Proteste bis in den Abend: Am Nachmittag rund 20.000 Querdenker bei Demos

21.03.21 - Polizeiliches Großaufgebot in Kassel - dort versammelten sich am Samstag tausende Menschen in der Innenstadt, um gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Laut Polizeiaussagen am Mittag seien mehr als 10.000 Querdenker in der documenta-Stadt unterwegs - mittlerweile erhöhte man diese Zahl auf 20.000. Zeitweise mussten sogar Wasserwerfer eingesetzt werden, da Polizeiabsperrungen gestürmt wurden. Auch Kräfte der Bundespolizei unterstützen bei den Demonstrationen in Kassel.

An die Maskenpflicht hielt sich hier kaum einer, und auch die Kontrolle der Einhaltung sei durch die Polizei nicht möglich gewesen. Man konzentrierte sich auf den Schutz öffentlicher Gebäude, heißt es laut Hessenschau. In den Tagen vor der Kundgebung wurden bereits maximale Teilnehmerzahlen für verschiedene Gebiete in der Innenstadt verordnet. Diese wurden am Samstag weit überschritten. Zusätzlich wurden eine geplante Kundegebung und ein Aufzug durch die Innenstadt gerichtlich untersagt. Letzterer wurde wohl dennoch durchgeführt. 

Verkehr lahmgelegt

Mehr als 10.000 Querdenker seien laut Polizei in der Innenstadt unterwegs. ...Foto: picture alliance/dpa | Swen Pförtner

Aufgrund der Demonstrationen wurden der Straßenbahnverkehr in der Innenstadt eingestellt und Straßensperrungen eingerichtet. Auch der Zugverkehr musste kurzzeitig gestoppt werden, nachdem am Kassler Hauptbahnhof 14 Demonstranten ins Gleisbett geflüchtet waren, um sich polizeilichen Maßnahmen zu entziehen. Ein 62-Jähriger aus München flüchtete über die Gleise in Richtung Rangierbahnhof, konnte aber schnell von Bundespolizisten aus dem Gefahrenbereich geholt werden. Verletzt wurde dabei niemand. Rund 1.500 Personen seien laut Angaben der Bundespolizei mit Zügen der Deutschen Bahn an- und abgereist. 

Anweisungen der Polizei hätten die Demonstranten in Kassel weitestgehend ignorieren. Teils mussten Wasserwerfer eingesetzt werden, da Polizeiabsperrungen gestürmt und Flaschen geworfen wurden. Insgesamt meldete der Veranstalter im Voraus 17.500 Querdenker an. Gegendemonstranten seien kaum vor Ort gewesen.

Auch nach beendeter Kundgebung weiterhin Aufstand