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Der Impfstoff AstraZeneca sorgt aktuelle für Diskussionen. - Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER

REGION "Mix & Match" als Alternative

Für AstraZeneca-Geimpfte gibt es bald den zweiten Piks - Was tun?

08.05.21 - Im Mai und Juni steht für viele Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Dosis des Impfstoffes von AstraZeneca erhalten haben, die zweite Impfung gegen das Coronavirus an. Hiervon sollen laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland ca. 2,2 Millionen Menschen betroffen sein.

Am 01. April gab die STIKO mit ihrer vierten Aktualisierung der Covid-19-Impfempfehlung bekannt, dass Menschen unter 60 Jahren nach zwölf Wochen an ihrem zweiten Impftermin mit einem der zugelassenen mRNA-Impfstoffe geimpft werden sollen. Grund hierfür waren eine ungewöhnliche, wenn auch seltene Häufung von sogenannten Sinusvenenthrombosen, die zum großen Teil bei Menschen unter 60 Jahren im Zusammenhang mit der Impfung auftraten.

Die Wirksamkeit einer Kombination eines Vektorimpfstoffes mit einer zweiten Dosis mRNA-Impfstoff könnte sogar eine noch stärkere Immunantwort hervorrufen. Die Idee, Impfstoffe zweier Hersteller zu kombinieren, ist nicht neu. Diesen Effekt haben schon frühere Studien bei Impfungen gegen andere Krankheiten gezeigt. Auch kann man das Impftempo noch weiter erhöhen, wenn man Impfstoffe kombiniert. Sowohl die Vektorimpfstoffe als auch die mRNA-Impfstoffe versetzen die Zellen des Körpers in die Lage, das Spikeprotein des Virus selbst herzustellen. Somit verfolgen die unterschiedlichen Impfstoffe das gleiche Wirkprinzip. Um dieses sogenannte "Mix & Match" auch bei den aktuell zugelassenen Corona-Impftstoffen zu prüfen, werden aktuell Studien durchgeführt.

O|N-Symbolbild

In der groß angelegten Com-Cov-Studie, die in Großbritannien durchgeführt wird, werden verschiedene Patienten verglichen. Für diese Studie hat man in England mehr als 1.000 Patienten rekrutiert. Mit ersten Ergebnissen rechnet Professor Mathew Snape im Juni, auch wenn die Studie für ein Jahr laufen soll. In dieser Studie vergleicht man Menschen, die zwei Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs, zwei Dosen des Astra-Zeneca-Impfstoffs oder jeweils eine von beiden in beliebiger Reihenfolge erhalten. Außerdem untersucht man auch mögliche Unterschiede, die bei unterschiedlichen Abständen zwischen den zwei Impfungen eingehalten werden.

Um den zweiten Piks zu erhalten, sollten sich die Impflinge am bereits geplanten zweiten Termin im Impfzentrum vorstellen. Die STIKO empfiehlt, einen Impfabstand von zwölf Wochen einzuhalten. Dafür führt sie folgende Gründe an: Die Wirkung der ersten Dosis AstraZeneca war in den Zulassungsstudien innerhalb der ersten drei bis zwölf Wochen stabil und hat nicht nachgelassen. Außerdem haben Untersuchung gezeigt, dass man mit der Erweiterung des Impfabstandes auf zwölf Wochen die Wirkung der Impfung verbessern kann. Dies scheint aus immunologischer Sicht auch bei einer Kombination zweier Präparate plausibel. Sollten die Impfabstände jedoch aus rein organisatorischen Gründen früher stattfinden, kann man aus Sicht der STIKO in einer Übergangsphase die empfohlenen zwölf Wochen unterschreiten. Die WHO ist bei der Empfehlung einer Kombination zweier Präparate aufgrund der fehlenden Datenlage aktuell jedoch im Gegensatz zur STIKO noch zurückhaltend.

Menschen, die sich dennoch auch beim zweiten Termin mit Vaxzeveria von AstraZeneca impfen lassen wollen, können sich auch wieder für den Impfstoff von AstraZeneca entscheiden. Hierfür muss man eine weitere Aufklärung lesen und unterzeichnen und hat ein weiteres ärztliches Aufklärungsgespräch. (Adrian Böhm) +++


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