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Linus mit seiner Frau Julia. - Fotos: Carina Jirsch

LAUTERBACH Im Gemüsegarten von Linus Keutzer

Bio und alles von Hand: Hier wird keine krumme Möhre weggeschmissen

18.04.21 - Etwa 2.000 Quadratmeter Beetfläche nennt der Lauterbacher Linus Keutzer sein Eigen. Seit etwa drei Jahren baut er in seinen zwei Gärten etwa 60 verschiedene Gemüsesorten an. Die reiche Ernte kommt dann über Gemüse-Abo-Boxen direkt zum Endkonsumenten. Und die sind - gerade in Zeiten von Corona - froh über das Angebot von regionalen Produkten.

"Der Fokus geht immer mehr in Richtung Gesundheit und Regionalität", sagt Linus im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Und die Leute haben Lust darauf - und sind auch bereit, mehr dafür zu bezahlen. Denn das ist das, was den Gemüsegarten im Lauterbacher Stadtteil Frischborn ausmacht: Es wird nur das geerntet, was auch in die wöchentliche Gemüsebox für die Kunden kommt. Wenn von den Gemüsesorten dann doch zu viel geerntet wurde, gibt es auf dem Hof der Familie Keutzer noch einen Hofverkauf. 

In Linus Gemüsegarten wird alles von Hand geerntet.

Die Mitarbeiter Lisa und Carlos packen mit an.

Was geerntet wird, wird auch verkauft

"Das ist unser Anspruch - nichts wegzuschmeißen. Jede Karotte, die wir ernten, verkaufen wir auch." Und die kann schon einmal krumm und unschön gewachsen sein - doch Kunden möchten sie trotzdem: "Da es bei uns keinen Zwischenhändler gibt und wir die Sachen direkt an den Endkverbraucher verkaufen, können wir dem Kunden begegnen und eben auch krummes Gemüse verkaufen, was im Supermarkt weggeschmissen wird." Vertrauen und Transparenz ist dabei das wichtigste - und das schafft kein Bio-Aufkleber im Supermarkt.

Und auch das Angebot auf dem Wochenmarkt kann da nicht mithalten: "Hier werden die unschönen Sachen ebenfalls vorher aussortiert. Außerdem muss man immer ein Überangebot haben - und abends kommt das, was nicht verkauft wurde und den ganzen Tag in der Sonne lag, auf den Kompost."

Deshalb kann es in den Gemüseboxen schon einmal vorkommen, dass ein geplatzter Kohlrabi drinne liegt. Doch das ist für den Kunden nicht weiter schlimm. "In dem mitgelieferten Gartenbrief schreibe ich dazu, warum der Kohlrabi geplatzt ist - und dass man ihn trotzdem essen kann." Und das schätzen die etwa 100 Haushalte, die wöchentlich von Linus und seinen zwei Mitarbeitern Lisa und Carlos beliefert werden. 

Die wöchentlichen Boxen werden bunt gefüllt - denn der Familienvater baut in seinen Gärten 60 verschiedene Gemüsesorten an: Blumenkohl, Brokkoli, verschiedene Salate, Tomaten, Paprika, Sellerie, Möhren, Zucchini, Rettich, Radieschen - eben alles, was das Gemüseherz begehrt. "Ende des Jahres hole ich mir dann Feedback bei meinen Kunden ein - so kann ich im nächsten Jahr dann das Sortiment etwas verändern."

Alles so wie bei Oma

Bioprodukte, alles von Hand geerntet und direkt verbraucht: Im Gemüsegarten von Linus Keutzer ist irgendwie alles, so wie bei Oma. "Wir müssen eben nicht ständig mit dem Traktor durch und können dadurch einen guten Boden aufbauen."

Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Denn derzeit sind die Nächte für das Gemüsewachstum viel zu kalt. "Schnee ist nicht schlimm - und auch nicht, wenn es mal minus fünf Grad sind. Aber nur kalte Nächte sorgen dafür, dass das Gemüse einfach noch nicht wächst." Doch das sei kein Problem - "vielleicht verschiebt sich die erste Gemüsebox um eine Woche", gibt Linus Entwarnung.

Apropos Gemüsebox: Falls Sie an einem Abo interessiert sind, können Sie sich unter der Telefonnummer 0175 5716795 bei Linus melden. Er beliefert Kunden im Umkreis von Lauterbach. Interessierte von weiter weg können sich die Boxen gerne vor Ort selbst abholen. (Luisa Diegel) +++


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