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Vor der Tropfkörperanlage von links: Der leitende Ingenieur Manfred Koitz und BGM Daniel Iliev. - Fotos: Gerhard Manns

HERINGEN (W.) Koordinationstermin mit beteiligten Firmen

Kläranlage in Herfa: Grundhafte Sanierung vorgesehen

11.06.21 - Heringens Bürgermeister Daniel Iliev begrüßte die Firmenvertreter zur Bauvorbesprechung auf dem Gelände der Kläranlage im Stadtteil Herfa und hofft, dass die, wie er es treffend formulierte, "Never Ending Story" mit der Modernisierung der im Jahr 1983 erbauten Anlage endlich ein Ende hat. Die Planungen dafür begannen bereits im Jahr 2009 und können nun hoffentlich bald mit dem Bauvorhaben abgeschlossen werden. Die Herfaer Kläranlage entwässert im Mischsystem, wurde als Teichkläranlage mit vorgeschaltetem Tropfkörper gebaut und bedarf nach nunmehr 38 Jahren Nutzungsdauer einer umfassenden Sanierung.

Die Baubesprechung.

Das Dach des Tropfkörpers ist marode und Einsturz gefährdet.

Die Planung und Bauleitung hat das Ingenieurbüro Gajowski aus Baunatal und vor Ort ist Diplom Ingenieur Manfred Koitz für die Überwachung der Baumaßnahmen verantwortlich.

Tiefgreifende Sanierungsmaßnahmen

Infolge von Umwelt und Nutzungseinflüssen müssen tiefgreifende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, wobei die Rohbausubstanz weitestgehend erhalten bleibt. Außerdem ist zur Optimierung des Betriebes eine Umstrukturierung des Anlagenbetriebes vorgesehen. Die Anlagenteile der technischen Ausrüstung sind abgängig und müssen erneuert beziehungsweise ausgetauscht werden. Weiterhin wird zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen eine dauerhaft funktionierende Phosphatelimination eingerichtet. Die zurzeit installierte Anlage mit freistehenden IBC-Tanks dient nur als Übergangslösung.

Sanierungsmaßnahmen Teichanlage

Michael Helke, verantwortlich für die Kläranlagen Kleinensee, Heringen und Herfa. ...

Die Teichanlage besteht aus einem belüfteten Klärteich und einem Schönungsteich. Beide Anlagenteile müssen zeitweise außer Betrieb genommen werden, um erforderliche Reparaturarbeiten an der Böschungsbefestigung, Montage der neuen Belüftungseinheiten, Montage einer erforderlichen schwimmenden Tauchwand zur Schlammrückhaltung und die Verlegung erforderlicher Rohrleitungen durchführen zu können. Außerdem erhalten beide Teiche je eine Zufahrtsrampe für das Einfahren von Amphibienfahrzeugen zur wiederkehrenden Schlammräumung. Weiterhin wird zwischen den Teichanlagen ein Drossel- und Pumpenschacht für die spätere Beschickung des als Nachklärung dienenden Tropfkörpers installiert. Die Außerbetriebnahme der Teiche erfolgt nacheinander im Wechsel mit vorgeschalteter Tropfkörperanlage, sodass fortwährend eine Reinigungsleistung der Anlage vorhanden ist.

Tropfkörpersanierung

Die Einhausung der Tropfkörperanlage ist baufällig und stellt hinsichtlich des Arbeitsschutzes mittelfristig eine Gefahr für das Bedienpersonal dar. Als Witterungssicherung und zur Verhinderung der inneren Auskühlung wird der Stahlbeton-Rundbau mit einer GFK-Abdeckung und einer gedämmten Wand-Außenverkleidung versehen. Hinsichtlich der technischen Ausrüstung wird der im Innern befindliche 4-armige Drehsprenger ersetzt.

Betriebsgebäude

Im Betriebsgebäude befinden sich Rechenraum einschließlich Rechengerinne, eine Gebläsestation für die Teichbelüftung, sanitäre Anlagen und die Schaltwarte mit Büronutzung. Der Rechenraum wurde aufgrund seiner Nutzung durch starke Beaufschlagung mit biogenen Gasen und Feuchtigkeit stark beansprucht. Es erfolgt eine grundhafte Renovierung in Form von Betonsanierung und malermäßiger Instandsetzung. Die Rechenanlage an sich wurde bereits im Jahr 2019 ausgetauscht. In der Gebläsestation (Kompressorenraum) sind die vorhandenen Maschinenfundamente für die Aufnahme von 2 neuen Gebläsen zu erweitern. Die vorhandenen Gebläse sind abgängig und in Ihrer Gebläseleistung unzureichend. Die vorhandene Dacheindeckung ist standortbedingt stark erodiert und wird durch eine Trapezblecheindeckung ersetzt. Weiterhin entsprechen die Fenster nicht mehr den technischen Anforderungen und werden ausgetauscht.

Außenanlagen

Aufgrund der Neuorientierung des Abwasserweges und Optimierung des Anlagenbetriebes geht eine Neuordnung des internen Entwässerungssystems einher. Ebenfalls erfolgt die Herstellung des erforderlichen Leitungssystems für die geforderte Phosphatelimination. Weiterhin ist auf Grund der Erneuerung bzw. Erweiterung der EMSR-Technik ein entsprechendes Kablleerrohrsystem aufzubauen. Die Zufahrt und die internen Verkehrswege sind zurzeit unbefestigt. Dies hat in der Vergangenheit zu Problemen in der Anfahrbarkeit einzelner Bauwerksteile geführt. Um Abhilfe zu schaffen, wird die Hauptbewegungsfläche asphaltiert. Zuwegungen für Kontrollgänge an der Tropfkörperanlage und am Betriebsgebäude werden gepflastert.

EMSR-Technik

Die vorhandene Elektroinstallation entspricht nicht den aktuellen VDE-Vorschriften und muss entsprechend komplett erneuert werden. Das Investitionsvolumen beträgt einschließlich der bereits installierten Rechenanlage rund 1,5 Millionen Euro brutto. (pm/Gerhard Manns) +++


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