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Kloster Frauenberg - Foto: Stadt Fulda

FULDA Stadt Fulda reagiert auf CWE-Vorwurf

"Arbeitsgruppe bündelt Aktivitäten zum Rückkauf der Franziskaner-Bibliothek"

17.02.21 - "Der CWE-Stadtverband Fulda wundert sich über die aktuelle Berichterstattung in Bezug auf die verramschten Fuldaer Kulturgüter, die in Form einer Büchersammlung der Fuldaer Franziskaner an ein Auktionshaus und mittlerweile auch an Ebay-Händler zum Verkauf angeboten werden", hieß es am Sonntag in einer Pressemitteilung. Ludger Tollrian, Vorsitzender des CWE-Kultur- und Umweltkreises: "Es ist bis heute nicht nachvollziehbar, dass so viele Fachleute und Stiftungsmitglieder bzw. Lokalpolitiker von diesem Vorgang nichts gewusst haben wollen. Das ist für eine Stadt mit Kulturgeschichte unfassbar!"

Darüber hinaus zeigen sich Martin Jahn, Vorsitzender der CWE Stadt Fulda, sowie die stellvertretende Vorsitzende, Pia Schindler, verwundert über den Bearbeitungszeitraum der CWE-Anliegen. Martin Jahn: "Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass diese Arbeitsgruppe vor allem dazu ins Leben gerufen wurde, die aufgewühlten Gemüter der Stadtöffentlichkeit über den Wahltermin am 14. März 2021 zu bringen. Warum erfährt die Fuldaer Öffentlichkeit nichts über den Stand der Arbeit der Arbeitsgruppe und die weiter vorgesehenen Schritte. Oder sind solche weiteren Schritte gar nicht wirklich vorgesehen?"

In einer Pressemitteilung vom Dienstag reagiert nun die Stadt Fulda: "Mit großer Aufmerksamkeit haben viele Fuldaerinnen und Fuldaer zum Jahreswechsel die Nachricht aufgenommen, dass die Bibliothek der Franziskaner im Kloster Frauenberg bereits im Frühjahr 2020 im Gesamten verkauft wurde. Einzelpersonen und Institutionen bemühten sich seitdem, die Bestände zurück nach Fulda zu holen. Die Stadt Fulda hatte daraufhin eine Arbeitsgruppe initiiert, um die verschiedenen Aktivitäten zu bündeln. Jetzt liegen erste konkrete Erkenntnisse und Arbeitsziele vor.  

Die achtköpfige Arbeitsgruppe wird von Dr. Thomas Heiler, Leiter des Stadtarchives, sowie von Petra Hohmann-Balzer, Leiterin des zentralen Controllings der Stadt Fulda, koordiniert und hat sich zügig auf gemeinsame Arbeitsziele verständigt. Demnach soll vor allem bewertet werden, welche Bestände überhaupt zurück nach Fulda geholt werden sollten. Denn: Zu der Bibliothek gehörten zweifelsfrei Werke von historischem Wert, aber auch Belletristik, Studienliteratur für die frühere ordenseigene Hochschule und weitere Bücher ohne historischen Wert. Daneben soll auch ein eventueller Rückkauf durch die Arbeitsgruppe vorbereitet und eng begleitet werden. Fachlich ist die Arbeitsgruppe für diese Aufgabe bestens gerüstet. In ihr wirken die frühere Bibliothekarin der Franziskanerbibliothek, Mechthild Kreis, die Leiterin der Bibliothek der Theologischen Fakultät, Dr. Alessandra Sorbello Staub, die Direktorin der Hochschul- und Landesbibliothek, Dr. Marianne Riethmüller, der Historiker Dr. Christian Plath (Arbeitsschwerpunkt: Thüringische Franziskanerprovinz) sowie der Jurist Dr. Albert Post und der Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe Dr. Carlo Burschel mit.

Konsens besteht in der Arbeitsgruppe darüber, dass im Wesentlichen die Bestände aus dem 17. und 18. Jahrhundert für die Regionalgeschichte von Bedeutung sind und möglichst zurück in die Region geholt werden sollten. Eine städtische Abordnung hat deshalb vor wenigen Tagen das persönliche Gespräch mit dem Käufer aus Sachsen gesucht und sich dabei in dessen Räumlichkeiten bei Leipzig auch ein umfassendes Bild der Werke gemacht. "Insgesamt haben wir bei diesem Termin ein konstruktives Gespräch geführt, das uns auf eine gute Lösung hoffen lässt. Wie der Prozess konkret weitergeht, werden die nächsten Wochen zeigen", fassen Dr. Thomas Heiler und Petra Hohmann-Balzer den aktuellen Sachstand zusammen.

OB Dr. Wingenfeld dankt der Arbeitsgruppe für die zügige und zielgerichtete Aktivität. "Aufgrund der Expertengruppe sowie vieler weiterer engagierter Mitstreiter kommen wir dem Ziel nahe, den für unsere Stadtgeschichte wichtigen historischen Buchbestand in der Region zu halten".

Für die Mitglieder der Arbeitsgruppe stellen sich in den kommenden Wochen noch einige Aufgaben. So ist im Falle eines Rückkaufes nicht nur der Preis zu bewerten, sondern auch eine tragfähige Finanzierung zu gewährleisten. "Neben der Stadt Fulda haben wir Signale von Privatleuten sowie der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda erhalten, dass sie ihren Teil zu einem Rückkauf beitragen wollen", betont Hohmann-Balzer. Zudem habe die Theologische Fakultät bereits zu Beginn dieses Jahres eine nennenswerte Anzahl an Werken zurückgekauft. Sofern der nun angestrebte Kauf der Bestände aus dem 17. und 18. Jahrhundert gelingt, werde die Arbeitsgruppe sich auch mit der Suche nach einem geeigneten Standort in der Region auseinandersetzen." (pm) +++


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