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Leere Innenstadt: Nicht nur der Einzelhandel sorgt für gähnende Leere, auch die Gastronomie und Hotellerie darf nicht öffnen. - Symbolbild: O|N / Carina Jirsch

REGION Nach dem Bund-Länder-Gipfel

DEHOGA fordert Öffnungsplan: "Tief enttäuscht über Konzeptlosigkeit der Politik"

05.03.21 - Seit Mittwochabend wissen wir: Der Lockdown in Deutschland geht in die nächste Runde - bis mindestens 28. März. Allerdings gibt es bei gewissen Inzidenzwerten teilweise Lockerungen. Doch das Ergebnis des Bund-Länder-Gipfels zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Länderchefs sorgt beim hessischen Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA für "tiefe Enttäuschung". 

Hessen DEHOGA Präsident Gerald Kink. Foto: DEHOGA Hessen

"Die Branche vermisst weiterhin klare Öffnungsperspektiven. Die vage Aussage zu einer möglichen Öffnung der Außengastronomie sei angesichts ausgefeilter Schutzkonzepte in der Branche nicht nur ignorant, sondern trage nicht im Ansatz zu intelligenten Bewegungen aus dem pauschalen Lockdown einer ganzen Branche bei", erklärt Gerald Kink, Präsident des Hotel- und Gastronomieverbandes. Die einzige greifbare Perspektive, die bleiben würde: "Dass unsere Betriebe am 28. März 2021 insgesamt sieben Monate lang geschlossen haben."

Finanzielle Mittel und Durchhaltemoral aufgebraucht

Für viele Unternehmer in der Gastronomie und Hotellerie bedeutet das, dass die finanziellen Mittel weitestgehend aufgebraucht sind. Kink macht in diesem Zusammenhang auf die schleppenden Auszahlungen der Wirtschaftshilfen aufmerksam, die bei den meisten immer noch nicht angekommen ist. Die Durchhaltemoral sei ebenfalls aufgebraucht. 

"Niemand hat eine Hauruck-Öffnung über Nacht erwartet. Eine dritte Welle will kein verantwortungsbewusster Unternehmer riskieren", so Kink weiter. Aber die Branche erwarte das Aufzeigen gangbarer Wege wie durch den passgenauen Einsatz von anerkannten Schnell- oder Selbsttest, die Anerkennung von Schutzkonzepten, die mit großem Aufwand in die Betriebsabläufe integriert wurden und gleichzeitig ein deutlich effektiveres Zupacken bei der Umsetzung der nationalen Impfstrategie: "Es kann nicht sein, dass wir mehr Antrieb beim Thema Aufrechterhalten des Lockdowns spüren als den erkennbaren politischen Willen, zu Möglichkeiten mit dem Virus zurechtzukommen, erleben müssen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht!"

Dies bescheinige nicht zuletzt und gerade mit Blick auf Hotels ausdrücklich auch das Robert-Koch-Institiut (RKI). Die Politik sei ganz klar und längst gefordert: "Es ist Aufgabe der Politik, alles dafür zu tun, dass unsere Betriebe keinen Tag länger als gesundheitspolitisch geboten geschlossen bleiben", sagt Kink. Alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie müssten jedoch plausibel, nachvollziehbar und im Rechtssinne verhältnismäßig sein.

Schotten dicht auch in Alsfeld: Das Cafè "La Piazza" auf dem Alsfelder Marktplatz ...Fotos: Luisa Diegel

DEHOGA fordert verbindlichen und verlässlichen Weg

"Wir verstehen zum Beispiel nicht, dass die Regierung einerseits mehr private Kontakte ermöglicht, während gleichzeitig unsere Betriebe mit strengen Hygienekonzepten weiterhin geschlossen bleiben."

Für die DEHOGA ist klar: Lockerungen dürften nicht zur Benachteiligung des Gastgewerbes führen! Denn die Bilder der letzten Tage würden zeigen, dass das Bedürfnis der Bevölkerung nach Ausgehen und Miteinander sehr groß sei. Deshalb fordert der Verband eine rasche Öffnung der Außengastronomie: "Das Ansteckungsrisiko beim Zusammensitzen im Freien ist nachweislich des RKI besonders niedrig. Im Falle der Kontaktdatenerfassung und Abstände sogar beherrschbarer als irgendwo sonst."

Eine Öffnung der Außengastronomie könne zudem nur ein erster kleiner Schritt sein. Die Branche habe ein Recht auf einen ganzheitlich gedachten Plan, der endlich eine Perspektive für die Innengastronomie, Hotels, Bars, Cafés und Veranstaltungen schafft.

"Wir fordern die hessische Landesregierung auf, heute den Weg für Hessens Gastgewerbe verbindlich und verlässlich zu ebnen. Umfassende Hygienekonzepte und Luftfilteranlagen sind in den Betrieben vorhanden. Das Infektionsgeschehen erhöht sich nicht in unseren Betrieben", unterstreicht Kink, "lasst uns wieder arbeiten!" (ld) +++


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