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REGION Einsicht oder "Bleifuß"?

Speedmarathon in Osthessen: "Verkehrstote können verhindert werden"

21.04.21 - "Uns wäre es am liebsten, wenn wir heute niemanden bei einer Geschwindigkeitsübertretung erwischen würden!" Frank Hohmann vom Regionalen Verkehrsdienst der osthessischen Polizei findet deutliche Worte. Anlässlich des bundesweiten "Speedmarathons" wird zwar fast allerorts geblitzt, Freude dabei, einen Raser zu erwischen, empfinden die Polizisten, die am Mittwoch die Kontrollstelle zwischen Hofbieber und Schwarzbach (Landkreis Fulda) betreiben, allerdings nicht.

Einige Autofahrer werfen den Frauen und Männern in Blau regelmäßig vor, bei solchen Aktionen lediglich die Staatskasse füllen zu wollen. "Darum geht es aber überhaupt nicht", erklärt Hohmann im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. "Wir wollen die Menschen dafür sensibilisieren, dass zu schnelles Fahren nach wie vor Unfallursache Nummer 1 ist."

"Verkehrstote können verhindert werden"

Frank Hohmann von der Polizei Osthessen bei der Geschwindigkeitskontrolle ...Fotos: Henrik Schmitt

Jährlich sterben im Straßenverkehr über 3.000 Menschen in der Bundesrepublik, verantwortlich dafür sind in den meisten Fällen Raser. "Wir als Polizisten kennen die Situation leider zur Genüge, wenn man, nach einem schweren Unfall, zu den Angehörigen fährt und die traurige Nachricht überbringen muss, dass der Sohn oder Vater, die Tochter oder Mutter bei einem Crash ums Leben gekommen ist."

Es sind die Schicksale der Opfer, die dafür verantwortlich sind, dass bundesweit einmal im Jahr in derart großem Umfang geblitzt wird. Zu Rasen, meint Hohmann, bringt einfach nichts. "Was habe ich denn davon, wenn ich vielleicht fünf Minuten eher an den Ampeln in der Stadt stehe als diejenigen, welche ich auf dem Weg dorthin überholt habe?" Gerade in der Pandemiezeit ist dem Vollblutpolizisten eine Zunahme von aggressiven Autofahrern aufgefallen. "Die Leute sind einfach dünnhäutiger geworden." Das wiederum erhöht – im schlechtesten Fall- die Unfallgefahr.

Die Polizei setzt auf Einsicht!

"Wenn wir nur ein paar Leute mit unserer heutigen Aktion zur Einsicht bewegen können", so Hohmann abschließend, "dann haben wir mehr gewonnen, als den meisten Autofahrern bewusst sein dürfte."

In Hessen waren am Mittwoch an mehr als 200 Messstellen über 500 Polizisten und Mitarbeiter im Einsatz. Sämtliche Kontrollstellen wurden über die Medien bekannt gegeben.

Erste Bilanz

Am Nachmittag meldet die Polizei eine erste Bilanz und spricht von einer entspannten Verkehrslage in Osthessen. Auf der Landstraße zwischen Hofbieber und Schwarzbach im Landkreis Fulda zum Beispiel durchfuhren 200 Fahrzeuge die Messstelle, lediglich sieben Fahrzeugführer waren moderat zu flott unterwegs. Auch an einer Blitzstelle in Hersfeld-Rothenburg missachtete in einer 80er Zone lediglich ein Fahrzeugführer von insgesamt 133 Gemessenen das Tempolimit. (mr) +++


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