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Meisen und Co. sind aktuell auf unsere Hilfe angewiesen. - Fotos: Laura Struppe / Gerhard Manns

FRIEDEWALD Tipps vom Hobby-Ornithologen

Die richtige Mischung macht's: So helfen wir Vögeln durch den Winter

14.02.21 - Die Schneepracht und die Eiseskälte haben derzeit nicht nur uns, sondern auch die hiesige Vogelwelt fest im Griff: Die Suche nach Nahrung wird den gefiederten Freunden bei den vorherrschenden Witterungsverhältnissen zunehmend erschwert. Radikal gestutzte Sträucher am Wegesrand verschärfen die Situation: Die heimischen Wintervögel sind auf unsere Hilfe angewiesen.

Und in der Tat herrscht seit Tagen unter den osthessischen Tierliebhabern emsiges Treiben: Vogelhäuschen und Futtersilos werden gefüllt und Meisenknödel an den kahlen Ästen der Bäume befestigt. Haben die Vögel erst einmal die Futterstellen geortet, bietet sich Beobachtern ein einzigartiges Naturschauspiel, wenn sie Amsel, Meise, Fink und Co. aus nächster Nähe bei der Nahrungsaufnahme in Augenschein nehmen. Ein Spektakel, das zugleich Artenkenntnis vermittelt.

Hohe Fehlerquote bei Fütterung


Die Schneepracht und die Eiseskälte haben derzeit nicht nur uns, sondern auch die ...

Amseln fliegen auf Äpfel.

Dennoch wird unter Vogelfreunden Winter für Winter über Sinn und Unsinn der Fütterung gestritten. Wenn man sich an gewisse Regeln halte, gebe es nichts dagegen einzuwenden, den Vögeln ein Mahl zu bereiten, erklärt Erich Hübener aus Friedewald (Landkreis Hersfeld-Rotenburg), der allerdings zu bedenken gibt, dass die Fehlerquote bei der Fütterung sehr hoch sei.

Er habe häufig den Eindruck, dass die Hersteller keine Ahnung vom Futterbedarf der Vögel im Winter haben. "Schwerpunktmäßig bestehen die Mischfutterpackungen hauptsächlich aus Sonnenblumenkernen, die nur von Meise, Kleiber und Buntspecht geknackt werden können, wobei letztere selten an Futterhäuschen anzutreffen sind", bekräftigt der 82-jährige Hobby-Ornithologe. Selbst andere Körnerfresser, wie Spatz oder Buch- und Grünfink, würden viele der Beimischungen verschmähen.

"Weichfutterfresser, wie Rotkehlchen, Goldammer und Amsel, haben da gar keine Chance", betont Erich Hübener. "Und das, was von der Industrie als 'Weichfutter' angeboten wird, nämlich Haferflocken mit einer Miniportion Fett, ist ungeeignet. Es ist zu trocken und fängt bei Feuchtigkeit an zu gären."

Optimales Futter: zerkleinerte Meisenknödel


Willkommen in der kalten Jahreszeit: Vogelhäuschen werden aufgestellt, Futtersilos ...

Meisenknödel hätten sich bei ihm im Verlauf der Jahre als optimales Futter für alle Vögel herauskristallisiert. "Allerdings hänge ich diese nicht auf, sondern löse das Netz vorsichtig ab, zerkleinere den Inhalt mit einem Hammer und streue das Gemisch auf ein Brett, das ich auf den Boden stelle. Schließlich fliege eine große Auswahl der bereits genannten Arten nicht gerne an aufgestellte oder aufgehängte Futterstellen."

Um die Katzen in Schach zu halten, zäunt der Friedewalder seine Bodenfutterstelle weiträumig mit Maschendraht (Maschengröße etwa sechs mal sechs Zentimeter) ein. Zudem überdache er den Futterplatz, achte dabei aber darauf, einen Höhenabstand von mindestens 50 bis 60 Zentimetern einzuhalten, da ein Großteil der Wildvögel eine zu niedrige Überdachung scheue. Das tägliche Reinigen der Futterplatte sei ein absolutes Muss, damit sich keine Krankheitskeime ausbreiteten.

Amseln fliegen auf Äpfel


Des Weiteren würden sich nicht nur Amseln über einen Apfel freuen: Diese Vitaminbomben steckt Erich Hübener auf die Zweige der Büsche und Sträucher. Ein gravierender Fehler sei es, den gefiederten Kollegen bei eisigen Temperaturen eine Schale mit vorgewärmtem Wasser zu servieren. "Die Vögel könnten im angenehm temperierten Nass ein Bad nehmen, und letztendlich aufgrund ihres nassen Federkleides erfrieren."

Für alle, die unseren heimischen Vögeln etwas Gutes tun wollen, hat Erich Hübener einen Tipp auf Lager: "Es gibt Geschäfte und Samenhandlungen, wo Sie sich eine sinnvolle Futtermischung aus den unterschiedlichsten Körnerarten selbst zusammenstellen können. Dazu zählen auch Rosinen und ungesalzene Erdnüsse."

Natürlich sei und bleibe der Standard das mit Mischfutter gefüllte Futterhaus: "Aber denken Sie auch an die anderen Vogelarten. Und Sie werden sehen, dass sich eine Vielzahl neuer Vögel in Ihrem Garten oder auf dem Balkon einfinden wird." (Stefanie Harth) +++


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