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Roswitha Allmeroth ist Leiterin der katholischen Kindertagesstätte am Frauenberg. - Fotos: Maria Franco

FULDA "Wir geben, was wir können!"

Kitas im Notbetrieb: "Pandemie zehrt an Kräften, trotzdem gut gemeistert"

05.05.21 - Die bundesweite Notbremse hat in vielen Regionen spürbare Auswirkungen. Im Landkreis Fulda haben viele Institutionen mit Einschränkungen zu kämpfen. Schulen und Kitas sind von den Restriktionen betroffen - auch die Katholische Kindertagesstätte am Frauenberg. "Normalerweise sind wir eine zweigruppige Einrichtung mit 40 Kindern. Da wir in Fulda eine Inzidenz von über 165 haben, befinden wir uns seit letzter Woche wieder im Notbetrieb", erklärt Leiterin Roswitha Allmeroth gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Wie lange noch, weiß keiner. "Inzwischen haben wir uns etwas an die Ungewissheiten im Alltag gewöhnt. Man wächst in solche Lebensphasen einfach hinein." 

Das Gebäude befindet sich in der Marienstraße.

Die Einrichtung in der Marienstraße beherbergt Kinder von drei bis sechs Jahren. Träger ist die Katholische Innenstadtpfarrei Fulda. Alle Erzieherinnen - davon drei in Teilzeit, zwei in Vollzeit, ein FSJler und eine Praktikantin sind im Dienst. "In dieser Woche sind elf Kinder bei uns angemeldet. Eltern müssen hierfür eine Bescheinigung vom Arbeitgeber vorlegen. Die Notbetreuung ist immer wieder eine schwierige Situation für die Familien", konstatiert die 62-Jährige.

Lockdown im März

Schon der erste Lockdown im März 2020 stellte das Team vor Herausforderungen. "Ich bin seit 25 Jahren in diesem Bereich tätig. Es war plötzlich alles neu und kam einem unwirklich vor. Notbetreuung - was heißt das genau? Wir mussten uns erstmal reinfinden", erinnert sich Allmeroth. Doch die Kindertagesstätten seien nicht auf sich allein gestellt gewesen. "Große Unterstützung bekamen wir von unserem Träger, der Innenstadtpfarrei. Außerdem standen wir mit Stefan Mölleney, dem Amtsleiter für Jugend, Familie und Senioren in Verbindung. Nach wie vor erhalten wir zwei- bis dreimal in der Woche Informationen zur aktuellen Situation. Die Kommunikation läuft super", erzählt die Leiterin.

Kita-Team arbeitet an der Front

In der Pandemie-Zeit wird vermehrt draußen gespielt.

Der gewohnte Kita-Alltag war zunächst Geschichte. "Wir hatten klare Angaben, wie viel Personal sich vor Ort aufhalten darf. Einige Dinge gingen von Zuhause aus, aber eben nicht alles." Nur Kinder von Eltern systemrelevanter Berufe durften das Angebot der Notbetreuung wahrnehmen. "Zu Beginn war das Ganze enger gestrickt. Somit hatten wir teilweise nur zwei Kinder bei uns." Der Lockdown wurde trotzdem sinnvoll genutzt. Das Team startete unter anderem eine große Aufräumaktion und arbeitete am Qualitätsmanagement. "Das tat auch mal gut, sonst haben wir dafür nie richtig Zeit." 

Nach und nach folgte eine Ausweitung der systemrelevanten Berufe. Um Pfingsten herum kam es dann endlich zu Teilöffnungen mit reduzierter Gruppengröße. "Das galt ebenso für Eltern nicht systemrelevanter Berufe. Die Organisation gestaltete sich dabei ein bisschen wie ein Puzzlespiel. Mir war es jedoch wichtig, dass jedes Kind ein Angebot erhält, in die Kita zu kommen." Ab August konnte vorerst wieder der Normalbetrieb mit strengen Hygienevorschriften aufgenommen werden.

Bundesweite Notbremse: Erneuter Notbetrieb

Anfang Oktober baute sich langsam die zweite Corona-Welle auf. "Zwei Drittel der Eltern brachten ihre Kinder in die Kita. Es galt nur die Empfehlung, die Kinder zu Hause zu lassen, keine Pflicht", so Allmeroth. Die seit letzter Woche in Kraft getretene Bundes-Notbremse sorgt nun erneut für Notbetrieb. "Solche Änderungen sind immer mit Aufwand verbunden. Pädagogische Projekte sind zurzeit wenig planbar und werden verschoben. Ebenso müssen Eltern von jetzt auf gleich umplanen, um ihre Kinder in den eigenen vier Wänden betreuen zu können. Hier versuchen wir, gemeinsam Lösungen zu finden", so die Kita-Leiterin. 

Dauerbrenner Corona

"Wir versuchen, die Kinder nicht täglich mit Corona zu konfrontieren." ...

Das Thema Corona bleibt nach wie vor akut. Das Team versucht aber, die Kinder vor Ort nicht täglich damit zu konfrontieren. "Zuhause wird ja schon viel darüber gesprochen und auch über die Nachrichten bekommen die Kinder einiges mit. Wenn sie hier vor Ort sind und spielen, sind sie ganz unbefangen und können einfach mal abschalten." Der Tagesablauf variiert dabei. "Wir sind kreativ und versuchen viel draußen im Garten oder in der nahen Umgebung am Frauenberg zu unternehmen."

"Bisher Krise gut überstanden"

Allmeroth blickt optimistisch in die Zukunft. "Uns steht ein Testpaket zur Verfügung, damit können wir uns zweimal pro Woche testen. Geimpft ist das Personal auch schon einmal - das gibt uns allen ein sicheres Gefühl." Die Corona-Pandemie habe natürlich im Team für Höhen und Tiefen gesorgt. "Es ist bisher nicht gerade unbelastet gewesen und zehrt an den Kräften." Schließlich habe jeder noch zusätzlich sein privates Päckchen zu tragen. Dennoch: "Im Rückblick haben wir die Situation gut gemeistert. Und wir geben weiterhin, was wir können." (Maria Franco) +++


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