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Der 49-jährige Musiker veranstaltet am Donnerstag sein 100. Online-Konzert. - Fotos: Luleyfoto.de

HAUNECK Nachhaltiges Verändern der Branche

Pianist Jan Luley gibt 100. Online-Konzert: "Irgendwie ein eigenartiges Jubiläum"

Zur PersonJan Luley ist 49 Jahre alt, hat einen Sohn und ist verheiratet. Er studierte Jazz mit Hauptfach Klavier in Arnhem (Niederlande). Er hat zeitweise in New Orleans gelebt und spielte rund 2.000 Konzerte in 18 Ländern Europas sowie in Afrika und den USA. Zudem hat er sein eigenes Plattenlabel: Luleymusic Records.

08.04.21 - Es ist - ohne Frage - ein Jubiläum, das sich eigenartig anfühlt: Der Musiker Jan Luley aus Hauneck (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) gibt am Donnerstag sein 100. Konzert auf der Streaming-Plattform Twitch. Trotz der momentan sehr schwierigen Situation in der Kulturbranche entwickelt Luley ein abwechslungsreiches Programm. Richtige Präsenzauftritte vor Zuschauern vermisst der 49-Jährige dennoch enorm.

"Ich bin heute sehr aufregt, allerdings weiß ich nicht, ob dieser Anlass ein Grund zur Freude ist", sagt der leidenschaftliche Pianist im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch. Natürlich seien die Online-Konzerte keine wirkliche Alternative zu normalen Konzerten. Die direkte Kommunikation mit den Fans sei laut Luley, dennoch ein positiver Effekt. In den letzten Monaten ist die Community des Pianisten stetig gewachsen und aus den verschiedenen Regionen können die Menschen den Stream verfolgen: "Das ist einer der großen Vorteile des Formats: egal wo die Menschen auf der Welt sind, kann man sich die Auftritte anschauen. Die räumliche Distanz kann dadurch überwunden werden - man kann schon sagen, dass das ein guter Aspekt ist", erklärt der 49-Jährige.

Kolleg:innen haben sich sogar beruflich verändert


Allerdings täuschen die beliebten Online-Streams nicht über die aktuell schwierige Lage der gesamten Kulturbranche hinweg. Lediglich die November- und Dezemberhilfen hat Luley erhalten: eine Enttäuschung, die auch nachhaltig Spuren hinterlassen wird. "Die ersten beiden Hilfen habe ich als Soloselbstständiger erhalten, das hat bei mir funktioniert. Mit den Januarhilfen wurde der Fokus aber auf die Betriebskosten gelegt, da ich mein Büro und Studio in meinem Haus habe, habe ich faktisch keine Betriebskosten. Manche meiner Kolleg:innen haben sich beruflich sogar verändert - und auch die Veranstaltungsbranche wird kleiner werden. Ich glaube nicht, dass die Situation in der Post-Corona-Zeit wieder 'normal' werden wird."

Weit in die Zukunft möchte der leidenschaftliche Pianist nicht blicken - gerade mögliche Konzerte oder Auftritte seien in der momentanen Lage einfach unseriös zu planen. Dennoch hofft er wenigstens, Open-Air-Konzerte, wie im vergangenen Sommer, spielen zu können: "Die derzeitigen Zahlen sind einfach zu hoch, deshalb wäre es aus Veranstaltersicht naiv, jetzt Konzerte zu planen. Dennoch gehe ich schon davon aus, ab Juli vielleicht wieder Präsenz-Konzerte geben zu können. Eine 100-prozentige Auslastung wird es allerdings dort nicht geben, da bin ich mir relativ sicher."

Am Donnerstag wird Luley in seinem Stream ein besonderes Programm anbieten. Neben Live-Musik wird es Highlights aus den 99 bisherigen Streams geben. Zudem wird er ein Interview führen, welches die derzeitige musikalische Lage in New Orleans (USA) thematisieren soll und wie dort mit der Pandemie umgegangen wird. (Kevin Kunze)+++


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