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Den Bestand regulieren: Das zumindest möchte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner - Symbolbild: Pixabay

REGION Landwirtschaftsministerin äußert Pläne

"Leute haben Angst um ihre Kinder" - Dürfen Wölfe bald abgeschossen werden?

22.06.21 - Werden Wölfe nun doch bald ins Jagdrecht aufgenommen? In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), man habe in einigen Bundesländern bereits einen "günstigen Erhaltungszustand" beim Wolf erreicht. Nun plädiert sie für ein regionales Bestandsmanagement.

Wie viele Wölfe es in Deutschland gibt, kann nur grob geschätzt werden. Alleine in Niedersachsen sind aktuell rund 350 Tiere registriert. Für die Bundeslandwirtschaftsministerin ein Grund, langsam in den Bestand einzugreifen. Mit der von Klöckner vorgeschlagenen Regulierung sei allerdings ausdrücklich nicht die Ausrottung des Wolfes gemeint, sie möchte damit den Schutz der Weidetiere garantieren.  

Auch in Osthessen werden Nutztiere immer wieder von Wölfen gerissen Archivbild: O|N

Im Jahr 2019 habe es 3.000 tote oder verletzte Nutztiere gegeben, erklärte die Ministerin. "Wo soll das enden, wenn man es einfach laufen ließe?". Die "Lex Wolf", ein Gesetz, welches erlaubt, Problemwölfe unter bestimmten Voraussetzung aus der Natur zu entnehmen, würde nicht ausreichen. "Das Bundesnaturschutzgesetz muss neu reformiert werden." Dies sei jedoch mit der SPD in der Regierung nicht möglich. Ihrer Politik-Konkurrentin Svenja Schulze von den Sozialdemokraten wirft sie eine "weltfremde Blockadehaltung" vor. "Ich bekomme sogar von SPD-Politikern aus Niedersachsen Briefe, die schärfere Maßnahmen fordern. Da kann ich nur sagen: Ruft doch mal bei eurer Genossin Svenja Schulze im Umweltministerium an."

Mitte Februar hatte die Koalition aus SPD und CDU in Niedersachsen im einem Entschließungsantrag im Landtag für die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht gestimmt. Vorbild dafür ist Frankreich, dort gibt es jährlich eine festgelegte Abschussquote.

"Menschen haben Angst um ihre Kinder"

Man müsse sich mit einer neuen Realität abfinden, in der Wölfe nur unweit von Wohnhäusern Kühe reißen, urteilte Klöckner abschließend. Vielleicht sei die ungehinderte Ausbreitung von Wölfen aus dem Blickwinkel eines Bürgers im fünften Stock eines Wohnhauses in einer Großstadt ganz schön, man müsse allerdings eher betroffene Dorfbewohner fragen, die Angst um ihre Kinder haben. Solche Sorgen, meinte sie, würde sie sehr ernst nehmen. (mr) +++


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