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Bouffier: "Von der Spritze bis zum Impfstoff kommt alles aus hessischer Hand" - Foto: Archiv

REGION Lenkungsausschuss hat getagt

Bouffier: "Von der Spritze bis zum Impfstoff kommt alles aus hessischer Hand"

26.02.21 - "Wir haben etwas, was so kein anderes Bundesland hat. Von der Spritze bis zum Impfstoff ist alles aus hessischer Hand. Erst kürzlich haben wir vertrauensvoll bei der Genehmigung des BioNTech Werkes in Marburg zusammengearbeitet und damit in Rekordgeschwindigkeit die Impfstoffproduktion ermöglicht", stellte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier im Anschluss an die digitale Sitzung des Lenkungsausschusses der Initiative Gesundheitswirtschaft Hessen (IGH) dar.

Am Standort Marburg könne man alleine im ersten Halbjahr 2021 bis zu 250 Millionen Dosen des Impfstoffes produzieren. Zudem seien viele mittelständische und auch größere Unternehmen im Land sehr aktiv bei der Identifizierung und Behandlung von COVID-19 durch die Entwicklung von Diagnostika-Systemen und In-vitro-Diagnostik-Tests. "In dieser Woche gab es besonders erfreuliche Nachrichten im Bereich der Corona-Laientests: Die ersten Antigen-Tests wurden zur Eigenanwendung zugelassen. Mit dabei ist ein Test der hessischen Siemens Healthcare Diagnostics Products. Diese Zulassungen sind ein großer Hoffnungsschimmer für die Pandemiebekämpfung, und ich freue mich ausgesprochen, dass ein Mitglied der Initiative Gesundheitsindustrie Hessen zu den Unternehmen gehört, die eine Sonderzulassung erhalten haben", so Bouffier.

Wissenschaftsministerin Angela Dorn Foto: privat

Wissenschaftsministerin Angela Dorn betonte: "Die Forschungsanstrengungen in Hessen zeigen, dass es sich lohnt, mit Weitblick sowohl auf Grundlagenforschung als auch auf die Vernetzung mit Anwendungsnähe und Industrie zu setzen. Im Bereich Grundlagenforschung hat das Hochsicherheitslabor in Marburg schon viele Impfstoffe mitentwickelt, auch gegen das MERS-Virus aus der Familie der Corona-Viren. Die drei medizinführenden Universitäten in Marburg, Gießen und Frankfurt haben mit Unterstützung des Landes das Pandemienetzwerk hessische Universitätsmedizin gegründet, um sich noch besser zu koordinieren und abzustimmen."

Gutes Zusammenspiel in Hessen

"In Hessen haben sich in kürzester Zeit starke Kooperationen entwickelt: Sanofi füllt demnächst für BioNTech in Frankfurt Impfstoff ab, Evonik und Merck produzieren Vorprodukte wie z.B. die für mRNA-Impfstoffe unerlässlichen Lipide, die hessischen Medizinprodukteunternehmen B. Braun und Fresenius liefern die notwendigen Mengen an Spritzen, Kanülen und Kochsalzlösung, ohne die das Impfen nicht möglich wäre", betonte der Ministerpräsident.

Zu verdanken sei das gute Zusammenspiel der langjährigen und engen Zusammenarbeit der bereits im Jahr 2013 gegründeten Initiative, die sich aus Akteuren der Gesundheitsindustrie, der Wissenschaft, der Arbeitnehmerschaft sowie der Landesregierung zusammensetze. Davon profitiere Hessen in der aktuellen Situation.

Der lang ersehnte Impfstoff Symbolbild: Pixabay

"Wichtig für die Öffnungsperspektive der Wirtschaft ist nun das zügige Impfen der Bevölkerung sowie eine ausgeweitete Teststrategie. Wir sollten uns im Sinne aller hier keine Verzögerungen mehr leisten", so Gregor Disson, Geschäftsführer des Industrieverbandes VCI Hessen und Mitglied im Lenkungskreis der Initiative. Beim Impfen gelte es auch, über den Impfstoff hinaus die notwendigen Utensilien wie Spritzen, Kanülen und Kochsalzlösung bereit zu stellen. Hier gebe die seit dieser Woche live geschaltete VCI-Notfallplattform Corona Hilfestellung. Von der Bundesregierung mandatiert habe der VCI diese in enger Abstimmung mit BMG und BMWi aufgebaut. Über die Plattform solle hier Angebot und Nachfrage organisiert werden. Die Mitwirkung der Länder sei hier zentral. "Die Hersteller von Impfzubehör benötigen verbindliche Vorschauen hinsichtlich der Impfstofflieferung in die Länder, um die Versorgung mit Zubehör zu gewährleisten. Der Impfplan sollte den Unternehmen – etwa über die VCI-Notfallplattform Corona - transparent gemacht werden, damit die Lieferfähigkeit gewährleistet bleibt", mahnte Gregor Disson an.

Gemeinsame Offensive gefordert

Professor Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi-Aventis Deutschland und Werkstattleiter in der IGH, ergänzt: "Wir brauchen eine gemeinsame Offensive für mehr Technologieoffenheit. Wir sehen dies aktuell bei der Anpassung der Impfstoffe an die Mutationen: Mithilfe von Gentechnik kann diese in wenigen Wochen gelingen, ohne diese Technik würde es Jahre dauern.

Symbolbild: Pixabay

Patentrechtliche Rahmenbedingungen und der Schutz geistigen Eigentums sind ein wesentlicher Standortfaktor für die Gesundheitsindustrie. Die Diskussion über Zwangslizenzen oder Patentaussetzungen ist hier nicht zu führen. Die Pandemie hat gezeigt, dass der Schutz geistigen Eigentums die Erforschung und Produktion von Impfstoffen fördert und nicht behindert.

"Die Arbeitnehmer in der chemisch-pharmazeutischen Industrie waren belastbar und verlässlich in der Krise, obwohl auch sie häufig mit der Doppelbelastung durch Kinderbetreuung, Homeschooling und Berufstätigkeit zurechtkommen mussten, wir müssen über die Krise hinausdenken und an die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte denken. Ohne diese wird der Standort Hessen nicht zukunftsfähig sein. Insbesondere Qualifizierung in den Bereichen Digitalisierung und KI sind hier wichtige Stichpunkte", sagt Sabine Süpke, Vorsitzende der IG BCE Hessen-Thüringen. 

Die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen

Seit 2013 setzt sich die Hessische Landesregierung mit den Unternehmen der hessischen Gesundheitsindustrie, dem Landesbezirk Hessen-Thüringen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie sowie Vertretern aus Wissenschaft und Forschung in der Initiative Gesundheitsindustrie Hessen dafür ein, am Standort Hessen die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln und Medizinprodukten zu verbessern, Arbeitsplätze zu sichern sowie neue, hochqualifizierte Stellen zu schaffen. Seitens der Hessischen Landesregierung gehören Ministerpräsident Volker Bouffier, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sowie Gesundheitsminister Kai Klose und Wissenschaftsministerin Angela Dorn dem Lenkungskreis der Initiative an. (Moritz Pappert/ pm) +++


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