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Das Handy ist gesperrt - im Notfall kann auf wichtige Kontaktpersonen und gesundheitliche Informationen zugegriffen werden. - Fotos: Maria Franco

FULDA Allergien, Kontakte, Medikamente

Notfallpass am Handy: Vielfältiger Retter in Not - auch bei Sperrbildschirm!

11.02.21 - Notfallsituationen treffen plötzlich ein. Unser ständiger Alltagsbegleiter - das Smartphone - kann in brenzligen Situationen nicht nur Retter alarmieren, sondern auch wichtige Daten über Notfallkontakte oder eigene Gesundheitsinformationen speichern. Dies ist für Passanten und Helfer besonders relevant, wenn die betroffene Person nicht ansprechbar ist. Ist das Handy gesperrt, kann ein Externer gezielt  darauf zugreifen. "Das Handy verfügt über unzählige Funktionen. Prinzipiell ist es eine gute Sache den Notfallpass einzurichten", erklärt Dr. Matthias Kalmbach, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Fulda gegenüber O|N. 

Über Sperrbildschirm Notfallinformationen aufrufen

Codesperre am iPhone. Um wichtige Daten abzurufen, muss zunächst auf "Notfall" gedrückt ...

Nun befindet man sich beim Notruf-Eingabefeld. Wieder links unten befindet sich die ...

Um den "Notfallpass" einzurichten, ruft man die Kontaktliste auf. Unter der eigenen ...

Codesperren sorgen am Smartphone für Sicherheit vor fremden Zugriff. Doch in lebensbedrohlichen Notfällen ist das Einrichten des sogenannten "Notfallpasses" - verfügbar für iPhones und Android-Handys - von Vorteil. Die Umsetzungen variieren leicht, je nach Hersteller und Version. Ersthelfer erhalten so die Möglichkeit wichtige Angaben zum Handybesitzer über den gesperrten Bildschirm abzurufen. Hier kann jeder selbst Informationen zu sich vorab hinterlegen wie Name, Adresse, Blutgruppe, Allergien und Unverträglichkeiten. Auch Notfallkontakte können hinzugefügt werden. 

Der Notfallpass: Diese Informationen können angegeben werden.

Hier als Android-Version: Oben stehen die Notfallkontakte, unten die medizinischen ...


Hilfreiche Funktion

Dr. Matthias Kalmbach, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes in Fulda. ...Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

In der Praxis ist die zusätzliche Hilfsoption noch nicht allzu präsent. "Meine Kollegen und ich haben von der Funktion nichts gewusst und haben es gleich ausprobiert", so Kalmbach. "In unserem Arbeitsalltag haben wir es dementsprechend noch nicht genutzt, aber es schadet sicherlich nicht, darauf aufmerksam zu machen. Grundsätzlich kann vor allem die Angabe von Allergien und Medikamenten weiterhelfen." Die Blutgruppe hingegen werde im Krankenhaus nochmal überprüft. Auch die neueren Gesundheitskarten könnten Notfalldatensätze speichern. "Diese muss man aber aktivieren. Es wird zunehmend auf digitale Möglichkeiten gesetzt." Das Problem hierbei: "Wir vom Rettungsdienst können die Daten nicht auslesen, das geht nur im Krankenhaus." Somit sei das Handy eine gute Alternative.

Gesundheitsdaten auf Krankenkassenkarte speichern

O|N hat bei der Landesvertretung Hessen der Techniker Krankenkasse in Frankfurt nachgefragt. Wie genau funktioniert das Hinterlegen der Daten? Julia Abb, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, erklärt dazu: "In der Tat können Versicherte auf dem Chip ihrer elektronischen Gesundheitskarte freiwillig und kostenfrei Notfalldaten (wie beispielsweise Hinweise auf Arzneimittel-Allergien oder ihren Organspendeausweis) hinterlegen lassen. Das Aufspielen der Daten muss von einem Arzt in einer Praxis vorgenommen werden."

Auch Krankenkassenkarten können zusätzliche Gesundheitsinformationen speichern. ...Symbolbild: Pixabay

Dafür benötigten die Versicherten einen PIN, den sie bei ihrer Krankenkasse anfordern können. "Um den PIN zu erhalten, müssen sich die Versicherten authentifizieren, indem sie eine Kundenberatung ihrer Krankenkasse aufsuchen und dort ihren Personalausweis vorzeigen - was aktuell im Lockdown etwas schwierig ist." TK-Versicherte könnten sich auch digital authentifizieren - im Rahmen der Registrierung für die elektronische Patientenakte "TK Safe". "Ausgelesen werden können die Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte übrigens ohne diese PIN mit den Kartenlesegeräten, die man aus den Arztpraxen kennt. Künftig wird es übrigens möglich sein, Notfall-Datensätze in der elektronischen Patientenakte vorzuhalten", so Abb. 

Es gibt viele Methoden, um im Worst-Case seinem Umfeld wichtige Daten über sich selbst zur Verfügung zu stellen. Bewusst sein sollte einem jedoch, welche Daten man hinterlegt - das Handy kann auch in falsche Hände geraten. Dennoch: Vorsorge schadet nicht, eine Notfallsituation kann jeden treffen. (Maria Franco) +++


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