Osthessen im Ausnahmezustand und keine Besserung in Sicht

09.02.21 - Letzte Woche bescherte uns der Februaranfang noch milde Temperaturen - seit dem Wochenende ist der Winter allerdings in Osthessen wieder zurück. Und zwar mehr denn je - mit Schnee und Eisregen im Gepäck. Zudem melden Wetterexperten auch für die kommenden Tage eisige Temperaturen bis zu minus 15 Grad. Ausnahmezustand in Osthessen und ganz Deutschland.

Seit Stunden steht der Verkehr auf der A 7 am Kirchheimer Dreieck Foto: Hans-Hubertus Braune
Nachbarn greifen sich unter die Arme: gerade in Dörfern wie in Wildeck-Hönebach ...Foto: Kevin Kunze
Fotos (2): Hans-Hubertus Braune
Schweres Gerät muss in den Straßen eingesetzt werden, um den Schneemassen herzuwerden. ...Foto: Kevin Kunze
Lauterbach Fotos: Laura Struppe
Chaos in Hersfeld-Rotenburg

"Seit dem Winter 1978/79 habe ich solche Schneemassen in Wildeck-Hönebach nicht mehr gesehen", erklärt Anwohner Willi Metz im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Ortsvorsteher Siegfried Linß ergänzt: "In meiner Kindheit gab es häufiger solche Schneemassen - allerdings, dass so viel Schnee in einer Nacht fällt, habe ich noch nie erlebt." Viele Bürger:innen im östlichen Teil des Landkreises Hersfeld-Rotenburg konnten nicht an die Arbeit fahren. Positiv zu erwähnen: die Anwohner:innen unterstützen sich gegenseitig zeigen damit, was eine intakte Dorfgemeinschaft ausmacht.

Auch im restlichen Teil des Landkreises steht die Welt mehr oder weniger still. Die heute angedachte Kreistagssitzung in Bad Hersfeld wurde aufgrund der Wetterlage auf die nächste Woche verschoben. Auch auf den sonst viel befahrenen Autobahnen 4, A 5 und A 7 rund um das Kirchheimer Dreieck geht nicht viel. Momentan hat sich die Lage im Landkreis stabilisiert - erst am Abend könnte es zu weiteren Schneefällen kommen.

Spiegelglatte Straßen im Vogelsberg

Im Vogelsbergkreis ist die Situation ähnlich. Seit Sonntagmorgen sind hier die Straßen mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Darauf hat sich in der vergangenen Nacht eine etwa 15-Zentimeter große Schneeschicht gelegt. "Die Straßen sind unter der Schneedecke spiegelglatt", schreibt uns eine Leserin aus Schotten am Morgen.

Das Bild am Morgen ist in vielen Ortschaften ähnlich: Menschen schippen Schnee, kratzen mit einer Engelsgeduld ihre Autos frei. "Ich habe dafür jetzt eineinhalb Stunden gebraucht", erzählt uns eine Anwohnerin. Besser ist es also, bei nicht dringend notwendigen Fahrten das Fahrzeug stehenzulassen.

Eine Wetterbesserung ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht - ganz im Gegenteil. Denn im Kreis sind Temperaturen von minus 15 Grad in der kommenden Woche keine Seltenheit.