Schulbeginn naht: Inzidenzwert schießt in die Höhe - Eltern in Sorge!

15.04.21 - Die 300er-Marke ist geknackt: Der Landkreis Fulda ist seit Donnerstag trauriger Spitzenreiter in Hessen, was die Corona-Zahlen betrifft. Die Inzidenz liegt nun bei 315. Problematisch: Die Osterferien neigen sich dem Ende zu, ab Montag soll eigentlich wieder der Schulbetrieb im Wechselbetrieb mit Teststrategie starten. Doch kann der Landkreis weiterhin an den Plänen festhalten? O|N-Leser sind verunsichert.

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In einer E-Mail an die Redaktion heißt es: "Zu diesem Thema erfolgt keinerlei Reaktion seitens des Landkreises. Im Gegenteil, auf der Internet-Seite des Landkreises ist dazu zu lesen, dass ab Montag wie geplant wieder der Wechselunterricht für die Klassen 1 bis 6 erfolgen soll. Es gibt Eltern, die bei einem eventuellen Wechsel in den Distanzunterricht einige Dinge im Hintergrund organisieren müssen. Ich möchte Sie eindringlich bitten, vielleicht einen Denkanstoß auf den Weg zu bringen, denn wir sind hier als Eltern mit der Sorge nicht allein."

Der Landkreis hat noch keine Informationen über das weitere Vorgehen veröffentlicht. ...Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
Landkreis informiert über weiteres Vorgehen

O|N hat beim Landkreis nachgefragt. Wie wird nun weiter verfahren? Pressesprecherin Lisa Laibach erklärt am Donnerstagvormittag: "Der Landkreis Fulda prüft derzeit das weitere Vorgehen. Sobald näheres feststeht, wird der Kreis darüber informieren." Wann genau, könne noch nicht gesagt werden.

Schnelleres Handeln gefordert

Moritz Bindewald ist Co-Vorsitzender der Schülervertretung. Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

Moritz Bindewald ist Co-Vorsitzender der Schülervertretung und Mitglied in der Bundesschülerkonferenz. Für ihn steht fest: "Egal, wie entschieden wird - es läuft alles aktuell nicht schnell genug. Schüler und Eltern brauchen eine Perspektive, Lösungen sind gefragt." Aktion und Prävention seien gefordert statt bloße Reaktion. "Eine klare und schnelle Positionierung des Landkreises ist notwendig, die Bürger sind verunsichert", so der 18-Jährige gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die Situation bei den Schülern zu Hause spitzt sich immer mehr zu. Die Schülervertretung fordert deshalb, dass jeder mindestens einmal pro Woche die Chance erhält, am Präsenzunterricht teilzunehmen. "Schule ist nicht nur Lernort, sondern Ort sozialer Begegnung. Lehrer müssen als Pädagogen die Möglichkeit erhalten, die Schüler in dieser Krisenzeit zu unterstützen und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen."

Bei Schließung: Betreuungsfragen müssen ad hoc organisiert werden

Die Vorsitzende des Stadtelternbeirats, Claudia Beck, ergänzt: "Der Stadtelternbeirat hält Schulschließungen in Stadt- und Landkreis aufgrund der hohen Inzidenz für absolut notwendig. Gleichwohl sieht er es kritisch, dass eine solche Entscheidung bislang noch nicht getroffen wurde und dementsprechend – sollte es dazu kommen - diese sehr kurzfristig getroffen und kommuniziert wird." Das dies möglich ist, hat der Landkreis Hersfeld-Rotenburg unter Beweis gestellt. Der Inzidenzwert liegt momentan bei 289,9 - die Notbremse wurde gezogen, auch für die Schulen am Montag. Lediglich eine Notbetreuung und die Abschlussklassen dürfen sich vor Ort aufhalten.

Allen Betroffenen, nicht zuletzt den Eltern, sei es nur schwerlich zuzumuten, die notwendigen Betreuungsfragen ad hoc zu organisieren. "Dies gilt vor allem für Alleinerziehende und sozial schwache Familien, aber auch für Eltern, die sich nicht im Home-Office befinden. An dieser Stelle müssen Absprachen mit den Arbeitgebern getroffen werden", stellt Beck heraus. "Aus diesem Grund möchten wir noch einmal eindringlich darum bitten, solche Kommunikation mit entsprechendem Vorlauf und in Absprachen mit den Elternvertretern sicherzustellen." (mkr) +++