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Hugo Sallmann im Jahr 1946 als Verkehrsposten an der Leipziger Straße-Buttlarstraße-Kurfürstenstraße - Foto: Polizei

FULDA Aktion in den sozialen Medien

Eine Bilderreise durch die Geschichte: Die Stunde null der Fuldaer Polizei

Hintergrund:Grundlage der Bilderreise bildet die Chronik der Jahre 1871 bis 2002 "Von der königlich-preußischen Polizei und der Gendarmerie bis zum Polizeipräsidium Osthessen in Fulda" von Holger Bachmann. Holger Bachmann ist ein Urgestein der Hessischen Polizei und interessiert sich schon immer für Geschichte. "Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten": Dieses Zitat von Helmut Kohl hat den pensionierten Kriminaloberrat bis heute geprägt. So engagiert sich Bachmann seit vielen Jahren im Heimatverein Künzell und brachte in diesem Zusammenhang bereits verschiedene Publikationen - zuletzt die Chronik der Polizei Fulda - heraus

16.06.21 - Ein Foto sagt mehr als tausend Worte: Es kann Geschichten erzählen, Emotionen festhalten, Erinnerungen hervorrufen und sogar Geschehnisse unvergesslich machen. Ja, manchmal reicht ein einziges Bild sogar aus, um die Stimmung ganzer Jahrzehnte wiederzugeben. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums startet das Polizeipräsidium Osthessen eine Bilderreise durch die Geschichte der Fuldaer Polizei. Los geht es am Donnerstag, 17. Juni 2021, auf dem Instagram- und Facebook-Kanal der Behörde.

Chronik von Holger Bachmann

Ein genau solches Foto, wie Eingangs beschrieben, ist auch das eines Polizeibeamten aus dem Jahre 1946. Kollege Hugo Sallmann steht als Verkehrsposten auf der Kreuzung der Leipzigerstraße / Buttlarstraße / Kurfürstenstraße in Fulda. Ein Fahrradfahrer passiert den Weg, ein Fußgänger wartet auf die Möglichkeit zum Überqueren. Eine Momentaufnahme, die für einen Umbruch steht. Die Chronik von Holger Bachmann dokumentiert die katastrophalen Zustände in Fulda nach Ende des Dritten Reiches. Eisenbahnen lagen still, Telefonleitungen waren unterbrochen, die Schutzleute selbst verfügten über keine Kraftfahrzeuge. Mit Besetzung der US-Truppen schlug in der Barockstadt die Stunde null der Polizei: Es war eine Übergangszeit, in der neue Strukturen erst noch geschaffen werden mussten. Denn zu Beginn beschränkten sich die polizeilichen Tätigkeiten der Exekutivbeamten vorerst auf die Auftragsausübung der Militärregierung. Bisherige Gesetze, Verordnungen und Bestimmungen waren teilweise außer Kraft gesetzt. Die Militärregierung trieb den Neuaufbau einer funktionsfähigen, öffentlichen Verwaltung nach amerikanischem Vorbild voran. Sprich: Die Polizei sollte dezentralisiert und auf Landesebene gegliedert werden - jede Gemeinde über 5.000 Einwohner musste eine eigene kommunale Polizei aufbauen.

Mit Armbinden der Militärregierung

Ohne Waffen, ohne Uniform, ausschließlich mit Armbinden der Militärregierung: Trotz der Zustände fühlten sich eine Handvoll Polizisten berufen, sich dem Schutz der Bevölkerung weiterhin anzunehmen. Gemeinsam wollten sie das Sicherheitsgefühl stärken und unter anderem gegen organisierte Banden, die durch Plünderung, Raube und Morde für Verängstigung sorgten, vorgehen. Ende 1945 lief das Leben in Fulda immer mehr in geregelten Bahnen: Die Gendarmerie erhielt Uniformen und Waffen und man nahm sich Schrittweise dem Aufbau der hiesigen Polizei an. Nachdem die Verbindung zur Regierung in Kassel wieder hergestellt war, sollten nunmehr einheitliche Richtlinien umgesetzt werden.

Grundgedanken der Bürgernähe

Zum Jahreswechsel fand eine erste Umorganisation der Polizei in Fulda statt. Die Beamten, so geht es aus einem Bericht der Fuldaer Zeitung vom 01.01.1946 hervor, verfolgten zunehmend den Grundgedanken der Bürgernähe. Durch neue Strukturen sollte ein noch engerer, direkter Kontakt zwischen Polizei und Bürger möglich sein. So wurde unter anderem ein Bezirksdienst, bei dem jeder Schutzmann einen eigenen Sektor im Stadtgebiet erhielt und in diesem vielseitige polizeiliche Aufgaben erledigen sollte, und ein Verkehrsposten integriert. Vor allem durch das immer weiter steigende Verkehrsaufkommen auf den Straßen der Stadt war diese Aufstellung unumgänglich.

Auf den Straßenkreuzungen Brauhausstraße / Karlstraße / Mittelstraße und der Leipzigerstraße / Kurfürstenstraße / Buttlarstraße hatten sich Verkehrsknotenpunkte gebildet. Vier Anwärter wurden binnen kürzester Zeit für die Bürgerinnen und Bürger unentbehrlich und genossen hohes Ansehen: Im Wechsel von je zwei Stunden versahen sie auf den Kreuzungen ihren Dienst und sorgten für Sicherheit auf den Straßen. Und kaum vorstellbar: Bereits vor der Uniformierung regelte der erste Verkehrsposten der neuen Stadtpolizei in Fulda den Verkehr - und zwar in einer ausgeliehenen Uniform der Feuerwehr.

Wer mehr zu der Geschichte der Polizei hier in der Region erfahren möchte, der kann sich auf eine Bilderreise durch die Zeit auf dem Instagram- und Facebook-Kanal des Polizeipräsidiums Osthessen freuen. Ab sofort wird jeden Donnerstag ein historisches und für das PPOH zeitgeschichtlich relevantes Foto gepostet. (pm) +++


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