwischen den beiden Oasen Bahariya und Farafra lernte ich dann meinen heutigen Freund Rahab Mostafa kennen und wir trafen uns von da an fast jedes Jahr im Frühjahr oder Herbst zu vielen Wüstentouren (im Sinai, Siwa, Fayum, Bahariya, Farafra, Dachla, Kharga).

Meist bringen die Künstler hunderte toller Landschafts- und Makrofotos und ein volles ...

Pass Karawein

Ab 2006 schauten wir uns dann nach einem geeigneten Stück Land um. Damals boomte noch der Wüstentourismus und wir dachten an den Aufbau eines Camps. Wir fanden ein Grundstück in Ain Ghaba, etwas außerhalb am Rand der Oasendepression im Norden von Bahariya unweit des Pyramidenberges (Gebel Dist). Mit Hilfe von Freunden und Rahabs Vater wurden 2008 die ersten fünfzig Dattelpalmen gepflanzt, inzwischen sind es siebzig, die jährlich mehr als vier Tonnen der besten Datteln tragen".  Entsprechend ihrer Möglichkeiten unterstützen Gerhard Zinn und Marion Knüpfer die befreundete ägyptische Familie bis heute. 

Pyramidenberg

Margot Knüpfer geht gedanklich zurück in das Jahr 2011, als sie für einen einwöchigen Wüstenaufenthalt bereit war, den Schwärmereien ihres Lebenspartners von der Weißen Wüste, von endlosen Dünen, von Wüstentouren, Schlafen im Freien, wenn man will, dem unvergleichlichen Sternenhimmel über sich und der absoluten Ruhe folgend. Seitdem verbringen die beiden jedes Jahr vier Monate hier, durch Corona bedingt verlängern sie den Aufenthalt auf sechs Monate. "Diesmal hat uns die zweite Lockdown-Welle erwischt. Nach Abwägung der verschiedenen Möglichkeiten entschieden wir, erstmals den ganzen Winter hier zu verbringen. Hier kann man selbst Ende Januar nachmittags noch draußen im Sonnenschein bei 22 Grad seinen Kaffee trinken, nur gegen Abend kühlt es sich merklich ab. Da die wenigen Kontaktpersonen, die wir außer unserem Freund Rahab und seiner Familie hier haben, uns nur gelegentlich besuchen, sind wir hier wohl besser geschützt als in unserer Heimat", übermitteln die beiden Künstler schriftlich. Margot Knüpfer bedauert: "Leider habe ich es noch nicht geschafft, außer ein paar alltäglichen Floskeln Arabisch zu lernen. Nur ganz wenige Leute hier sprechen Englisch".

Atelier

Hauseingang

Haus mit Atelier

"Unsere kleine Oase ist inzwischen unsere zweite Heimat geworden. Langeweile ist ein Fremdwort für uns. Wir haben immer etwas zu basteln, zu bauen, zu pflanzen, zu bewässern, zu verschönern. Jeder hier kennt uns, die Leute begrüßen uns freundlich. Nach und nach wurden einige Häuser um ein großes Wasserbassin in der Mitte gebaut, im Anbau wurde ein Atelier eingerichtet, wo wir während unserer jährlichen Aufenthalte nach Herzenslust malen, zeichnen und drucken können und wo wir unsere Fotos bearbeiten".

Eine unglaubliche Farbenvielfalt

Margot Knüpfer ergänzt: "Gerhard beschäftigt sich vorwiegend mit seinen wunderbaren Zeichnungen. Ich bin meistens ab sechs Uhr morgens dort zu finden und habe endlos Zeit für meine Experimente.  Seit ich bei einer Wüstentour den unglaublichen Farbenreichtum von Sand entdeckt habe, fing ich an, Proben dieses Sandes zu sammeln. Inzwischen ist eine Sammlung von mehr als 120 verschiedenen Farbabstufungen entstanden. Mit diesem Sand stelle ich Sandbilder her. Meine zweite Leidenschaft ist die Makrofotografie. Auch da sind hier mikroskopische Nahaufnahmen von Sand und Steinen der Schwerpunkt".  

Margot Knüpfer und Gerhard Zinn (5. und 6. von links) im Kreis ihrer Kunstfreunde im ...Archivfotos (3): Gudrun Schmidl

Erinnerungen an Ägypten

Margot Knüpfer beteiligte sich an der Mitgliederausstellung des Kunstvereins 2020. ...

"Highlights sind immer die Besuche von Freunden und Bekannten, die wir meistens auf ihren Wüstentouren begleiten, liebevoll und kenntnisreich geleitet von unserem Freund Rahab, faszinierend und entspannend für die Gäste, die begeistert von der landschaftlichen Vielfalt sind. Erst kürzlich schauten die Weltenbummler Joshua Steinberg und Joana Breitbart aus dem Haunetaler Ortsteil Wetzlos auf ihrer Motorradtour bei den Osthessen in Ägypten vorbei. "Für alle, die sich nun für einen Besuch hier interessieren: Wir nehmen gerne Leute von Zuhause während unserer Aufenthalte mit in unser Paradies am Rande der Sahara". Details siehe unter:  www.rahabs-desert-tours.com.  Weitere Infos und Bilder unter: www.atelier-margotknuepfer.de  und www.gerhard.zinn.de  (gs) +++


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