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Sonnenschutz ist wichtig! - Symbolbild: Pixabay

REGION Schatten, Sonnencreme und Screening

So schützen Sie sich vor Sonnenbrand und Hautkrebs

Die fünf goldenen Regeln für Sonnenschutz: - Nicht nur im Frühling und im Sommer, sondern das ganze Jahr über Sonnenschutzcreme als Basispflege verwenden Sonnenschutzcreme muss nicht teuer sein - Creme mit Faktor 50+ verwenden, großzügig eincremen und auf das Verfallsdatum achten - Im Sommer alle zwei Stunden nachcremen - Schatten ist KEIN Sonnenschutz: Auch hier gilt Haut bedenken und gut eincremen

17.06.21 - In Osthessen heißt es dieser Tage: Sommer, Sonne, Sonnenschein! Wir freuen uns bei dem schönen Wetter wieder in T-Shirts, kurzen Hosen, Tops und Röcken unterwegs sein zu können. Doch Vorsicht: Wer seine Haut zu lange und zu oft den Sonnenstrahlen aussetzt, riskiert dauerhafte Schädigungen.

Warum ist Sonnenbrand so schlimm?
Die Fuldaer Dermatologin Daniela Uribe Holmgren weiß: War gebräunte Haut in den vergangenen Jahren im Trend, wandelt sich dieses Bild gerade – hin zu einem natürlichen Hautton, der offenbart, dass die Menschen die Gefahr durch zu viel Sonneneinstrahlung erkannt haben und ernstnehmen.

Daniela Uribe Holmgren gibt Tipps, wie man sich am besten gegen Sonnenbrand schützt ...Archivbild: Maria Franco

Ist mein Leberfleck noch okay? Symbolbild: O|N

Denn zu viel Sonne tut der Haut nicht gut: Durch permanente Sonneneinstrahlung wird sie strapaziert und dünner, das Hautkrebsrisiko steigt mit jedem Sonnenbrand: "Ein Sonnenbrand ist eine akute Entzündung der Haut, die durch zu viel Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgelöst wird. Vor allem wiederkehrende Sonnenbrände vor dem 15. Lebensjahr erhöhen das Risiko, ein malignes Melanom, also Hautkrebs, zu entwickeln", so die Fachärztin. Ihr Rat: "Man kann einfach nach dem morgendlichen Zähneputzen die Tagescreme und im Sommer, wenn man viel Haut zeigt, auch die Bodylotion durch UV-Schutz-Cremes ersetzen." Und: Eine gute Sonnenschutzcreme muss nicht teuer sein. Allerdings sollte man sie nach dem Verfallsdatum nicht mehr nutzen, da ihre Wirkung nachlässt. 

Risikofaktor: Helle Haut

"Hellhäutige Menschen bekommen eher einen Sonnenbrand als Menschen mit einem dunkleren Hautton, weil sie weniger Pigmente in der Haut haben, die die Sonneneinstrahlung abblocken. Auch Körperteile, die im Alltag weniger Sonne abbekommen, sind anfälliger für Sonnenbrand. "Und man sollte die Kraft der Sonne nicht unterschätzen", mahnt die Expertin, "jeder, der schon mal im Schwimmbad war, weiß, dass man sich die Knie, wenn die Beine aufgestellt sind, schneller verbrennt als den Rest des Körpers. Selbst eine kleine Nase, die nur wenig hervorsteht, verbrennt schneller." Daher sollte man, gerade im Sommer, wenn die Sonne sehr stark ist, Creme mit einem hohen Lichtschutzfaktor wählen und gut eincremen. 

Lichtschutzfaktor – so hoch wie möglich

"Der Lichtschutzfaktor multipliziert die Eigenschutzzeit um seinen Faktor." Wenn es also in der Regel zehn Minuten dauert, bis eine Person von der Sonne eine erste Hautreizung bekommt, so kann ein LSF 20 diese Zeit auf 200 Minuten ausdehnen – je höher der LSF, umso länger besteht also der Schutz. "Doch fast niemand cremt sich so dick ein, dass der Lichtschutzfaktor voll wirkt. Daher stets hohen Lichtschutzfaktor wählen, regelmäßig nachcremen und versuchen Sonneneinstrahlung zu meiden. Insbesondere der Mittagssonne sollte man ausweichen, Schatten suchen, Körper mit Kleidung, Sonnenbrille und Kopfbedeckung schützen. Und man sollte die Haut im Frühling langsam an die Sonne gewöhnen." Von alten Hausmitteln, die bei einem Sonnenbrand helfen sollen, wie Zwiebeln, Knoblauch oder Quark hält die Fachärztin im Übrigen nicht allzu viel: "Sie wirken nicht und im schlimmsten Fall kommt dann zu den Beschwerden durch den Sonnenbrand noch eine Kontaktallergie hinzu. Daher empfehle ich kühlende Umschläge mit Aloe Vera oder klassischer Wundheilsalbe. Bei starken Verbrennungen sollte man sich vom Hausarzt eine Cortisonsalbe und Ibuprofen gegen die Schmerzen verschreiben lassen."

