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Schwere Zeiten gerade vor allem für die heimische Gastronomie. Eine Perspektive zur Öffnung ist weiterhin nicht in Sicht. - Symbolbild: Pixabay

REGION Nach Öffnungs-Forderung der FDP

Geduld ist am Ende: "Wer übernimmt die Verantwortung im Supermarkt?"

20.03.21 - Der O|N-Bericht über die Forderung der FDP Hessen, die Gastronomie sofort zu öffnen, hat vor allem in den sozialen Netzwerken hohe Wellen geschlagen. Hunderte Leser meldeten sich bei uns zu Wort, um ihre persönliche Meinung über die aktuelle Corona-Situation kundzutun. Bei diesen Statements merkt man: Die Menschen haben so langsam "die Schnauze voll" von der aktuellen Corona-Situation.

Seit Donnerstag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen über 100, deutschlandweit ist sie ebenfalls nicht mehr weit vom dreistelligen Wert entfernt. Die hessischen Einzelhändler bangen bereits darum, ihre Läden wieder schließen zu müssen, nachdem sie seit ein paar Tagen über das Click-and-Meet-Konzept wieder Kunden in ihren Geschäften begrüßen dürfen.

Keine weiteren Öffnungen

Beim hessischen Corona-Kabinett am Donnerstagnachmittag zog die Landesregierung die Notbremse: Der Distanzunterricht ab der siebten Klasse geht weiter. Weitere Öffnungsschritte bezüglich Einzelhandel oder Gastronomie werden erst einmal wieder auf Eis gelegt. "Wir haben derzeit ein höchst dynamisches Infektionsgeschehen. Die Zahlen zeigen uns: Eine mögliche dritte Corona-Welle ist deutlich unterwegs. Für uns hat es nun oberste Priorität, die nahende dritte Welle der Infektionen möglichst flach zu halten, damit die Bewältigung der Krise nicht noch schwieriger wird und damit unser Gesundheitssystem weiter standhält", so Ministerpräsident Volker Bouffier nach der Sitzung zur Presse.

Somit war auch schnell ein Antrag der Freien Demokraten über die Öffnung der Gastronomie vom Tisch. Nachvollziehbar für die einen; Unverständnis herrscht bei vielen anderen: "Auf jeden Fall öffnen! Die Geduld der Bevölkerung ist am Ende. Genau wie so viele Existenzen", schreibt eine Userin auf Facebook.

Symbolbilder: O|N

Tote Hose in allen Landkreisen Osthessen - wie hier in Fulda.

Auch in Bad Hersfeld herrscht gähnende Leere in der Innenstadt.

"Wer übernimmt die Verantwortung im Supermarkt?"

Unter unserem Post meldet sich auch der Hotel- und Gastronomieverband Dehoga Fulda zu Wort. "Die Gastronomie ist gut aufgestellt. Die Konzepte liegen vor. Lieber ein sicherer Besuch im Gastgewerbe als der Besuch im Partykeller. Zahlreiche staatliche Einrichtungen haben die Lage bis heute nicht im Griff. Wir können es besser!" Daraufhin meldete sich ein User und schrieb: "Übernehmen die Gastronomen dann auch die Verantwortung, wenn sich jemand doch dort anstecken sollte? Es ist einfach zu gefährlich, zu öffnen. Die Einschränkungen sind sinnvoll und vor allem verantwortungsvoll. Denn Verantwortung wollen die Gastronomen bestimmt nicht übernehmen." Der Verband antwortete: "Wer übernimmt die Verantwortung im Supermarkt, beim Friseur, beim Arzt, in der Schule, im ÖPNV oder gar, wenn Sie vor die Tür gehen? Finden Sie private Treffen besser als im geordneten, überwachten Raum? Wir nicht."

Dem Statement der Dehoga Fulda schlossen sich etliche User an. Bei den meisten Lesern herrscht Verständnislosigkeit, warum nach vielen Investitionen in Hygienekonzepte und Aussagen des RKI, dass die Ansteckungsrate in der Gastronimie gering sei, noch immer nicht über eine Öffnung gesprochen wird. "Es sind die Deppen, die sich heimlich auf Partys treffen und Corona leugnen. Hier geht die Gefahr aus."

Ebenso wie in Alsfeld.

Mehrheit fordert Lockerungen

"Wenn man im Flugzeug auf engstem Raum nach Malle fliegen kann, ist eine Öffnung längst überfällig", heißt es. Wenige User sind es, die eine Öffnung derzeit noch als zu früh ansehen: "Solange es nicht genug Impfungen gibt, ist Abstand und Kontaktvermeidung die beste Maßnahme. Die steigende Inzidenz ist eine Warnung vor der dritten Welle." Ein anderer schreibt: "Jeder, der hier Öffnungen auf Biegen und Brechen durchsetzen will, handelt verantwortungslos und trauert vermutlich später um Freunde und Familienmitglieder."

Ein Großteil der User schließt sich der hessischen FDP an und will die sofortige Öffnung - auch wenn die Zahlen derzeit wieder steigen: "Es ist doch völlig verrückt, dass man zum Beispiel in einem Textilgeschäft auf 40 Quadratmetern einen Kunden haben darf und die Kontaktdaten erfassen muss und danach geht der gleiche Kunde zum Lebensmitteldiscounter seiner Wahl und dort stapeln sich die Kunden, ohne dass die Daten jemals erfasst werden. Man sollte nicht nur ständig auf die Indexhöhe schauen, sondern auch auf die Auslastung der Intensivstationen, die Höhe der Todesraten, die Altersgruppen der Infizierten und deren Krankheitsverläufe - und weiterhin vermehrt testen." (Luisa Diegel) +++


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