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Annäherung in der Luft - Fotos: Dieter Graulich

HERBSTEIN Beide Beine gebrochen

Tragödie am Storchenhorst: Weißstorch musste eingeschläfert werden

04.04.21 - Eigentlich sollte das Jahr 2021 zu einem kleinen Fest in der Herbsteiner Storchenchronik werden, denn im Herbst 2011 machten zum ersten Mal Störche für ein paar Tage Rast in der "Stadt auf dem Berge". Das zehnjährige Jubiläum hat jetzt allerdings einen Dämpfer bekommen, denn der Storch ist am Mittwoch, den 31. März schwer verunglückt und musste eingeschläfert werden. Am Vormittag war einem Radfahrer auf einer Wiese am Vulkan-Radweg aufgefallen, dass ein Weißstorch mit schwingenden Flügeln versuchte aufstehen, was ihm allerdings auf Grund von schweren Verletzungen nicht gelang.

Nach Ankunft der Partnerin ging es auf gemeinsame Futtersuche

Brautwerbung mit Baumaterial für den Horst

Der Radfahrer informierte die Stadtverwaltung und diese wiederum Dittmar Oefner, den Vorsitzenden des örtlichen Vogel- und Naturschutzvereins. Der langjährige Herbsteiner Revierförster und erfahrene Vogelkundler fuhr zu dem verletzten Storch und stellte fest, dass beide Beine gebrochen waren. Die Verletzungen waren so schwer, dass nach eingehender Untersuchung durch den Tierarzt Andreas Gerega der Weißstorch von seinen Leiden erlöst und eingeschläfert werden musste.

Dittmar Oefner vermutet, dass der Storch in einen dünnen Draht geriet und bei dem Befreiungsversuch beide Beine gebrochen hat. Trotz seiner schweren Verletzungen wollte der Storch anschließend bei seiner seit dem 22. März brütenden Partnerin auf dem Horst landen. Dies gelang ihm allerdings nicht, so dass er in der Wiese notlanden musste.

Da der Storch beringt war, ließ sich inzwischen seine Herkunft bestimmen. Er wurde am 8. Mai 2015 mit der Nummer DEW 4T246 in Niedergründau (Main-Kinzig-Kreis von Werner Peter beringt.Waren bis Ende 2015 alle in Herbstein fotografierten Störche unberingt, so taucht zum ersten Mal 2016 ein beringter Storch auf. Und auch die nächsten Jahre wieder. Es ist deshalb zu vermuten, dass der Niedergründauer Storchenmann all die Jahre mit seiner Partnerin hier beheimatet war. In diesem Jahr war er bereits am 18. Februar in Herbstein angekommen und seine Partnerin am 24. Februar. Seit dem 22. März wurde mit der Bebrütung der Eier begonnen. Diese wurde aber am vergangenen Gründonnerstag eingestellt.

Die schweren Verletzungen an beiden Beinen sorgten für die Einschläferung von „4T246“ ...

Ob sie den "Neuen" annimmt?

Der "Neue" ...

Am gleichen Tag wurde ein Storch auf der Rixfelder Storchenplattform beobachtet, der inzwischen erste Annäherungsversuche an die Storchenwitwe macht. So war er am Karfreitag dabei, den Horst mit Baumaterial als Brautgeschenke anzufliegen. Auch erste gemeinsame Flüge um den Horst waren zu beobachten. Bleibt nun nur noch zu hoffen, dass es zu einer neuen Storchenhochzeit und damit einer Fortsetzung der erfolgreichen Storchenchronik kommt.

Überflug von Nilgänsen

Die Herbsteiner "Storchenchronik" geht inzwischen bis auf den September 2011 zurück. Zu diesem Zeitpunkt machte ein junges Storchenpaar Rast in der Gemarkung Herbstein. Daraufhin entschloss sich die Vogel- und Naturschutzgruppe Herbstein, im folgenden Jahr eine Storchenplattform aufzustellen. 2012 leider erfolglos. 2013 wurde das Aufstellen dieser Plattform zunächst belohnt: Über mehrere Wochen benutzte ein Storch die Plattform als Wohnung. Doch leider war seine Suche nach einer geeigneten Partnerin erfolglos und er zog weiter. Im April 2014 waren es dann gleich fünf Weißstörche, die an der Plattform Rast machten. Lautes Klappern war schon von weitem zu hören und auch typisches Balzgehabe auf dem Horst zu sehen. Nachdem sich ein Paar gebildet hatte, verschwanden die anderen Störche wieder. Im Juni dann der erhoffte Nachwuchs. In 2015 brütete erneut ein Weißstorchpaar und zog zwei Nachkömmlinge auf. Diesmal ging es gemeinsam auf die Reise in den sonnigen Süden.

Noch Schneereste gab es bei der diesjährigen Ankunft am 18. Februar

Im Jahre 2016 war der Horst wieder besetzt, das Brutgeschäft auch begonnen, aber der ersehnte Nachwuchs blieb aus. Experten nennen das kalte und regnerische Frühjahr als Ursache. In den nächsten beiden Jahren klappte es wieder mit dem Nachwuchs und jeweils zwei Jungstörche zogen im Herbst etwa 14 Tage vor ihren Eltern gen Süden. 2019 und auch in Vorjahr war sogar dreifacher Nachwuchs angesagt. Damit sind bis jetzt genau ein Dutzend Jungstörche in der "Stadt auf dem Berge" geboren worden. (Dieter Graulich) +++


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