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Kinder und Jugendliche können ebenfalls an dem Corona-Virus erkranken. - Symbolbild: Pixabay

REGION "Jeder schwere Verlauf zu viel"

Hersteller arbeiten unter Hochdruck: Impfstoff bald für Kinder und Jugendliche?

28.04.21 - Impfstoffhersteller arbeiten unter Hochdruck: Nicht nur Erwachsene sollen gegen das Corona-Virus geimpft werden, sondern auch Kinder und Jugendliche. Denn: Junge Menschen können das Virus ebenfalls übertragen - und das unter anderem in Schulen und Kitas, wo ein erhöhtes Aufkommen von Personengruppen zu verzeichnen ist. Sie sind somit ein wichtiger Faktor beim Erreichen einer Herdenimmunität. Gerade in Anbetracht der ansteckenderen Mutationen wie der südafrikanischen, britischen und brasilianischen Varianten scheint eine Durchimpfungsrate von 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung notwendig zu sein. 

Die meisten mit SARS-CoV-2 infizierten Kinder merken lediglich einen milden Verlauf mit leichten Symptomen. In sehr seltenen Fällen trifft es diese Altersgruppe schwerer. Sorgen bereitet Kinder- und Jugendärzten vor allem das sogenannte PIMS (Pediatric Inflamatory Multisystem Syndrome). Diese Immunreaktion kann auch noch einige Wochen nach der Infektion auftreten. Die Gefahr am sogenannten "Long-Covid" zu erkranken, ist wie neueste Studien aus England zeigen, bei bis zu 15 Prozent der erkrankten Jugendlichen zwischen 11 und 16 gegeben. In Deutschland waren laut RKI bis zum 13. April insgesamt 78.537 Todesfälle gemeldet. In der Altersgruppe der 0- bis 9-Jährigen gab es 12 Todesfälle und in der Gruppe der 10- bis 19-Jährigen 5 Tote zu beklagen.

Einige Kinder mussten mit schweren Verläufen auf der Intensivstation kämpfen. ...Symbolbild: O|N/Hendrik Urbin

Insgesamt wurden bislang 1.259 Kinder registriert, die stationär behandelt werden mussten, hiervon 62 auf einer Intensivstation. Die Daten (Stand: 11. April 2021) gehen aus einer offiziellen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKH) hervor. "Jeder einzelne Fall eines schwer erkrankten oder verstorbenen Kindes an ist ein Fall zu viel und ein unerträgliches Einzelschicksal für Kind und Familie."

Kinder mit chronischer Erkrankung schützen

Symbolbild: Pixabay

Bis jetzt lag die Priorität der Impfungen bei dem älteren Teil der Bevölkerung, jedoch ist der Schutz für Kinder und Jugendliche ebenso von Bedeutung. "Rund 11 Prozent aller Mädchen und 16 Prozent aller Jungen unter 17 Jahren leiden laut der KiGGS-Studie des Robert-Koch-Institutes an einer chronischen Erkrankung", sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Daher spreche man sich für Studien zu Impfstoffen, welche für Kinder und Jugendliche verträglich sind, aus. Aktuell müssen Kinder und Jugendliche, die chronisch erkrankt sind, von ihren Eltern besonders geschützt und somit isoliert werden. Der fehlende Kontakt zu anderen Menschen kann sich aber negativ auf die Entwicklung auswirken. Somit fordert der Verband die konsequente Einbindung pädiatrischer Praxen in die Impfkampagne.

Hoffnung auf Impfstoff im Sommer 

Noch ist kein Impfstoff für Kinder freigegeben. Symbolbild: Pixabay

Aktuell arbeiten daher Biontech, Moderna und andere Hersteller daran, die Impfstoffe auch für Kinder einsetzbar zu machen. "Wir gehen davon aus, toi, toi, toi, wenn die Dinge gut laufen, dass wir im Sommer auch einen Impfstoff haben, der eben dann Kinder und Jugendliche schützen kann", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn auf der Jahresauftakt-Klausur der hessischen CDU im Februar. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist aktuell bei Menschen ab 16 Jahren zugelassen. "Die ersten Ergebnisse der Studie bei Jugendlichen deuten darauf hin, dass Kinder durch die Impfung besonders geschützt sind", erklärte der Biontech-Vorstandschef Uğur Şahin. Aktuell arbeiten die Mainzer an Studien bei Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 15 Jahren. Moderna führt bereits Studien durch, in welchen 3.000 Kinder und Jugendliche eingeschlossen sind. Astrazeneca hat mitgeteilt in den kommenden Monaten die 6- bis 18-Jährigen in Studien einzuschließen. Die EMA hat die großen Hersteller zu Impfstoffstudien an Kindern und Jugendlichen aufgerufen. Thomas Mertens, der Vorsitzende der STIKO rechnet schon Ende des Sommers mit einer Zulassung der Impfstoffe für die 12- bis 15-Jährigen. (ab/mkr) +++


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