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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Sonntagmittag auf dem Weg zur Zentralen Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin - Foto: picture alliance | Frederic Kern/Geisler-Fotopress

BERLIN Bewegende Rede zum Corona-Gedenktag

Steinmeier: "Wir müssen den Verstorbenen ihre Namen und Gesichter geben"

19.04.21 - Es war eine bewegende Rede, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Sonntagmittag zum bundesweiten Gedenktag für die Opfer der Corona-Pandemie im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt gehalten hat. Er erinnerte an die 80.000 Toten allein in Deutschland und sprach den Hinterbliebenen sein tief empfundenes Mitgefühl aus.

"Seit Beginn der Pandemie schauen wir tagtäglich auf Zahlen und vergessen dabei oft, dass hinter jeder einzelnen ein persönliches Schicksal steckt", so Steinmeier. "Heute ist daher ein Tag des Innehaltens, um den Verstorbenen ihre Namen, ihre Gesichter und ihre Geschichten zu geben. Sie fehlen uns so sehr." Sterben in der Pandemie sei Sterben ohne Beistand und ohne Abschied. "Das zerreißt uns das Herz." Der Bundespräsident wandte sich an die Angehörigen, die Beerdigungen in nur ganz kleinem Kreis ausrichten konnten. "Möge der heutige Tag Ihnen Trost spenden. Sie sind nicht allein in Ihrer Trauer."

"Wir sind sehr dankbar für ihre Fürsorge und Nächstenliebe"

Das Staatsoberhaupt erinnerte auch an Ärzte, Pflegepersonal und Seelsorger in den Krankenhäusern und Seniorenheimen, die bis an ihre Grenzen gingen. Nicht wenige von ihnen hätten sich selbst angesteckt. "Wir sind sehr dankbar für ihre Fürsorge und Nächstenliebe." Steinmeier vergaß auch diejenigen nicht, die durch die Pandemie in wirtschaftliche Not geraten sind oder häusliche Gewalt erfahren haben. Schüler:innen seien bei ihrem Start ins Leben regelrecht ausgebremst worden.

Die Gesellschaft sei von der Last der Pandemie ermüdet und wund gerieben vom Streit um die richtigen Maßnahmen. "Die Politik musste schwierige Entscheidungen treffen, und wo es Fehler gab, müssen wir diese aufarbeiten." Er verstehe Verbitterung und Wut. Der Gedenktag sei aber nicht dazu da, um sich in gegenseitigen Schuldzuweisungen zu verlieren. Steinmeier abschließend: "Die Pandemie lehrt uns Demut und zeigt, was im Leben wirklich wichtig ist. Wenn sie vorüber ist, werden wir gezeichnet sein, aber wir werden auch an ihr wachsen. Und wir werden uns wieder nahe sein." (mw) +++


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