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Die Polizei äußert sich nun zu dem Vorfall. - Symbolbild: O|N/Jonas Wenzel (Yowe)

FRANKFURT AM MAIN Zeugen gesucht!

Junger Mann (33) nach "Judenausweis" gefragt: Polizei dementiert Vorwürfe

07.04.21 - Der Vorwurf von Antisemitismus steht im Raum: Die BILD berichtete am Dienstag von einem jungen Mann, der am Frankfurter Opernplatz von der Polizei bei einer Kontrolle nach dem "Judenausweis" gefragt worden sein soll. Dieser habe zuvor seine Maske beim Telefonieren abgesetzt. Plötzlich sei er von hinten aggressiv gepackt worden - fünf Beamte standen vor ihm. "Über die unnötige Brutalität war ich so schockiert, dass ich fragte, ob das wirklich notwendig gewesen sei, wir seien ja nicht in 1933", sagt der 33-Jährige gegenüber dem Blatt.

Daraufhin ergänzte der Mann, dass er Jude sei. Ein Polizist soll gefragt haben: "Wo ist denn ihr Juden-Ausweis?" - und habe hämisch gelacht. "Ich zeigte ihm meine Davidstern-Halskette und erklärte, dass man Jude durch Geburt ist, wenn die Mutter jüdisch ist." Der Beamte sei darauf nicht eingegangen, verlangte seinen Personalausweis. Während der Polizist die Daten bei der Dienststelle abgefragt habe, soll er laut persönliche Informationen des 33-Jährigen preisgegeben haben. Nun äußert sich die Polizei zu den schweren Vorwürfen.

Polizei nimmt Stellung

Die Beamten hätten zu dem Zeitpunkt die Einhaltung der geltenden Corona-Bestimmungen kontrolliert. "Diese Vorwürfe wurden am Abend des Karsamstags um 21:35 Uhr über die Sozialen Medien publik gemacht. Hiernach soll der 33-Jährige angesichts der polizeilichen Maßnahme Vergleiche zum Deutschland des Jahres 1933 gezogen und sich als Angehöriger des jüdischen Glaubens zu erkennen gegeben haben. Daraufhin sollen die Beamten nach einem 'Judenausweis' gefragt haben. Der 33-Jährige erstattete in der Folge über seinen Rechtsanwalt Strafanzeige gegen den Polizeibeamten unter anderem wegen Beleidigung", heißt es in einer Meldung der Polizei.

Strafanzeige wegen Verleumdung

Das Polizeipräsidium Frankfurt am Main erklärt weiter: "Die eingesetzten Beamten bestreiten vehement, nach einem solchen Dokument gefragt zu haben. Sie haben ihrerseits Strafanzeige wegen Verleumdung gegen den 33-Jährigen erstattet. Sie berichten von völlig uneinsichtigem Verhalten des Kontrollierten, der sich auch nach Aufforderung weiterhin weigerte, eine Mund-Nase-Bedeckung aufzusetzen, weshalb ihm in letzter Konsequenz ein Platzverweis ausgesprochen werden musste."

Ermittlungen unverzüglich eingeleitet

Aufgrund der schweren Vorwürfe seien unverzüglich noch während des Osterwochenendes erste Ermittlungen in dieser Sache aufgenommen worden. "Eine zeitnahe Kontaktaufnahme mit dem Geschädigten erfolgte bereits am Ostersonntag. Es wird derzeit alles daran gesetzt, den Sachverhalt aufzuklären." Der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main sei der Vorgang am Dienstag zur strafrechtlichen Bewertung vorgelegt worden.

Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen des Vorfalls. Personen, die Angaben zu der beschriebenen Kontrolle machen können oder sonst sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei unter 069 / 755-53131 zu melden. (mp/mkr/pm) +++


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