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Rechts das studentische Dilemma, links das probate Mittel dagegen: Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt präsentiert die Neuauflage des Fulda-Stipendiums, das Medizinnachwuchs in die Region locken soll. - Fotos: Henrik Schmitt

REGION "Kohle statt nackte Nudeln"

Stipendium soll Ärztenachwuchs locken - 500 Euro monatlich für Jung-Mediziner

12.06.21 - Wie lockt man angehende Mediziner in die Region? Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels auch bei Ärzten hat sich der Landkreis Fulda mit drei hiesigen Kliniken (Klinikum, Herz-Jesu-Krankenhaus, Helios-St. Elisabeth-Klinik Hünfeld) als potente Partner zusammengetan und finanziert so Stipendien von monatlich 500 Euro. Die sollen denjenigen zugutekommen, die  derzeit irgendwo im Bundesgebiet ein Medizinstudium absolvieren, wenn sie sich verpflichten, nach ihrem Abschluss für wenigstens drei Jahre ihren Dienst am Kranken in Fulda und Umgebung abzuleisten. Die Hoffnung der Akteure dieser Investition: wenn die ortsfremden Nachwuchsärztinnen und -ärzte erstmal die Schönheit Fuldas und der Rhön für sich entdeckt haben, fällt ihnen das Hierbleiben leicht.

Wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, gibt es nur Nudeln mit Ketchup ...

Überzeugt von der Wirksamkeit des Angebots: Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Menzel (Klinikum ...

Michael Sammet (Herz-Jesu-Krankenhaus)

Gabriele Bleul, Geschäftsführerin Gesundheitsnetz Osthessen

Sebastian Mock (Helios St. Elisabeth Klinik Hünfeld)

Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt stellte die neu belebte Kampagne des Kreises am Freitag der Presse vor. Schon vor sechs Jahren hatte es eine ähnliche Anwerbe-Aktion für den Medizinnachwuchs gegeben, die auch tatsächlich Erfolg hatte. Elf Anwärter hatten sich für den Monatszuschuss während ihres Studiums verpflichtet, nach dem Examen nach Fulda zu kommen - sieben von ihnen sind wie gewünscht auch hier "hängengeblieben". Eine so angeworbene Ärztin arbeite gerade im Impfzentrum, verriet Schmitt. Als Vertreter der Partnerkrankenhäuser zeigten sich Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Menzel vom Klinikum Fulda), Michael Sammet vom Herz-Jesu-Krankenhaus, Sebastian Mock (Helios St. Elisabeth Klinik Hünfeld) und Gabriele Bleul vom Gesundheitsnetz Osthessen überzeugt von der Wirksamkeit der bereits erprobten Methode. Sie seien dankbar für die Initiative und Unterstützung des Landkreises in Sachen Nachwuchsförderung. "Soviel medizinische Kompetenz auf einmal - und es geht ausnahmsweise mal nicht um Corona", stellte der Vize-Landrat eingangs fest. Gleichwohl gibt es für die Initiative einen ernsten Hintergrund, denn für in Zukunft vermehrt in Ruhestand gehenden Ärztinnen und Ärzte gibt es derzeit nicht genügend adäquaten Ersatz. 

Pressetermin im Grünen

Pressesprecherin des Kreises Lisa Laibach

Damit möglichst viele Jungmediziner bundesweit von der attraktiven Möglichkeit des Stipendiums erfahren, ist eine gezielte Werbekampagne an den Uni-Standorten mit medizinischen Fakultäten geplant. Ein gelungener Hingucker ist das Motiv der Werbepostkarte: ein Teller Nudeln mit Ketchup - für mehr reicht das knappe Studentenbudget oft nicht, will das sagen. Da könnten die 500 Euro Stipendiatengeld schon ein wichtiges Argument für die Verpflichtung und den Umzug nach Fulda darstellen. Das Jobangebot an den hiesigen Kliniken sei zwischen Kinderklinik und Geriatrie breit gefächert und werde jetzt noch durch niedergelassene Arztpraxen ergänzt. "Wir sind in der Region wirklich gut aufgestellt, was die verschiedenen Träger und  qualitativ hochwertige Medizin angeht", lobte Schmitt. Auch die Initiative "Landpartie", die sich gezielt um Landärztenachwuchs bemüht und dafür viele Praktikumsplätze in der Region vermittele, wirke sich positiv aus. "Solche globalen Probleme wie den Fachkräftemangel kann man effektiv nur im Verbund angehen", lobte Michael Sammet die gemeinsame Initiative zur Nachwuchsgewinnung im Landkreis. Studierende, die die Voraussetzungen für das Stipendium erfüllen, können sich ab sofort für das Stipendium bewerben. Alle Informationen und Unterlagen zur Bewerbung gibt es online unter www.fulda-stipendium.de  (Carla Ihle-Becker)+++

Unterschriften unter den Kooperationsvertrag für die Nachwuchsförderung


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