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In diesem Park wurde die 39-jährige Frau angegriffen - Fotos: Marius Auth

FULDA Zivilcourage in größter Not!

Mann rettet Frau vor Angreifer: "Er sprang mir auf den Rücken, biss mich"

16.04.21 - Es ist Freitagabend, kurz nach 21 Uhr: Eine junge Frau kommt in der Dunkelheit schreiend über eine Wiese an der Langebrückenstraße in Fulda gerannt, dicht hinter ihr, ein Mann mit heruntergelassener Hose. Er stoppt sie, hält sie fest, schlägt auf sie ein.

Ein Passant wird auf die Szene aufmerksam und reagiert sofort. "Ich habe gebrüllt, dass der Typ das sofort lassen soll". Der Täter wird dadurch kurz abgelenkt, die Frau kann fliehen. "Sie kam in meine Richtung und war völlig aufgelöst", erzählt der couragierte Helfer im Exklusiv-Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Nach Luft schnappend, habe sie nicht mehr richtig atmen können. Trotzdem schleppt sie sich weiter. Doch ihr Angreifer hat zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht genug.

"Der Typ war kleiner als ich, hatte dunkle Haare und dunkle Haut, ein ziemlich schmaler Kerl in blauer Unterhose. Die Jeans hing ihm zwischen Hüfte und Knie, die Hosenknöpfe glänzten im Licht der Straßenlaternen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er auch mich angreifen würde."

"Er sprang auf meinen Rücken und biss mich"

Während die Frau weiterläuft, stoppt der Täter. "Ich hatte beide Hände voll und konnte mich erst gar nicht richtig wehren", erinnert sich der Helfer, der anonym bleiben möchte. Der Kerl schlug mir erst mitten ins Gesicht und sprang mir danach auf den Rücken, sodass ich zu Boden fiel." Aus seiner Tasche fischt er eine Taschenlampe mit Stroboskop-Modus. "Die ist echt stark, damit konnte ich den Angreifer blenden." Als er wieder auf den Beinen steht, zieht sein Gegner seinen Gürtel aus der Hose und holt aus. "Er traf mich mit der Gürtelschnalle an der Wange, das hat ziemlich weh getan." Als der Helfer zurückschlägt, geht ihm der Angreifer an den Hals. "Ich glaube zwar nicht, dass das lebensgefährlich war, aber eben sehr unangenehm." Eine kurze Prügelei bricht aus, der andere beißt ihm mit voller Kraft in den Unterarm. "Zum Glück hatte ich einen dicken Pullover an und kam so nicht mit Körperflüssigkeiten in Kontakt." Zu sehen sei die Bissspur an seinem Arm jedoch auch heute noch. "Ich schlug ihm also derart gegen den Kopf, dass er von mir abfiel. Da ich jetzt auch richtig wütend war, hat der Typ gemerkt, dass er bei mir nicht weiterkommt."

Täter wieder auf freiem Fuß

Der Angreifer flüchtet. Anwohner, die auf das laute Treiben aufmerksam werden, verfolgen den Mann, andere kümmern sich um die Frau, die, in einiger Entfernung, stehengeblieben ist. Die Polizei kann den Täter noch in der Nacht dingfest machen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wird er wieder entlassen, da keine Haftgründe vorliegen. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung sowie Nötigung ermittelt.

Aus Angst davor, von dem Täter ausfindig gemacht und aufgesucht zu werden, möchte der Helfer anonym bleiben. Dennoch würde er sofort wieder eingreifen, sobald ein Mensch in Gefahr ist. "Natürlich habe ich mir danach Gedanken darüber gemacht, was alles hätte passieren können. Aber wegschauen kann ich einfach nicht, es ist einfach eine Pflicht, einzugreifen, wenn man etwas Schlimmes verhindern kann." Für seine selbstlose Tat erhielt der mutige Mann nun ein ein kleines Geschenk und ein großes "Dankeschön" von der Polizei gebracht. (mr) +++ 


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