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Thomas Martin, Dr. Thomas Heiler und Gerhard Möller (von links) stellten den neuesten Band der Fuldaer Geschichtsblätter vor. - Foto: Stadt Fulda

FULDA Neue Fuldaer Geschichtsblätter erschienen

Von frühmittelalterlichen Mühlen bis zu Denkmälern an der Bundesstraße

18.04.21 - Die neuen Fuldaer Geschichtsblätter des Geschichtsvereins Fulda bieten einen abwechslungsreichen Blick in die Geschichte der Region: Vom frühen Mittelalter bis zu modernen Zeiten wird nahezu alles abgedeckt. Das 186 Seiten umfassende Buch ist ab sofort erhältlich.

"Wir wollten unseren Mitgliedern etwas Gutes tun: Wenn schon keine Vorträge stattfinden, dann sollen sie wenigstens eine spannende Lektüre haben", erklärt Gerhard Möller, Vorsitzender des Geschichtsvereins. Denn die Pandemie hat auch auf das Vereinsleben Auswirkungen: Seit Monaten können die beliebten Vorträge und Exkursionen nicht durchgeführt werden, auch die Mitgliederversammlung musste ausfallen. "Umso erfreulicher ist es, dass nun trotz Pandemie neue Geschichtsblätter herausgegeben werden können", sagt Möller.

Verantwortlich für das Buch zeichnet Schriftleiter Thomas Martin. Ein gutes halbes Jahr haben die Vorbereitungsarbeiten in Anspruch genommen. Herausgekommen ist ein 186 Seiten dickes Werk mit zwölf größeren und kleineren Aufsätzen. "Wir decken eine große Bandbreite an Themen ab", führt Martin aus. So hat sich etwa Marina Beck mit der Raumaufteilung des Stadtschlosses im Barockzeitalter beschäftigt, Udo Lange betrachtet den Gieseler Forst als Verkehrsknotenpunkt im Alten Reich, und Heiko Ries widmet sich Kulturdenkmälern entlang der Bundesstraße 278.

Besonders spannend sind die Erkenntnisse von Milena Wingenfeld, Frank Verse und Thilo F. Warneke über die archäologischen Ausgrabungen an der Langenbrückenstraße. "Die Grabungen, die vergangenes Jahr abgeschlossen worden waren, wurden von den Fuldaern mit großem Interesse verfolgt", weiß Martin. Dr. Thomas Heiler, Geschäftsführer des Geschichtsvereins, fügt an: "Das waren teils sensationelle Funde, die neue Schlüsse auf das früheste Siedlungsleben in Fulda zulassen." Die einstige Theorie, dass das Kloster Fulda auf einem alten fränkischen Herrenhof gegründet wurde und damit also vor Bonifatius schon Leben in Fulda war, sei von der neueren Forschung zwar verworfen worden. "Jetzt aber wurden in der Langebrückenstraße Reste von einer Mühle gefunden, die möglicherweise aus dem 7. Jahrhundert stammt, also aus einer Zeit noch vor Bonifatius. Wir wissen also gar nicht so richtig, wann die Fuldaer Geschichte tatsächlich anfängt. Das spornt uns an, uns weiter damit zu beschäftigen."

Heiler freut sich zudem darüber, dass es gelungen ist, mit Franziska Becker eine junge Autorin für die Geschichtsblätter zu gewinnen. Sie schreibt über den Trätzhof und die Haderwaldsiedlung als Beispiel nationalsozialistischer Siedlungspolitik. "Wir haben in Fulda leider kein historisches Institut, was es uns als Geschichtsverein schwierig macht, Nachwuchs zu finden. Wir arbeiten deshalb gut mit den benachbarten Universitäten wie Würzburg, Gießen, Kassel und Marburg zusammen", erklärt er.

Neben der Veröffentlichung der Geschichtsblätter plant der Geschichtsverein, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert, seine Vortragsveranstaltungen (siehe unten). "Wir können derzeit leider nur auf Sicht fahren. Es ist noch nicht klar, ob die Vorträge stattfinden können. Die Mitglieder und Interessierten sollten deshalb immer die örtlichen Medien verfolgen, ob eine Veranstaltung abgesagt werden muss", erläutert Vorsitzender Möller.

Die Fuldaer Geschichtsblätter, Jahrgang 96/2020, sind ab sofort für 15 Euro im Kulturamt der Stadt Fulda im Stadtschloss zu kaufen. Die Mitglieder haben ihr Exemplar bereits kostenlos zugestellt bekommen. (pm) +++


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