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Beim PingPongParkinson: V.l.n.r. Silke Kind, Frank Gebhardt, Harry Wissler, Rainer Lindenthal. Momentan muss das Training corona-bedingt pausieren. - Archivfotos: O|N/Suria Reiche

FULDA Außenstehende sensibilisieren

Welt-Parkinson-Tag: "Bewegung ist wichtige Säule bei Behandlung"

12.04.21 - Es ist der 11. April: Seit 25 Jahren findet der Welt-Parkinson-Tag statt - damit soll immer wieder auf die langsam fortschreitende neurologische Krankheit aufmerksam gemacht werden. "Wir möchten das Verständnis gegenüber Betroffenen im Alltag stärken. Nicht jeder kann sich etwas darunter vorstellen und als Außenstehender die Situation richtig einordnen", so Silke Kind von der Selbsthilfegruppe Pingpong Parkinson Fulda gegenüber OSTHESSEN|NEWS. "Schwankend gehende Menschen können fälschlicherweise als Betrunkene oder als stark verlangsamt handelnde Personen gesehen werden. Dabei ist es den Betroffenen nicht möglich, die Symptome wie das Zittern oder die Verlangsamung zu unterbinden."

Patienten stehen nicht alleine mit der Krankheit dar. Foto: PingPongParkinson/Selbsthilfegruppe Parkinson

Die neurologische Krankheit sei leider immer noch wenig erforscht, lautet die Bilanz von Silke Kind. Bei der chronischen Krankheit Morbus Parkinson äußern sich unter anderem Symptome wie Zittern, Muskelsteifheit und verlangsamte Körperbewegungen durch den Verlust von Nervenzellen. "Die Ursache ist nicht bekannt. Wir würden uns sehr wünschen, dass die Forschung weiter vorstößt und dem Ganzen auf den Grund geht, woher die Krankheit nun eigentlich kommt." 

Lebensqualität durch sportliche Aktivitäten steigern

Weltweit gibt es über sechs Millionen Menschen, die von der neurodegenerativen Erkrankung betroffen sind. Vor ungefähr acht Jahren erhielt Silke Kind die Diagnose. "Ich musste mich natürlich auch erstmal informieren, was das genau bedeutet." Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema und einigen Jahren Erfahrung, stand für die 55-Jährige fest: Neben der Einnahme von Medikamenten, könne besonders Sport und die richtige Ernährung den Verlauf der Krankheit beeinflussen. "Der Körper neigt zu versteifen, ich fühle mich da wie ein halber Mensch. Sportliche Aktivitäten helfen mir extrem und wirken dem entgegen", so die Betroffene. 

Anlaufstellen in Fulda: Parkinson Selbsthilfegruppe 

Parkinson-Erkrankte stehen nicht alleine da. "Es gibt in Fulda beispielsweise die Parkinson Selbsthilfegruppe als Anlaufstelle. Hier kann man sich untereinander austauschen, Angehörige können gerne mitkommen." Die Auseinandersetzung mit der Krankheit und gleichzeitig auch die Akzeptanz seien von großer Bedeutung. "Viele können damit nicht umgehen und schämen sich dafür. Dabei sollte man dazu stehen und sich nicht isolieren." Die Selbsthilfegruppe Parkinson Fulda trifft sich normalerweise jeden zweiten Freitag um 14.00 Uhr in der Caritas Altentagesstätte in der Kanalstraße 1. Aufgrund der Pandemie fallen diese Treffen momentan aus. Über die Homepage https://fulda.parkinson-vereinigung.de/start.html wird rechtzeitig über eine Änderung informiert. 

Selbsthilfegruppe PingPongParkinson 

Sport hilft enorm gegen das Fortschreiten der Krankheit.

Wer sich bewegen möchte, ist bei der Selbsthilfegruppe PingPongParkinson genau richtig. "Hier kann man sich unter Gleichgesinnten sportlich betätigen." Tischtennis als Sportart eigne sich besonders gut: Schnelle Augenbewegungen und schnelle Entscheidungen mit den anschließenden Bewegungen würden sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Silke Kind rief den Stützpunkt Fulda im September letzten Jahres ins Leben. Der Lockdown erschwert jedoch das Zusammenkommen. "Leider ist das Training in der jetzigen Situation nicht machbar." Die Selbsthilfegruppe hat sich sonst immer donnerstags um 19:30 Uhr beim KSV Niesig in der Ottiliengrundschule getroffen. "Wenn es wieder losgeht, ist übrigens weiterhin jeder herzlich willkommen. Egal, ob Tischtennis-Neuling oder bereits Fortgeschrittener."  

Austausch über Online-Plattform

Online-Plattformen bieten aktuell eine Alternative zu den ausfallenden Präsenztreffen wie die des Vereins PARKINSonLINE e.V. Unter https://www.parkins-on-line.de/forum/ kann in dem Forum in schriftlicher Form, in regelmäßigen Chats und Zoommeetings kommuniziert werden. Silke Kind möchte abschließend Mut machen: "Man kann so viel tun, um seine Lebensqualität trotz Erkrankung zu verbessern. Gemeinschaftlich geht es natürlich einfacher." Wer direkt mit Silke Kind in Verbindung treten möchte, kann sie per E-Mail unter [email protected] kontaktieren. (mkr) +++


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