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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu der schrecklichen Bluttat. - Archivfoto: O|N/ Henrik Schmitt

WÜRZBURG Starke Präsenz mit 300 Polizisten

Innenminister Herrmann nach Bluttat: "Verletzte ringen noch um ihr Leben"

27.06.21 - Drei Tote, fünf Schwerverletzte: So lautet die traurige Bilanz der schrecklichen Bluttat in Würzburg (Bayern) am Freitagnachmittag (O|N berichtete). Ein 24-jähriger Somalier attackierte am Barbarossaplatz wahllos mit einem Messer friedliche Passanten. Letztlich konnten die Einsatzkräfte den Mann stoppen und festnehmen. Auch einen Tag später sitzt der Schock tief. "Wir sind noch immer tief erschüttert", erklärt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einer Pressekonferenz mit Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag. 

"Diese brutalen Morde, schwere Verletzungen - dieses brutale Vorgehen des Täters ist für jeden unbegreiflich. Unsere Gedanken sind bei den Toten, Verletzten und Angehörigen. Wir hoffen und beten, dass die, die schwerstverletzt sind, die immer noch mit dem Leben ringen, das einigermaßen gut überstehen", so der Minister. Dank gelte dem raschen und erfolgreichen Einsatz der Polizei. "Es ist nicht selbstverständlich, dass zwei Minuten nach dem ersten Alarmruf erste Polizeikräfte vor Ort sind." Und auch den Rettungskräften und den couragierten Bürgern gelte hohe Anerkennung. Aktuell stehen viele Fragen im Raum, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. "Wir gehen von einem Einzeltäter aus, das genaue Tatmotiv muss noch geklärt werden: Wie sah es in der Psyche des Täters aus, wie stark sind islamistische Hintergründe? Das steht alles noch offen", sagt der 64-Jährige. 

Starke Polizeipräsenz in der Würzburger Innenstadt. Am Abend der Tat waren über ...

Der Tatort war weiträumig abgesperrt.


Unterfränkischer Polizeipräsident Gerhard Kallert: Details zur Messerattacke 

Der Unterfränkische Polizeipräsident Gerhard Kallert.

Die Betroffenheit habe die unterfränkische Polizei eingenommen, wie Polizeipräsident Gerhard Kallert ausführt. Es sei eine Extremsituation nicht nur für die Einsatzkräfte, sondern auch für die Bürger. Um 17.00 Uhr habe der Täter das Woolworth-Kaufhaus in der Kaiserstraße betreten, sich nach Messern erkundigt und daraufhin unvermittelt auf die Verkäuferin eingestochen. Im weiteren Verlauf griff der Täter zwei weitere Opfer an. Um 17.04 Uhr ging der Notruf über einen Messerangriff in der Zentrale ein. "Sofort wurden alle verfügbaren Einsatzkräfte hingeschickt, nach zwei Minuten waren erste Einsatzkräfte zur Stelle." Weitere Menschen wurden im Freien verletzt. Bürger hätten den Messerangreifer bereits in die Enge getrieben. Schließlich konnte dieser mit einem Schuss in den Oberschenkel gestoppt werden. Rund 300 Einsatzkräfte waren am Freitag im Einsatz. 

24-Jähriger verhaltensauffällig 

Wolfgang Gründler von der Staatsanwaltschaft fügt hinzu, dass die Ereignisse des Abends sehr an die Nieren aller gehen. Folgende Erkenntnisse liegen zur Person vor: Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen 24-Jährigen aus Somalia, der sich seit Mai 2015 im Bundesgebiet aufhält. "Er ist legal in Deutschland und in einem städtischen Wohnheim gemeldet. Er ist nicht vorbelastet, hat jedoch 2021 einige Verhaltensauffälligkeiten vorzuweisen." Es sei bereits im Januar 2021 zu einem verbalen Streit mit Mitbewohnern gekommen, da habe er mit einem Messer gedroht. Die Folge: Einweisung in die psychiatrische Anstalt. Im Juni folgte eine Belästigung eines Verkehrsteilnehmers. Es folgte erneut eine Einweisung.

Am Sonntag findet eine Gedenkfeier statt.

Gegen den Somalier hat der Ermittlungsrichter Haftbefehl erlassen wegen vollendeten Mordes in drei Fällen und sechsfachen Mordversuches. Der Beschuldigte befindet sich in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt. Am Sonntag ist um 15.30 Uhr eine Gedenkfeier für die Opfer der Bluttat vorgesehen. (mkr) +++


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