Ein Sonnenbrand oder zu starke, zu dauerhafte Sonneneinstrahlung begünstigen das Risiko, an Hautkrebs, einem malignen Melanom, zu erkranken. Sie sind exogene Faktoren, also Einflüsse, die von außen kommen. Endogene Faktoren, die eine bestimmte Entwicklung begünstigen oder nicht, bringt ein Mensch selbst mit, beispielsweise eine hohe Anzahl von Muttermalen oder Lebeflecken, in der Fachsprache "Nävi" genannt. Hat eine Person mehr als 50 Muttermale, ist das auffällig. Daher sollten sich Personen mit vielen Muttermalen regelmäßig einem Hautscreening beim Facharzt unterziehen. 

Hautscreening ist wichtig

Mit dem Dermatoskop untersuchen die Dermatologen die Lebeflecke ihrer Patienten. ...Fotos: Salih Usta

Hautscreening: Mit dem Blick der Fachfrau schaut sich Daniela Uribe Holmgren die Haut ...

3 – Assistenzärztin Jonida Sulejmani entfernt einen verdächtigen Leberfleck. ...

Auch mit dieser Prädisposition (Veranlagung) sollte man ein regelmäßiges Screening in seinen Kalender eintragen. Ebenso haben Menschen mit heller Haut, die nur schwer braun werden und leicht einen Sonnenbrand bekommen, Menschen, die zu Sommersprossen neigen, und Menschen, die blond oder rothaarig sind und blaue oder grüne Augen haben, ein höheres Hautkrebsrisiko. "Ein regelmäßiges Hautscreening ist auch hier dringend angeraten", lautet der fachärztliche Rat. Bei einem Hautscreening schaut sich die Ärztin den ganzen Körper von Kopf bis Fuß genau an. "Und genau heißt hier wirklich genau", so Uribe Holmgren, die alle verdächtigen Muttermale dokumentiert. Ab dem 35. Lebensjahr der Patienten übernimmt die Krankenkasse das Standard-Screening alle zwei Jahre. Menschen, die sich häufiger untersuchen lassen wollen oder den Einsatz einer Fotokamera mit Speicherung der Bilder wünschen, tragen die Kosten dafür selbst.

Ist mein Leberfleck noch okay?

"Leberflecke kann man auch selbst gut beobachten und bewerten", empfiehlt die Hautärztin, "mit der ABCDE-Regel geht das ganz leicht": A steht für "Asymmetrie". Hier fragt man sich, welche Form das Muttermal hat. Es sollte gleichmäßig rund sein und nicht asymmetrisch. Mit B ist die Begrenzung gemeint: Ein harmloser Fleck ist gut begrenzt und hat keine zick-zack-ähnlichen Ausläufer. C ist die Colorierung: Schwankt sie zwischen hell und dunkel oder sind graue oder schwarze Punkte zu sehen, sollte sich ein Facharzt den Fleck ansehen. Das gilt auch bei D, also wenn der Durchmesser eines Muttermals größer ist als zwei Millimeter. Und ein gesunder Leberfleck sollte bleiben wie er ist und sich nicht innerhalb von sechs Wochen sichtbar in Größe und Erhabenheit verändern. Dafür steht das E.

Weißer und schwarzer Hautkrebs

Kompetent: Das Team um Dermatologin Daniela Uribe Holmgren (vorne rechts) ist mit ...

Weißer Hautkrebs ist die häufigste Form von Hautkrebs. Die bösartigen Zellen wachsen langsam, bilden selten Metastasen. Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung ist er nicht allzu besorgniserregend. Wesentlich gefährlicher ist der schwarze Hautkrebs. In der Fachsprache heißt er "Malignes Melanom", seine Häufigkeit steigt. Doch man kann ihm gut entgegenwirken: Durch das Screening werden viele malignen Melanome früh genug erkannt, sodass sie durch eine Operation gut zu entfernen sind. Bei einer Überlebenschance von bis zu 93% fünf Jahre nach der Diagnose kann man die Hautkrebsfrüherkennung durchaus als Lebensretterin bezeichnen. "Man sollte die Gelegenheit zur Krebsfrüherkennung auf keinen Fall ungenutzt lassen", so die Hautärztin.

Ihr Apell: "Wir sollten unsere Haut gut behandeln, sie verwöhnen, eincremen und ihr die Sorgfalt angedeihen lassen, die sie als größtes und enorm wichtiges und vielseitiges Organ unseres Körpers verdient hat." (ts/ab) +++


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