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Wie geht es weiter in der Kali-Region? Der BUND fordert, dass Umweltschäden die durch den Kali-Bergbau hervorgerufen worden, beseitigt werden. - Archivfoto: Dennis Schmelz

PHILIPPSTHAL (W.) / HERINGEN (W.) K+S: "Wir prüfen den Sachverhalt"

BUND fordert Sanierung der Umweltschäden durch Kalibergbau

28.04.21 - Weitere Posse zwischen dem BUND und K+S beim Thema Umweltschäden in der Werraregion. Die BUND-Ländesverbände Hessen und Thüringen und die Bürgerinitiative "Für ein lebenswertes Werratal" stellten Mitte des Monats einen Antrag auf Sanierung der Umweltschäden des Kalibergbaus. Das Kasseler Unternehmen wollte sich zu Einzelheiten des Verfahrens auf OSTHESSEN|NEWS-Anfrage nicht äußern.

Bereits am 13. April haben die BUND-Landesverbände Hessen und Thüringen und die Bürgerinitiative "Für ein lebenswertes Werratal" beim Regierungspräsidium Kassel den förmlichen Antrag auf Sanierung der Umweltschäden durch die jahrelangen Salzeinleitungen im Zuge der Kaliproduktion durch den Düngemittelhersteller Kali und Salz (K+S) gestellt.

Sanierung laut BUND-Landesverbänden unbedingt notwendig


Die beiden Landesverbände begründeten ihr Vorgehen in einer Pressemitteilung: Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen: "Bisher wird an Werra und Weser nur über die Verminderung der künftigen Salzeinträge diskutiert. Dieser Ansatz greift zu kurz. Nötig ist auch die Sanierung der bereits entstandenen Umweltschäden." Robert Bednarsky, Vorsitzender des BUND Thüringen: "Die Rechtslage ist in Europa eindeutig. Umweltschäden müssen beseitigt werden. Der geplante Stopp der Salzeinleitung in das Grundwasser ändert noch nichts an der bestehenden Grundwasserversalzung."

Klaus Reinhardt, Vorsitzender der Bürgerinitiative "Für ein lebenswertes Werratal", fügte hinzu: "Für die Menschen und die Natur im Werratal ist es wichtig, dass die Sanierung der Umweltschäden heute angegangen wird. Die Kali-Lagerstätte soll spätestens 2080 erschöpft sein. Doch was wird dann?"

K+S-Pressesprecher Ulrich Göbel äußerte sich auf O|N-Anfrage defensiv zum Vorgehen: "Wir kennen nicht die Einzelheiten des Antrages, den der BUND beim Regierungspräsidium Kassel eingereicht hat. Deshalb können wir uns im Detail dazu noch nicht äußern. Selbstverständlich aber prüfen wir eingehend den angesprochenen Sachverhalt und seine juristische Einordnung. Aus jetziger Sicht schließen wir aus, dass sich aus diesem aktuellen Vorstoß des Umweltverbandes Einschränkungen für den laufenden Betrieb der Standorte ergeben."

Der Sanierungsantrag hat für das aktuell von K+S betriebene Verfahren zur Salzeinleitung in die Werra und den in Aufstellung befindlichen Bewirtschaftungsplan für Werra und Weser nach der europäischen Wasserrahmen-Richtlinie für die Jahre 2022 bis 2027 laut der Umweltorganisation handfeste Folgen: "Bisher suggerieren K+S und die zuständigen Behörden, dass der aktuelle Ist-Zustand, wie er in der Natur nach der jahrelangen Salzeinleitung vorliegt, der maßgebliche Beurteilungsmaßstab in diesen Verfahren ist. Dies trifft aber nicht zu. Tatsächlich muss der rechtliche Ist-Zustand berücksichtigt werden. Dieser entspricht einem Umweltzustand wie er sich nach dem Abschluss des zwingend erforderlichen Sanierungsverfahrens voraussichtlich einstellen würde."

OSTHESSEN|NEWS wird fortlaufend über das Thema weiter berichten. (Kevin Kunze)+++


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