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Amphibien vor Straßentod bei Wanderung zu Laichgewässern bewahren
26.02.21 - Amphibien sind nützliche Lebewesen, die vor allem nachts aktiv werden. Alljährlich zwischen Mitte Februar und Ende April wandern sie zu ihren Ge-wässern und laichen dort ab. Um sie auf ihrer Wanderung vor dem Straßentod zu retten, werden kreisweit Schutzmaßnahmen ergriffen, die eine besondere Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer erfordern.
Wenn zwischen Mitte Februar und Ende April Warnschilder mit Fröschen die Straßen im Landkreis Fulda säumen, ist wieder Krötenwanderung. Aber nicht nur Kröten und Frösche begeben sich um diese Jahreszeit, vorzugsweise nachts, zu Tausenden auf Wanderschaft, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen, sondern auch Molche. Oft müssen sie dabei ge-fährliche Straßen überqueren. Nach Schätzungen des NABU lassen jedes Jahr deutschland-weit Millionen von Tieren ihr Leben. Dabei sind Amphibien nützliche Tiere, die unter beson-derem Schutz stehen.
Um die wandernden Amphibien vor dem drohenden Straßentod zu bewahren, führen ehren-amtliche Naturschützer, Naturschutzbehörden, Städte und Gemeinden sowie Hessen Mobil auch in diesem Jahr wieder umfangreiche Schutzmaßnahmen durch (betroffene Streckenab-schnitte siehe unter Info). Drei Straßen – L 3379 Zufahrt zur Fohlenweise, K 25 Weihershof-Auffahrt Schloss Bieberstein und K 72 Hattenhof-Geringshof – werden zur Hauptwandersai-son für den Verkehr gesperrt. Allerdings erfolgen die Sperrungen nur nachts bei feuchter, milder Witterung.
An insgesamt acht Streckenabschnitten in der Stadt und im Landkreis Fulda kommen mobile Plastikzäune zum Einsatz. Die Tiere werden in den frühen Morgen- und Abendstunden von ehrenamtlichen Helfern an den aufgestellten Zäunen eingesammelt und in Eimern über die Straße getragen. Dort lässt man sie wieder frei, sodass sie ihren Weg zum Laichgewässerfortsetzen können. Straßenabschnitte mit weniger wandernden Amphibien sind mit Hinweis-schildern ausgestattet, die um eine umsichtige Fahrweise und die Reduzierung der Ge-schwindigkeit bitten.
Auch gibt es im Landkreis inzwischen elf stationäre Anlagen mit festen Leitwänden, die die Tiere über ein Tunnelsystem leiten, sowie zwei teilstationäre Anlagen (Tunnel mit mobilem Zaun). Zuletzt wurden Amphibien-Leitannlagen zwischen Rothenkirchen und Großenmoor sowie in Neuhof bei der Zufahrt zum Schacht II in Betrieb genommen. Für dieses Jahr ist der Bau einer weiteren Amphibien-Leitanlage durch HessenMobil an der K 103 zwischen Kerzell und Ziegel vorgesehen. Hier sind in der letzten Wandersaison 1330 Tiere an einem mobilen Zaun gezählt worden. Den größten Anteil machten dabei die Bergmolche mit 700 Tieren aus
Dank
Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda bedankt sich bei allen haupt- und eh-renamtlichen Helfern, die sich seit vielen Jahren für den Amphibienschutz einsetzen, Weitere interessierte Freiwillige für das Absammeln der mobilen Schutzzäune sind immer willkom-men und können sich an den Fachdienst Natur und Landschaft des Landkreises Telefon (0661)6006-7936 , E-Mail [email protected]. wenden.
Info
An nachfolgenden Streckenabschnitten finden bevorzugt Amphibienwanderungen statt:
L3379 Langenbieber-Thiergarten
K41 Rodholz-Lahmenhof
K86 Höf und Haid-Laugendorf
K96 Flieden-Rommerz (Bereich Diebornweiher)
L3079 Jossa-Gunzenau
Neuhof, Straße Am Schacht II
L3206 Mittelkalbach-Oberkalbach
L3307 Eichenzell, Gerbachshof
Eichenzell, An den Burhardshöfen
L3206 Südspange Neuhof-Kalbach
L3169 Rothenkirchen-Großenmoor (östlich72 Autobahnbrücke)
Burghaun-Hünhan Ortsdurchfahrt, Höhe Weiher. (pm) +++