Corona-Testcenter von Klinikum und DRK im Kerber - Start nächste Woche?

07.03.21 - Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) hat klare Vorstellungen. Er will Öffnungs-Perspektiven geben und mit Blick auf Handel, kulturelles Leben und Gesellschaft "schrittweise zurück zur Normalität". Das hat der CDU-Politiker am Freitagabend beim FZ-Wahlforum erklärt. Wichtig für ihn sind neben den Corona-Impfungen auch Selbsttest-Programme. Und die sollen jetzt schnellstmöglich in der Domstadt umgesetzt werden. "Die Nerven der Menschen liegen blank - sie sind erschöpft", sagt der OB zur Corona-Politik und der Ankündigung der Bundesregierung, dass bereits ab 1. März Corona-Tests für alle verfügbar seien, dies aber nicht geschehen ist. Er kritisiert, dass mit nicht eingehaltenen Versprechen "wichtiges Vertrauen der Menschen in die Politik" missbraucht werde.

In Fulda soll im Kerber-Areal direkt am Uniplatz ein Corona-Testcenter mit Klinikum ...Fotos: Hendrik Urbin

Statt Ankündigungspolitik setzt er in Fulda auf Umsetzung. Deshalb geht Wingenfeld jetzt seinen eigenen Weg. Er will schon ab der kommenden Woche mindestens ein Testcenter in der Innenstadt öffnen. "Das Klinikum Fulda und das Deutsche Rote Kreuz Fulda sind beauftragt, die Testcenter zu betreiben", erklärt der Oberbürgermeister und spricht von "verlässlichen Partnern", die es ermöglichen schneller zu sein, als anderswo.

Eine konkrete Anlaufstelle für alle Bürger könnte eine Teilfläche des Kerber-Areals in der Rabanusstraße, direkt am Universitätsplatz, sein. "Wichtig ist die zentrale Innenstadt-Lage. Hier stehen wir in engen Verhandlungen", so Wingenfeld, der ein weiteres Testcenter auf dem Messegelände Fulda-Galerie sieht. "Es muss jetzt schnell vorangehen."

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld will Öffnungs-Perspektiven geben und ...

In zentraler Lage: das Kerber-Areal in der Innenstadt

Ein Schnelltest dauert rund 15 Minuten.

Klinikum-Chef Menzel: "Wir übernehmen gemeinsam Verantwortung"

Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender des DRK Fulda

Klinikum-Vorstandschef Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel

"Wir stehen bereits in den Startlöchern und sind einsatzbereit. Das Konzept steht", bestätigt Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender des DRK Fulda, am Samstag gegenüber OSTHESSEN|NEWS und fügt hinzu: "In unserem Bestand befinden sich aktuell rund 100.000 Corona-Schnelltests. Weitere können zeitnah beschafft werden." Auch Personal stehe bereits zur Verfügung.

Klinikum-Vorstandschef Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel sagt auf O|N-Nachfrage: "Wir übernehmen als Klinikum mit unserem Partner DRK gemeinsam Verantwortung im Kampf gegen die Pandemie. Ich bin optimistisch, dass wir - ähnlich wie beim Impfzentrum - gut kooperieren und schnell funktionsfähig sind." Menzel sieht als großen Vorteil, dass im Fall eines positiven Schnelltests sofort ein professioneller PCR-Test durchgeführt werden könne. "Dieser wird im Labor unseres Klinikums untersucht und wir haben innerhalb eines Tages ein sicheres Ergebnis, im Falle einer Virus-Variante können wir ebenfalls einen Befund liefern."

Fulda ist also vorbereitet auf die neue Corona-Teststrategie des Bundes, mit Plan und starken Partnern - und nicht nur mit einem Konzept, wie es aussehen könnte. (Christian P. Stadtfeld) +++