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Marius Zimmer und das Team vom "Blaulichtkanal" sind derzeit in den Katastrophengebieten im Einsatz - um zu berichten und zum Helfen. - Fotos: Blaulichtkanal

REGION Nach schweren Unwettern

Marius Zimmer im Katastrophengebiet: "Es ist surreal, was hier passiert ist"

18.07.21 - Die schrecklichen Bilder aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bewegen weiterhin ganz Deutschland: Etliche Regionen wurden in dieser Woche von schweren Unwettern heimgesucht, Orte sind komplett überflutet, Menschen haben Angehörige und ihr komplettes Hab und Gut verloren. Ganz Deutschland hilft nun mit: Etliche Geld- und Sachspenden sind bereits eingegangen, viele sind sogar selbst ins Katastrophengebiet gefahren, um mit anzupacken.

So auch Marius Zimmer aus Mücke (Vogelsbergkreis) und seine Kollegen vom Blaulichtkanal. Marius ist Notfallsanitäter, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Mücke, weiß also ganz genau, was in solchen Situationen zu tun ist. "Wir haben vom Hochwasser erfahren und haben uns dann gleich am Freitagmorgen auf den Weg gemacht - um zu berichten und um zu helfen", erzählt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Ein paar Stunden später kamen sie in Hagen an, eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, die besonders vom Unwetter heimgesucht wurde.

"Kann sich nicht vorstellen, was hier passiert ist"

Die Bilder, die er wenige Stunden später zu Gesicht bekam, waren selbst für den routinierten Notfallsanitäter kaum zu fassen: "Die Lage hier vor Ort ist völlig surreal. Man kann sich gar nicht vorstellen, was hier passiert ist", schildert er seine Eindrücke. "Häuser wurden von Schotter und Geröllmassen komplett durchspült, Wassermassen sind die Hänge heruntergeschossen und haben Häuser mitgenommen." Die Häuser, die in Hagen noch stehen, sind bis unters Dach voll mit Schotter und Stein, berichtet Zimmer. 

So schlimm und unwirklich die aktuelle Situation in den Krisengebieten auch ist - Deutschland hat einmal mehr gezeigt, dass die Bürger zusammenhalten, wenn es darauf ankommt: "Es war wahnsinn, zu sehen, wie sich alle gegenseitig geholfen haben - in kürzester Zeit entstand eine Welle der Solidarität." Nicht nur die Bewohner haben sich untereinander geholfen, auch aus dem ganzen Bundesgebiet wurden Kräfte in die Unglücksregionen geschickt, um gemeinsam mit anzupacken.

Eine Welle der Solidarität

"Hier in Hagen war die Bundeswehr mit Räumpanzern vor Ort und hat den Schlamm beseitigt", erzählt Marius. Aus ganz Hessen sind aktuell insgesamt 16 Züge der Katastrophenschutzeinheit im Einsatz. Sammelstelle ist für alle das Lagezentrum in der Düsseldorfer Messe. Von da aus rücken die Helfer in die Krisengebiete aus, so auch Marius und sein Team. Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es für sie auch am Samstag weiter - auch wenn alle Einsatzkräfte noch immer nicht richtig realisieren können, was Tief "Bernd" dort in den letzten Tagen alles angerichtet hat. "Es ist zu schlimm, um wahr zu sein."

Der "Blaulichtkanal" hat außerdem ein Spendentopf für die Opfer der aktuell anhaltenden Flutkatastrophe ins Leben gerufen. "Das Geld soll vor allem den verstorbenen Kameraden zugutekommen." Bereits übe 18.000 Euro wurden in den letzten Tagen dadurch gesammelt. (ld) +++


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