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FULDA Teil 2: Verkehrsmix statt Auto-Verbot

Koalition, Söder, Investitionen: OB Dr. Heiko Wingenfeld im Kreuzverhör

09.05.21 - Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (47, CDU) strahlt Zuversicht aus, als er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS in die Zukunft blickt. Im zweiten Teil des Kreuzverhörs spricht das Stadtoberhaupt über Themen, die Fulda nach der Corona-Pandemie bewegen werden, über seine Meinung zur neu gebildeten Koalition im Stadtparlament und wie er auf die Bundestagswahl im Herbst blickt.

Für OB Wingenfeld steht fest, dass die Domstadt Fulda nach der Corona-Krise wieder eine attraktive Gastgeberin für Besucher wird. "Der Inlandstourismus wächst, davon können wir nur profitieren. Wir haben so viele tolle Attraktionen. Kunst, Kultur und Tagungen werden wieder kommen. Und es ist ja auch nicht so, dass wir ein Anlaufziel für Massentourismus sind. Die Landesgartenschau 2023 zum Beispiel wird so konzipiert, dass sich die Besucher in der weitläufigen Natur überhaupt nicht zu nahe kommen werden."

Wingenfeld: "Stadt hat in den letzten Jahren sorgfältig gewirtschaftet"

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld Fotos: Hendrik Urbin

Im Gespräch mit der O|N-Redaktion

Vor allem aber auch für die Bürger soll die Stadt weiterentwickelt werden, sagt der Rathauschef, der unter anderem auf die Fortschritte beim Löhertor verweist, den Wohnungsbau in Waidesgrund und Haimbach, das Wachsen der Hochschule und die Umgestaltung des Heimattiergartens. Auch werde in Schulen und Kitas investiert. Ausfälle bei der Gewerbesteuer bereiten Wingenfeld nur verhalten Kopfschmerzen. "Die Stadt hat in den letzten Jahren sorgfältig gewirtschaftet. Und es gibt hoffnungsvolle Anzeichen, dass sich die düsteren Prognosen der letzten Monate nicht bewahrheiten. Fulda hat viele Unternehmen, die international agieren, und die Weltwirtschaft nimmt langsam wieder an Fahrt auf."

Nach der Kommunalwahl im März muss die CDU nicht nur mit der CWE koalieren, sondern erstmals in einem 3er-Bündnis auch mit der FDP. Grundsätzlich gebe es unter allen im Stadtparlament vertretenen Fraktionen trotz unterschiedlicher Standpunkte einen breiten Grundkonsens, was die Stadtentwicklung betrifft. "Wir hatten auch gute Gespräche mit der SPD und den Grünen", sagt der OB. "Ich bin aber zuversichtlich, dass CDU, CWE und FDP eine große Schnittmenge haben, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern."

"Ich bin zuversichtlich, dass CDU, CWE und FDP eine große Schnittmenge haben." ...

OB Wingenfeld geht davon aus, dass die Liberalen einen besonderen Fokus auf Digitalisierung legen werden und Schwerpunktinvestitionen unterstützen, die den Standort Fulda stärken sollen. Dass er weiterhin mit seiner vertrauten Mannschaft – Bürgermeister Dag Wehner (CDU) und Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) – arbeiten kann, sieht er als klaren Vorteil.


Fulda setzt bei Verkehrsinfrastruktur auf gesunden Mix

Den manchmal vorgebrachten Vorwurf einer "Weiter so"-Politik in Fulda bewertet OB Wingenfeld als Kompliment. "Wir haben in den letzten Jahren eine Menge für Fulda erreicht. Wir sind Sternenstadt, tun viel für die Umwelt und haben 17 Kilometer neue Radwege gebaut. Selbst der grüne Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat uns attestiert, wir seien in Sachen Radwege die aktivste Stadt Hessens." Diese müssten weiter ausgebaut, die Bahnverbindung nach Frankfurt schneller ("unter 40 Minuten"), das Buskonzept überarbeitet und die Situation für Autofahrer attraktiver werden, etwa durch das Angebot von E-Car-Sharing. "Wir setzen bei der Verkehrsinfrastruktur auf einen gesunden Mix."

O|N-Chefredakteur Christian P. Stadtfeld

"Die Union hat eine schwierige Ausgangslage, und ich hätte Markus Söder die besseren ...

Gespannt blickt Heiko Wingenfeld in Richtung Bundestagswahl im September. "Die Union hat eine schwierige Ausgangslage, und ich hätte Markus Söder die besseren Chancen eingeräumt", gesteht der OB. "Nun ist Armin Laschet unser Kanzlerkandidat und stellt zurzeit ein Wahlkampfteam mit profilierten Köpfen wie etwa Friedrich Merz zusammen. Wichtig ist, dass CDU und CSU schnell ein überzeugendes Wahlprogramm formulieren." Den etablierten Volksparteien wünscht er, dass sie nicht allzu viel Federn lassen. "Aber egal, wie die Wahl ausgeht: Wir brauchen danach schnell eine stabile Regierungsmehrheit. Wir Kommunen sind auf den Bund angewiesen. Da können wir uns eine längere Hängepartie nicht leisten." (Matthias Witzel) +++


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