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Wird die Auslastung auf den Corona- Intensivstationen aufgrund der Delta-Variante wieder im Herbst wieder höher? Valide Aussagen könnend darüber noch nicht getroffen werden. - Archivfotos: O|N/Carina Jirsch

REGION "Die Pandemie ist trotzdem noch nicht vorbei"

Delta-Variante in Osthessen: "Bisher noch nicht nachgewiesen"

19.06.21 - Deutschland, Hessen und auch unsere Region atmet langsam auf: Nach quälend langen Monaten im Lockdown sind Gastronomie, der Einzelhandel oder der Sommerurlaub endlich wieder realisierbar. Die niedrigen Inzidenzen erlauben weitere Lockerungen. Allerdings ist diese Freude nicht ungetrübt, denn die Delta-Variante breitet sich stetig in Deutschland aus. Da sie ansteckender als die britische Mutation ist, besteht vor allem bei Ungeimpften ein Risiko.

Bisher gibt es in den osthessischen Landkreisen keine nachgewiesenen Fälle der Delta-Variante: Experten sind sich allerdings einig, dass spätestens im Herbst die Delta-Variante den Großteil der Corona-Neuinfektionen ausmachen wird. 

O|N hat bei den Zuständigen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nachgefragt: "In unserem Landkreis sind bislang noch keine Fälle der Delta-Variante des Corona-Virus nachgewiesen worden. Wir hoffen natürlich, dass das so bleibt, obgleich es nicht auszuschließen ist, dass die Virusmutation langfristig auch in Hersfeld-Rotenburg um sich greift. Hierauf können wir uns jetzt aber schon gründlich vorbereiten. Derzeit infizieren sich fast alle ermittelten Fälle mit der B.1.1.7-Virusmutation."

Im Landkreis Fulda sieht es ähnlich aus: "Aktuell ist noch kein Fall der Delta-Variante aufgetreten", erklärt die zuständige Pressestelle auf O|N-Anfrage. Ähnlich verhält es sich auch im Vogelsbergkreis: Laut der dortigen Pressestelle gab es ebenfalls noch keine nachgewiesenen Corona-Fälle mit der Delta-Variante.

Belastung der Notaufnahmen in GB gestiegen


In Großbritannien steigen die Corona-Zahlen aufgrund der Delta-Variante stark an. Die britische Regierung musste die geplanten Lockerungen vor einigen Tagen zurücknehmen. Dennoch stieg die Zahl der Todesfälle nicht signifikant an. Dies kann auch damit zusammen hängen, dass in Großbritannien die Mehrzahl der älteren Menschen und die Risikogruppen bereits zweimal geimpft sind. Allerdings ist in den letzten Wochen die Belastung der Notaufnahmen wegen Covid-typischer Beschwerden angestiegen. Die Hospitalisierungsrate scheint bei der Delta-Variante erhöht zu sein.

Im Gegensatz zur Alpha-Variante und allen anderen Varianten scheint bei der Variante Delta die Übertragungswahrscheinlichkeit deutlich höher zu sein. Dies hängt anscheinend mit einer höheren Viruslast im Rachen zusammen. Diese tritt auch schon vor den ersten Symptomen auf. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung liegt ersten Studien zufolge bei 2,6 Prozent im Gegensatz zu 1,6 Prozent bei der Variante Alpha. Dies ist auch die Erklärung dafür, warum in Großbritannien der R-Wert zugenommen hat und man Lockerungen der Maßnahmen zurücknehmen musste. Der Anteil der Delta-Variante in Deutschland lag laut RKI bei 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni). In der Vorwoche waren es noch 3,7 Prozent im gesamten Bundesgebiet.

Positive Entwicklung nicht auf Spiel setzen

Hessens Gesundheitsminister Kai Klose Archivfoto: O|N/Jonas Wenzel (Yowe)

Auch Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) appelliert, dass Nachlässigkeit in der Einhaltung der Corona-Regeln mit Leichtsinn gleichzusetzen wäre: "Wir alle haben 17 mehr als anstrengende Monate hinter uns, mit allem, was uns Corona abverlangt hat. Die in den letzten Wochen positive Entwicklung dürfen wir nicht aufs Spiel setzen", appelliert der Gesundheitsminister.

Die Angaben des RKI zu den Virusvarianten weisen deutlich sinkende Fallzahlen aus. Gleichzeitig steigt der Anteil der Delta-Variante. Dieser Trend würde der stärkeren Übertragbarkeit entsprechen, die der Variante zugeschrieben wird. Das Hessische Gesundheitsministerium beobachtet die Entwicklung, insbesondere mit Blick auf die Situation der stationären Versorgung.

"Wir wissen, dass wir absehbar mit weiteren neuen Coronavirus-Mutationen rechnen müssen", stellt Klose fest. Dies allein ist noch kein Grund zur Sorge, so der Gesundheitsminister weiter, vielmehr sei wichtig, verantwortungsbewusst zu handeln. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr ist das Wissen um das Virus und seine Bekämpfung mit jedem Monat gewachsen. "Heute wissen wir, wie wir alle dazu beitragen können, die Pandemie nicht erneut aufflammen zu lassen: Wir haben Tests und vor allem wirkungsvolle Schutzimpfungen. Deshalb sollten wir verantwortungsbewusst und umsichtig in die Sommerzeit gehen und nicht leichtsinnig werden", fasst Kai Klose zusammen. "Die Pandemie ist nicht vorbei und niemand von uns möchte den Herbst 2020 wiederholen." (Adrian Böhm / Kevin Kunze)+++


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