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Die vier Chancennutzer:innen. v.l: Marion Rasch (Herzgemacht - die Süßigkeiten Manufaktur), Hubertus Trott (Studio 24), Dagmar Belz-Böhm (Buchhandlung Paul und Paulinchen), , Marco Boche (RegioPoint Fulda), - Foto: IHK Fulda

FULDA Heimische Unternehmer im Gespräch

Jetzt Chancen nutzen: Neue Wege und Trends für die Zukunft entdecken

12.05.21 - Sharing is caring - eine Philosophie, nach der Unternehmer und Unternehmerinnen der Region Fulda bereits seit mehr als zwei Monaten ihre Erfahrungen aus der Krise miteinander teilen. Am Mittwochvormittag wurde die Serie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda mit dem vierten Chancenutzer-Dialog fortgeführt.

Im Austausch ging es dieses Mal um ganz unterschiedliche Herausforderungen verschiedener Branchen, die vier Unternehmen auf individuelle Art und Weise gemeistert haben: Wie fühlt es sich an, die eigene Neueröffnung am ersten Tag des ersten Lockdowns zu erleben? Was machen Eventagentur und Fitnessclub, wenn das tägliche Geschäft plötzlich verboten wird? Und wie schafft es ein Buchhandel, sich nach 27 Jahren ganz neu zu erfinden?

Darüber sprachen Marco Boche (RegioPoint Fulda), Dagmar Belz-Böhm (Buchhandlung Paul und Paulinchen), Marion Rasch (Herzgemacht - die Süßigkeiten Manufaktur) und Hubertus Trott (Studio 24). Trotz und gerade aufgrund der schwierigen Zeiten standen vor allem positive Impulse und der Austausch untereinander im Fokus der virtuellen Veranstaltung.

"Man steht nicht alleine da"

Dagmar Betz-Böhm von der Buchhandlung Paul und Paulinchen Screenshots Felix Hagemann

Marco Boche vom RegioPoint Fulda

Hubertus Trott vom Studio 24

"Es war ein ständiges Auf- und ab in den letzten Monaten. Aber schön zu sehen war, dass man nicht alleine stand. Die Solidarität war groß", sagte Marco Boche zu Beginn. Er hatte sich im vergangenen Jahr mit seinem "RegioPoint Fulda" selbstständig gemacht. Die Eröffnung fand am 20. März 2020 statt - dem ersten Tag des Lockdowns. Für jeden Unternehmer wohl das absolute Alptraumszenario. Boche bleibt dennoch optimistisch. "Ich hoffe, dass es bald wieder bergauf geht".

Die schwierigen letzten Monate boten aber auch die Chance, eine neue Perspektive auf das eigene Unternehmen zu werfen. Einen Blick von außen sozusagen. Dagmar Belz Böhm, die vor 27 Jahren die Buchhandlung "Paul und Paulinchen" gründete, richtete ihr Unternehmen im Lockdown komplett neu aus. "Wir wollten weg von unserem Kinderbuch-Image. Deshalb haben wir ein neues Logo entworfen, den Laden umgebaut und voll auf Digitalisierung gesetzt. Die Resonanz der Kunden ist riesig", sagt sie. 

Online-Shops im Trend

Gerade die Digitalisierung war bei allen Gründern ein wichtiges Thema. Der "RegioPoint" eröffnete einen Online-Shop und selbst Hubertus Trott vom Fitnessstudio "Studio 24" baute die Digitalisierung aus. "Wir haben eine App an den Start gebracht, in der die Leute schnell und unkompliziert ihren Trainingstermin buchen konnte", erzählt er. In Zukunft will er darüber auch Fitnessevents anbieten. 

Marion Rasch, Herzgemacht - die Süßigkeiten Manufaktur

IHK-Geschäftsführer Michael Konow

Lisa Hornung führte durch die Veranstaltung

Noch einen Schritt weiter ging Marion Rasch. Die Inhaberin der Eventagentur "Schlüsselerlebnisräume Fulda" baute sich in der Pandemie ein zweites Standbein auf. Mit "Herzgemacht - die Süßigkeiten Manufaktur" verkauft sie nun ihre eigenen Süßigkeiten. Kalorienärmer, gesünder und Unverträglichkeiten berücksichtigend. "Meine ersten Bonbons habe ich bei Marco im RegioPoint verkauft. Die Zusammenarbeit war von Beginn an unkompliziert. Ich glaube, darauf kommt es in der Pandemie auch an: neue Wege zu gehen und Chancen zu nutzen. In Zukunft wird es beides geben -die Eventagentur und die Süßigkeiten Manufaktur." 
 

Umfrageergebnisse: Was sind die Menschen der Region bereit, in Kauf zu nehmen?


An den zahlreichen Beispielen der Chancennutzer und Chancennutzerinnen zeigt sich, dass lösungsorientiertes Handeln und Umdenken seitens der Unternehmer das A und O sind. Ebenso bedeutend ist es jedoch, die Perspektive der Menschen zu kennen: In welchem Maße sind sie bereit, coronabedingte Maßnahmen in Kauf zu nehmen, um eine "neue Normalität" in ihrem Alltag zu integrieren? Welche Auflagen würden sie beim Einkaufsbummel, Restaurantbesuch und auf Events akzeptieren?

Bis zum 10. Mai lief eine Umfrage der IHK Fulda in Kooperation mit Dehoga und dem Citymarketing Fulda, die ein klares Meinungsbild der Region widerspiegeln soll. Über 2300 Personen machten mit. Davon sind über 80 Prozent bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um endlich wieder im stationären Einzelhandel einkaufen zu können. "Das ist eine sehr gute Nachricht und zeigt, dass die meisten Menschen wollen", sagte IHK-Geschäftsführer Michael Konow. 

Welche Einschränkungen würden die Menschen akzeptieren? Eine Umfrage brachte ...

Ähnlich fällt das Ergebnis auch im Bereich der Gastronomie aus. Auch hier sind 85 Prozent der Menschen bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Was allerdings auffällt: Je einschneidender die Eingriffe der Einschränkungen ausfallen, desto weniger Zustimmung finden sie bei den Menschen. "Mund- und Nasenschutz wird von fast allen akzeptiert. Aber wenn man beispielsweise eine App für den Besuch herunterladen muss, sinkt die Bereitschaft", erklärt Konow. Geringer ist der Wert nur, wenn es um einen Besuch von Live-Events geht. Dort sind nur 55 Prozent der Befragten bereit, Einschränkungen zu akzeptieren. 

"Diese Ergebnisse sind aufschlussreich, weil es zeigt, was beachtet werden muss, wenn man langsam die Bereiche wieder öffnen will. Wenn man beispielsweise auf Tests vor Ort bestehen würde, könnte das die Menschen abschrecken. Davon hätte dann niemand etwas", so Konow. (fh)+++


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